KWK-SymposiumSchlüsseltechnologie für Energiewende

Auf der KWK-Tagung wurde die Zukunft dieser Technologie diskutiert. Foto: KWK
v.l.: Dr. Georg Klene, Vizepräsident B.KWK; Claus-Heinrich Stahl, Präsident B.KWK; Judith Litzenburger, MWIKE des Landes NRW; Prof. Dr. Harry Hoster, Universität Duisburg-Essen; Dr. Stefan Gehrmann, DVGW
(Bildquelle: B.KWK)
Unter dem Motto „Kraft-Wärme-Kopplung – eine wichtige Säule im Klimaschutz“ fand am 11. Juni das 23. Duisburger KWK-Symposium des Bundesverbandes Kraft-Wärme-Kopplung (B.KWK) in Kooperation mit der Universität Duisburg-Essen statt. Vertreter aus Politik, Wissenschaft, Industrie und Verbänden diskutierten die Rolle der KWK in der Transformation des Energiesystems. Im Fokus standen regulatorische Entwicklungen, technische Perspektiven sowie der Einsatz von Wasserstoff in KWK-Anlagen.
Energiepolitische Weichenstellungen
B.KWK-Präsident Claus-Heinrich Stahl eröffnete das Symposium mit einem klaren Appell an die Politik: „Die Handlungsempfehlungen an die Bundesregierung aus unserem Positionspapier vom April 2025 gelten nach wie vor. Der Koalitionsvertrag zeigt, dass die Bedeutung der KWK für unser Energiesystem der Zukunft von der Politik erkannt wurde und die Richtung stimmt. Nun gilt es, darauf aufbauend die Weichen richtig zu stellen. Der Bundesverband steht der Regierung dafür gerne zur Erläuterung und für einen weiteren Austausch zur Verfügung.“
Stefan Dunke von der Bundesnetzagentur (BNetzA) widmete seinen Vortrag dem Thema „Aktuelle regulatorische Fragen zur Kraft-Wärme-Kopplung“. Laut Koalitionsvertrag sollen ein Kapazitätsmechanismus und eine KWK-Integration in der Kraftwerksstrategie etabliert werden. Zudem hat die Große Beschlusskammer der BNetzA am 10. April 2025 ein Verfahren zur schrittweisen Reduzierung der vermiedenen Netznutzungsentgelte (vNNE) eingeleitet. Die Auswertung der Stellungnahmen dazu läuft derzeit.
Stefan Lochmüller von der N-ERGIE Aktiengesellschaft kritisierte diesen Schritt: „Die vNNE sind keine Subvention und reduzieren den Ausbaubedarf des Stromnetzes. Das ist zu honorieren. Ohne die vNNE fehlt vielen Stadtwerken die Motivation, ihre KWK-Anlagen zur Spitzenlastzeit einzuschalten.“
Wasserstoff, Versorgungssicherheit und Lösungen
Auch technische Entwicklungen und Versorgungsstrategien standen im Fokus. Stefan Gehrmann vom DVGW betonte mit Blick auf den Wasserstoffeinsatz: „Die Beimischung von 20 Prozent Wasserstoff in Erdgas ist ein Instrument zum Markthochlauf von Wasserstoff, aber keine Dauerlösung.“ Präsident Stahl ergänzte: „Gasmotorische BHKW sind per se mit nur geringen Anpassungen H2-ready, auch die erste 100-prozentige Wasserstoff-Gasturbine wird im September ausgeliefert.“
David Knichel vom Verband der Industriellen Kraftwirtschaft (VIK) wies gleichzeitig auf ökonomische Herausforderungen hin: „Wir müssen den Wasserstoff aber auch bezahlen können.“ Judith Litzenburger vom zuständigen Wirtschaftsministerium NRW brachte die Perspektive eines KWK-Landes ein – insbesondere als (n-1)-Lösung für Wärmenetze, die durch Redundanzen Versorgungsausfälle vermeiden können.
Professor Tobias Zschunke von der Hochschule Zittau/Görlitz bezeichnete das Holzgas-BHKW als die „Königsdisziplin der erneuerbaren Energien“ und warb für dessen breitere Nutzung. Zum Abschluss stellte Franziska Langer das BHKW des Jahres 2024 vor – ein praktisches Beispiel dafür, wie die Dekarbonisierung des Energiesystems mit KWK-Technologie gelingen kann.
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