Freitag, 21. November 2025

MainovaMit Zukunftsstrategie an die Spitze

[23.04.2018] Über 132 Millionen Euro Gewinn vor Steuern hat der Frankfurter Versorger Mainova im Geschäftsjahr 2017 erwirtschaftet, 32 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Auch beim Umsatz legte das kommunale Unternehmen zu. Die Erlöse stiegen um fast 30 Millionen Euro auf knapp zwei Milliarden Euro.
Der Mainova-Vorstandsvorsitzende Dr. Constantin H. Alsheimer (l.) und Mainova-Vorstandsmitglied Norbert Breidenbach präsentieren den aktuellen Geschäftsbericht 2017.

Der Mainova-Vorstandsvorsitzende Dr. Constantin H. Alsheimer (l.) und Mainova-Vorstandsmitglied Norbert Breidenbach präsentieren den aktuellen Geschäftsbericht 2017.

(Bildquelle: Mainova AG)

Der Frankfurter Energieversorger Mainova hat am vergangenen Freitag (20. April 2018) die Zahlen für das Geschäftsjahr 2017 vorgelegt. Auf der Bilanzpressekonferenz zeigte sich Mainova-Chef Constantin H. Alsheimer zufrieden mit dem Ergebnis: „Mainova hat auch im Geschäftsjahr 2017 hohe Leistungsfähigkeit bewiesen. Wir konnten die erfolgreiche Geschäftsentwicklung der letzten Jahre mit positiven Geschäftszahlen und einem guten Ergebnis fortsetzen. So haben wir uns weiterhin erfolgreich im Wettbewerb behauptet, unsere Marktposition ausgebaut und deutlich Kunden hinzugewonnen.“

Über 30 Millionen Euro mehr Gewinn

Der Mainova-Geschäftsbericht 2017 weist einen Konzerngewinn vor Steuern (EBT) von über 132 Millionen Euro aus, 32 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Auch beim Umsatz legte das kommunale Unternehmen zu. Die Erlöse stiegen um fast 30 Millionen Euro auf knapp zwei Milliarden Euro. Dazu beigetragen hätten auch deutliche Kundenzuwächse. Mainova habe die Zahl der Kunden um über 40.000 auf nun über 700.000 gesteigert. Nach den Worten von Vorstandschef Constantin H. Alsheimer zeigen auch diese Zahlen die operative Stärke von Mainova. Davon profitiere auch die Stadt Frankfurt. Alsheimer nannte einen „Wertbeitrag“ des Unternehmens für die Mainmetropole in Höhe von 141 Millionen Euro (Vorjahr: 135 Millionen Euro). Der Betrag setze sich aus der Gewinnabführung (70 Millionen Euro), den Konzessionsabgaben (51 Millionen Euro) und der Steuerumlage von rund 20 Millionen Euro zusammen.
Bei der Betrachtung einzelner Geschäftsbereiche wird deutlich, dass das Gewinnplus von Mainova vor allem aus der Energieerzeugung kommt. Wurde im Geschäftsjahr 2016 noch ein bilanzielles Minus von 21,6 Millionen Euro bei der Strom- und Wärmeproduktion ausgewiesen, gab es 2017 einen Gewinn von 16 Millionen Euro, also ein Plus von 37,6 Millionen Euro. Ursache hierfür seien insbesondere im Vergleich zum Vorjahr geringere Risikovorsorgen in Höhe von 33 Millionen Euro für die Gaskraftwerke Irsching und Bremen, an denen das Unternehmen beteiligt ist.

Politik muss die Weichen richtig stellen

Dass die hocheffizienten Gaskraftwerke nicht wirtschaftlich betrieben werden können, während Braunkohlekraftwerke ausgelastet sind, sorgt für deutlichen Unmut beim Mainova-Vorstand. Alsheimer machte die Bundesregierung verantwortlich für diese paradoxe Situation. Die Energiepolitik sei auch der Grund, weshalb Mainova die Power-to-Gas-Technologie nicht weiter verfolge. Die Frankfurter Demonstrationsanlage der Thüga-Gruppe zur Umwandlung von Strom in speicherbaren Wasserstoff habe zwar einen Wirkungsgrad von bis zu 77 Prozent erzielt (wir berichteten). Weitere Investitionen in die Technologie will Alsheimer aufgrund der „Lebenserfahrung“ mit Irsching nicht tätigen. Das Risiko, dass politische Entscheidungen die Wirtschaftlichkeit einer großen Power-to-Gas-Anlage untergrabe, sei zu hoch.
Der Mainova-Chef hofft nun, dass die neue Bundesregierung die Weichen in der Energiepolitik richtig stellt. Die Energiewende sollte nach Auffassung von Alsheimer grundsätzlich technologieoffen und marktlich-wettbewerblich umgesetzt werden: „Eine verfrühte, dogmatische Vorfestlegung, dass die Umsetzung der Energiewende durch eine reine Elektrifizierung aller Sektoren erfolgen soll, halte ich für falsch. Insbesondere Gas sowie die Power-to-Gas-Technologie können sich zu einem wichtigen Baustein der Energiewende entwickeln.“ Hierfür sei jedoch ein fairer Ordnungsrahmen erforderlich. Es sollten sich diejenigen Technologien durchsetzen können, welche die Reduktion der CO2-Emissionen zu den geringsten volkswirtschaftlichen Kosten ermöglichen.

Mainova strebt Spitzenposition an

Für die Herausforderungen der Zukunft sieht sich Mainova gut gerüstet. Das Unternehmen sei wirtschaftlich und operativ stark. Mit über einer Milliarde Euro Eigenkapital und Know-how aus allen Bereichen könne Mainova weiter wachsen – und die Ansprüche sind hoch. Der Frankfurter Versorger will seine Marktposition ausbauen und mit der Strategie Mainova 2028 an die Spitze der Energieunternehmen in Deutschland vorstoßen. Alsheimer erklärte vor den Pressevertretern: „Wir beherrschen komplexe Lösungen und wollen bei der Qualität von Energiedienstleistungen ganz vorne mitspielen.“
Mainova unterstütze die Kunden heute schon, Energie lokal zu erzeugen und zu nutzen. Dazu habe das Unternehmen erfolgreich neue Produkte auf den Markt gebracht. Als Beispiele nannte Mainova-Vorstand Norbert Breidenbach Mieterstrommodelle, die gemeinsam mit der Wohnungswirtschaft umgesetzt werden (wir berichteten), sowie neue Photovoltaik-Produkte für Privatkunden. Im Geschäft mit Firmenkunden spielten Contracting-Modelle bei der Wärmeversorgung eine wichtige Rolle. Steigende Nachfrage verzeichneten auch die Angebote im Bereich Lade-Infrastruktur für Elektrofahrzeuge. „Die Produkt-Pipeline ist gefüllt, wir verlängern damit die Wertschöpfungskette. Für die Kunden soll Energie einfach funktionieren, wir kümmern uns um Komplexität,“ erklärte Breidenbach.





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