Städtische Werke KasselKlärschlamm statt Kohle

Wird ab 2025 keine Kohle mehr verbrennen: Fernwärmekraftwerk an der Dennhäuser Straße in Kassel.
(Bildquelle: Städtische Werke Kassel)
Die Städtischen Werke Kassel wollen drei Jahre früher als geplant, und zwar bis 2025, aus der Kohleverstromung aussteigen. Ein Mittel dazu ist der zunehmende Einsatz von Klärschlamm im Fernwärmekraftwerk im Süden der Stadt. Dort wurde jetzt eine Klärschlammbandtrocknung fertig gestellt, die es dem Unternehmen ermöglichen soll, bereits 2025 aus der Kohleverbrennung auszusteigen. Kassels Oberbürgermeister Christian Geselle (SPD) und Michael Maxelon, Vorstandsvorsitzender der Städtischen Werke, nahmen die Anlage am Donnerstag vergangener Woche (23. April 2020) symbolisch in Betrieb.
Nach Angaben des kommunalen Unternehmens können durch den neuen Bandtrockner bereits in der kommenden Heizperiode rund 8.000 Tonnen fossile Braunkohle durch getrockneten Klärschlamm ersetzt werden, der als CO2-neutral gilt. Dadurch spare das Fernwärmekraftwerk rund zehn Prozent der bisherigen CO2-Emissionen im Jahr ein. In den folgenden Jahren sollen die Emissionen durch einen umfassenderen Einsatz von CO2-neutralen Brennstoffen weiter sinken.
Der frühere Kohleausstieg hänge eng mit dem Einsatz einer neuen Turbine im Kraftwerk zusammen, die im Jahr 2022 in Betrieb gehen soll. Die neue Anlage erlaube es, dass das Kraftwerk künftig ganzjährig flexibel Strom und Wärme nach Anforderung auskoppelt. Städtische-Werke-Chef Maxelon erklärt: „Das gibt den kommunalen Lieferanten von nassem Klärschlamm eine ganzjährige Entsorgungssicherheit und ermöglicht uns, zusätzlichen trockenen Klärschlamm zur Kohlesubstitution zu gewinnen.“ Nur durch dieses Bündel von Maßnahmen sei der Kohleausstieg bereits 2025 im Kraftwerk Kassel möglich – und damit 13 Jahre früher als vom Bund geplant. Oberbürgermeister Geselle ergänzt: „Das ist für Kassel ein wichtiger Meilenstein in unserer Gesamtstrategie für den Klimaschutz und dem Ausstieg aus der Kohleverbrennung. Ein besonderes Lob gilt der Kreativität und dem Pioniergeist der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei den Städtischen Werken.“
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