mcc-2408.30-rotation

Donnerstag, 12. September 2024

Biogasanlagen:
Aiwanger kritisiert Bundesregierung


[15.8.2024] Bayerns Energieminister kritisiert den Bund, dass er Betreiber von Biogasanlagen im Regen stehen lasse.

Bayerns Energieminister Hubert Aiwanger bei der Unterzeichnung des Positionspapiers „Biogasproduktion in Bayern sichern". Der Bayerische Energieminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) hat sich mit Verbandsvertretern an der Biogasanlage Wagner in Ettenkofen getroffen. Alle Teilnehmer sehen den Weiterbetrieb bestehender Biogasanlagen gefährdet und fordern in einem Positionspapier konkrete Maßnahmen vom Bund. Aiwanger erklärt: „Die Bundesregierung unterschätzt die Bedeutung von Biogas für die Energieversorgung massiv. Biogasanlagen sind flexibel in der Stromerzeugung. Gerade deshalb sind sie ein wichtiger Baustein, um die volatile Stromerzeugung bei Wind oder Photovoltaik auszugleichen. Biogasanlagen reduzieren nicht nur die Abhängigkeit von fossilen Energien, sondern sparen pro Jahr mehr als 21 Millionen Tonnen Treibhausgase ein. Dieser aktive Klimaschutz wird vom Bund nicht honoriert.“

Magere Ausschreibungen

Diese geringe Wertschätzung spiegelt sich auch im Ausschreibungsvolumen wider. Dieses und letztes Jahr waren die Ausschreibungen für Biomasse massiv überzeichnet. Zwei von drei Biogasanlagen stehen vor der Gefahr der Stilllegung. „An zahlreiche Biogasanlagen sind Wärmenetze angeschlossen. Fallen diese Anlagen weg, müssten auch zahlreiche Wärmenetze stillgelegt werden. Der Bund lässt die Anlagenbetreiber im Regen stehen. Dabei werden wir nicht tatenlos zusehen. Unser Positionspapier ist ein Warnschuss mit konkreten Maßnahmen für eine klimafreundliche Energie, die auch noch die Wertschöpfung vor Ort stärkt“, betont der Minister.
Gerade für Bayern ist Biogas ein wichtiger erneuerbarer Energieträger. Mit 2.737 Anlagen und rund 1,5 Gigawatt installierter Leistung stehen in Bayern die meisten Biogasanlagen in Deutschland, umgerechnet ist das jede vierte Anlage. Alle bayerischen Anlagen zusammen ersetzen die Leistung des stillgelegten Kernkraftwerks Isar 2.

Forderungen an den Bund

Die Unterzeichner des Positionspapiers fordern vom Bund: das Volumen der Biomasse-Ausschreibungen auf mindestens 1.200 Megawatt zu erhöhen, den Flexibilitätszuschlag auf 120 Euro je Kilowatt anzuheben, die vorhandenen Potenziale zu nutzen und den Klimaschutz sowie Ökologie zu stärken und Biomethan als Speicher und zur Wärmeerzeugung zu nutzen. Unterzeichner des Positionspapiers sind neben Staatsminister Aiwanger der Landesverband Erneuerbare Energien Bayern mit dem Fachverband Biogas, der Bayerische Bauernverband und der Verband Landwirtschaft verbindet Bayern.
„Bayern steht zur heimischen Bioenergie. Wir fordern nicht nur, sondern schaffen bei uns neue Möglichkeiten für unsere Biogasbranche. Mit BioMeth Bayern fördern wir die Errichtung von Anlagen zur Aufbereitung von Biogas zu Biomethan. Das aufbereitete Biomethan kann direkt in bereits bestehende Gasleitungen geleitet, weiter transportiert und verwertet werden. Das ist nicht nur kosteneffizient, sondern besonders ressourcenschonend“, erklärt der Minister weiter. (ur)

https://www.stmwi.bayern.de

Stichwörter: Politik, Bayern, Biogas

Bildquelle: StMWi/A.Ufert

Druckversion    PDF     Link mailen


 Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich Politik

ERK: Deutschland könnte Klimaziele verfehlen
[12.9.2024] Laut einer aktuellen Unterrichtung der Bundesregierung besteht das Risiko, dass Deutschland seine Klimaziele im Rahmen der EU-Klimaschutzverordnung bis 2030 nicht erreicht. Insbesondere die Sektoren Gebäude und Verkehr sind betroffen. mehr...
Umweltbundesamt: Klimaschutzbericht vorgelegt
[11.9.2024] Die Treibhausgasemissionen in Deutschland sind 2023 laut einer Schätzung des Umweltbundesamts um rund zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Der Klimaschutzbericht 2024, den die Bundesregierung dem Bundestag vorgelegt hat, dokumentiert diese Entwicklung und den Fortschritt der Klimaschutzmaßnahmen. mehr...
Nordrhein-Westfalen: Strategie für Klimaneutralität
[10.9.2024] Nordrhein-Westfalen will die erste klimaneutrale Industrieregion in Europa werden. Die Landesregierung hat jetzt eine neue Energie- und Wärmestrategie vorgelegt. mehr...
Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur: Die neue Strategie legt besonderen Wert auf eine sichere und bezahlbare Energieversorgung.
Rheinland-Pfalz: Rekordzubau bei Erneuerbaren
[10.9.2024] Im Jahr 2023 gab es in Rheinland-Pfalz einen starken Ausbau der erneuerbaren Energien. Mit rund 980 Megawatt an neuen Photovoltaikanlagen und 146 Megawatt an Windkraftanlagen wurde der bisher höchste Zubau erreicht. mehr...
Freiflächen-PV-Anlage im Landkreis Cochem-Zell.
Bundesregierung: Gesetz pro Geothermie
[9.9.2024] Die Bundesregierung hat Gesetzesänderungen auf den Weg gebracht, um die Genehmigungsverfahren für Geothermieanlagen, Wärmepumpen und Wärmespeicher zu beschleunigen. mehr...
Geothermiebohrung: Genehmigungsverfahren für Erdwärmeanlagen sollen beschleunigt werden.

Suchen...

 Anzeige

langmatz-2408.22-cont.txt

Aboverwaltung


Abbonement kuendigen

Abbonement kuendigen

Aktuelle Meldungen