[17.6.2024] Die Umrüstung des ehemaligen Kohlekraftwerks Moorburg zu einem Standort für die Wasserstoffproduktion schreitet voran, mit dem Baubeginn eines 100-Megawatt-Elektrolyseurs im Jahr 2025. Dieses Projekt ist ein zentraler Bestandteil der Hamburger Wasserstoffstrategie zur Dekarbonisierung von Industrie und Verkehr.
Die Transformation des ehemaligen Kohlekraftwerks Moorburg zu einem Standort für die Wasserstoffproduktion nimmt jetzt Fahrt auf. Wie die Behörde für Wirtschaft und Innovation berichtet, wird das Gelände im Rahmen eines behördenübergreifenden Projekts zum Hamburg Green Hydrogen Hub umgerüstet. Der Rückbau der Kraftwerkskomponenten hat bereits begonnen.
In einer aktuellen Drucksache (22/15481) hat der Senat die Bürgerschaft über den Fortschritt und die Planungen informiert. Das Kraftwerk Moorburg ging im Dezember 2023 in das Eigentum von Hamburger Energiewerke über, einschließlich aller Anlagen, Fachpersonal und Genehmigungen (
wir berichteten). Der modulare Rückbau soll eine maximale Nachnutzung der bestehenden Infrastruktur für die Produktion von grünem Wasserstoff ermöglichen. Der Baubeginn des Elektrolyseurs ist für 2025 geplant.
Strategische Lage
Senatorin Melanie Leonhard betont die Bedeutung des Projekts für die Energieversorgung und Wettbewerbsfähigkeit Hamburgs: „Der Hamburger Hafen wird künftig noch mehr als bislang ein wichtiger Ort für die Energieversorgung – neben dem Umschlag von Energieträgern werden diese künftig auch hier produziert. Insbesondere für energieintensive Unternehmen ist die kostenstabile Verfügbarkeit und Verlässlichkeit der Energieversorgung ein Standortfaktor. Wir wollen die Industrie in die Lage versetzen, auf nachhaltige Prozesse umzustellen, um Hamburg als Industriestandort weiterhin wettbewerbsfähig zu halten. Wasserstoff spielt dabei eine wichtige Rolle.“
Senator Jens Kerstan hebt die strategische Lage Moorburgs hervor: „Moorburg ist wegen seiner Lage und Anbindung an Leitungen und Transportwege ein idealer Standort für den Aufbau einer grünen Wasserstoffwirtschaft. Die Hamburger Energiewerke und Luxcara sind ein starkes Konsortium, das den 100-Megawatt-Elektrolyseur planmäßig umsetzen wird. So können wir die Eigenproduktion von grünem Wasserstoff am Standort Moorburg gewährleisten und die zügige Dekarbonisierung insbesondere in der Industrie und Teilen des Verkehrsbereichs sichern.“
800 Megawatt Elektrolyseleistung geplant
Das Unternehmen Energie Hub Moorburg wird zukünftig auf Elektrolyseprojekte spezialisierte Flächen und Dienstleistungen anbieten. Im Rahmen der Important Projects of Common European Interest (IPCEI) sind langfristig bis zu 800 Megawatt Elektrolyseleistung geplant. Für die Umsetzung des 100-Megawatt-Elektrolyseurs am Standort Moorburg im Rahmen des IPCEI Wasserstoff ist das Konsortium HGHH, bestehend aus den Hamburger Energiewerken und Luxcara, verantwortlich. Das Vorhaben wird mit 154,1 Millionen Euro aus Bundes- und Landesmitteln gefördert.
Der erste Projektabschnitt, der bis Ende 2024 abgeschlossen sein soll, umfasst den Abriss von Gipskreislager, Filteraschesilos und Rauchgasreinigung, um Platz für den 100-Megawatt-Elektrolyseur zu schaffen. In einem zweiten Modul, das bis Ende 2027 fertiggestellt werden soll, werden weitere Kraftwerkskomponenten rückgebaut.
Dieses Vorhaben ist Teil der Hamburger Wasserstoffstrategie und der Norddeutschen Wasserstoffstrategie, die die Dekarbonisierung von Hafen, Industrie, Logistik und Luftverkehr sowie den Aufbau einer wettbewerbsfähigen grünen Wasserstoffwirtschaft vorsehen. Der Senat unterstützt dabei die Industrie und stärkt den Wirtschaftsstandort Hamburg durch den Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur.
(th)
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Bildquelle: Vattenfall