Mittwoch, 10. September 2025

ThügaErfolg durch Kooperation

[20.11.2019] Ein Konsortium kommunaler Versorger kauft im Jahr 2009 das Stadtwerke-Netzwerk Thüga vom E.ON-Konzern. Heute gehören bundesweit rund 100 kommunale Unternehmen zur Thüga.
Thüga: Kommunaler Energiekonzern mit Sitz in München.

Thüga: Kommunaler Energiekonzern mit Sitz in München.

(Bildquelle: Thüga AG)

Vor zehn Jahren schlägt die Geburtsstunde von Thüga kommunal. Im Sommer 2009 verdichten sich die Gerüchte, dass E.ON die Holding Thüga verkaufen will, in der die Stadtwerke-Beteiligungen des Konzerns gebündelt waren. Interesse zeigt ein Konsortium kommunaler Versorger, zu dem die Stadtwerke Hannover, die Mainova in Frankfurt und die N-ERGIE in Nürnberg, die jeweils 20,53 Prozent der Thüga-Anteile erwerben wollen, sowie die Kom9 gehören. In der Gruppe Kom9 haben sich 47 kommunale und regionale Energieversorger um Badenova aus Freiburg versammelt – Kom9 soll 38,41 Prozent der Thüga-Anteile erwerben.
Am 12. August 2009 gibt E.ON die grundsätzliche Einigung mit dem Erwerberkonsortium über den Anteilsverkauf bekannt und das Handelsblatt titelt: „Der Riesendeal ist perfekt“. Die ZEIT berichtet: „Es wird mehr Wettbewerb auf dem Strom- und Gasmarkt erwartet: Thüga ist das größte Stadtwerke-Netzwerk in Deutschland.“ Kommunalpolitiker sprächen, so heißt es weiter in dem Bericht, sogar vom Novum eines kommunalen Energiekonzerns.
Die Medienberichte zeigen, wie stark der Verkauf der Thüga und damit ein mögliches Alternativmodell zu den vier großen Energiekonzernen die Öffentlichkeit beschäftigt. „Die Transaktion wird bei Vollzug nach E.ON, RWE, EnBW und Vattenfall den fünftgrößten unabhängigen Energie- und Wasserversorger Deutschlands begründen“, erklärt Mainova gegenüber dem Handelsblatt. Die Unternehmen würden ein schlagkräftiges Netzwerk schaffen, das Kosten senken und in Großprojekte investieren kann.

Beteiligungsportfolio wächst

Sowohl die kommunale Ausrichtung als auch die Skaleneffekte durch gemeinsame Lösungen oder gemeinsamen Einkauf machten und machen die Thüga erfolgreich und attraktiv für weitere Regionalversorger und Stadtwerke. Zumal sich die Energiebranche in einem fundamentalen Umbruch befindet und die einzelnen Unternehmen vor großen Herausforderungen stehen – die sie allein kaum werden bewältigen können. In den vergangenen Jahren wurde das Thüga-Beteiligungsportfolio durch Akquisitionen und regionale Arrondierungen gestärkt. Christof Schulte, als Thüga-Finanzvorstand unter anderem verantwortlich für das Beteiligungsmanagement, erklärt: „Seit der Kommunalisierung der Thüga im Jahr 2009 konnte die Thüga-Gruppe nachhaltig wachsen. Mit der Beteiligung an weiteren lokalen beziehungsweise regionalen Energieversorgungsunternehmen, dem Vorantreiben regionaler Arrondierungen und der Investition in plattformnahe Geschäfte wurde das Thüga-Netzwerk weiter gestärkt.“ Als Minderheitsgesellschafterin ist Thüga inzwischen bundesweit an rund 100 Unternehmen der kommunalen Energie- und Wasserwirtschaft beteiligt. Die jeweiligen Mehrheitsgesellschafter sind Städte und Gemeinden. Mit ihren Partnern bildet Thüga den größten kommunalen Verbund lokaler und regionaler Energie- und Wasserversorgungsunternehmen in Deutschland – die Thüga-Gruppe.

Von Erfahrungen anderer profitieren

#bild2 Mehr als 100 Thüga-Berater unterstützen die Partnerunternehmen sowohl bei der Optimierung ihres Kerngeschäfts als auch bei der Entwicklung neuer Geschäftsfelder und -modelle. Weiterer Vorteil des Thüga-Netzwerks: Die Partnerunternehmen können von den Erfahrungen anderer Thüga-Beteiligungen profitieren, die eigene Position anhand von Kennzahlvergleichen objektiv bestimmen und bei der Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen kooperieren. Michael Riechel, Vorsitzender des Vorstands der Thüga Aktiengesellschaft, sagt: „Gerade in Zeiten grundlegenden Wandels sind vor allem solche Unternehmen erfolgreich, die miteinander kooperieren, die ihre Kräfte bündeln, gemeinsam Entwicklungen vorantreiben, Synergien heben und branchenweite Standards definieren – gleichzeitig aber eigene unternehmerische Verantwortung tragen, vor Ort flexibel und agil operieren können.“



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