ThüringenGroßes Potenzial für Agri-Photovoltaik
Eine jetzt von der Fachhochschule Erfurt erstellte Studie bescheinigt dem Land Thüringen bei der so genannten Agri-Photovoltaik großes Potenzial. Wie das Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz mitteilt, kombiniert die Agri-PV Pflanzen- und Energieproduktion auf dem Feld.
Studienleiterin Professorin Kerstin Wydra erläutert: „Der größte, produktionsbegrenzende Faktor in Thüringen ist bereits die Trockenheit, und diese wird in Zukunft noch bedeutender. Eventuelle Beeinträchtigungen durch eine circa 30 prozentige Verschattung würden dann durch die positiven Effekte für Pflanzen und Boden kompensiert. Benötigt würde, wenn der PV-Ausbau nach Vorgaben aus dem Bund zu 50 Prozent auf Dach- und versiegelten Flächen erfolgte, bei einer 50:50 Aufteilung zwischen Freiflächenanlagen und Agri-PV, nur eine Fläche von knapp 7.000 Hektar für die Stromproduktion. Landwirtinnen und Landwirte werden aber gerade zum Schutz der Kulturen und zur Wasserersparnis wohl einen größeren Bedarf anmelden.“
Kombinierte Nutzung von Flächen
Dem Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz zufolge setzt die Agri-PV statt auf Flächenkonkurrenz auf die kombinierte Nutzung von Flächen. Die Autorinnen und Autoren der Studie hätten für Thüringen ein technisches Potenzial von 459 Gigawatt (GW) errechnet – das entspreche 700 Kilowatt (kW) pro Hektar. Zum Vergleich: Die drei verbliebenen deutschen Kernkraftwerke hätten zusammen eine Bruttoleistung von rund 4,3 GW.
Die Ergebnisse sieht das Energieministerium als guten Ausgangspunkt für Gespräche mit der Landwirtschaft und interessierten Betrieben. So sollten Partner für erste Pilotprojekte gefunden werden. Den Vorteilen ständen laut Studie gegenwärtig noch Hürden im Baurecht gegenüber. Eine Lösung wäre demnach, die Agri-PV in die Liste der „privilegierten Vorhaben“ aufzunehmen. Damit könnten die vielen Vorteile der Agri-PV die Thüringer Energiewende einen großen Schritt nach vorn bringen.
Die Autorinnen und Autoren der Studie betonten, dass angesichts der wetterbedingten Ertragsverluste der letzten Jahre und der zukünftig zu erwartenden Schäden nahezu alle Kulturen vor Hagel, Starkregen, Frost, Trockenheit, Sturm, Hitze und Sonnenbrand geschützt würden. Die Gesamtproduktivität, das heißt der Ertrag aus Landwirtschaft und Energieproduktion der agriphotovoltaisch genutzten Fläche, lasse sich nach wissenschaftlichen Untersuchungen generell um mindestens 60 bis 70 Prozent in trockenen Jahren sogar um 90 Prozent steigern. Zusätzlich böten Agri-PV-Anlagen das Potenzial zur Steigerung der Biodiversität durch den Einsatz von Blühstreifen oder Hecken als Umrandung.
Klein- und großflächiger Ausbau
Die Studie empfehle den Aufbau von klein- und großflächigen Agri-PV-Anlagen in Thüringen zu unterstützen, um die Realisierung des aufgezeigten hohen Potenzials von Agri-Photovoltaik umzusetzen, was auch zu einer Verbesserung der Einkommen von Landwirtinnen und Landwirten sowie Kommunen beitrage. Außerdem würde dies, je nach Betreiberkonstellation, einen günstigeren Stromtarif für die Bürgerinnen und Bürger in der Region zu ermöglichen.
Eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg der Sonnenenergie vom Acker hätte die Bundesregierung bereits auf den Weg gebracht. Bei der Agri-Photovoltaik solle die Förderung der Landwirtschaft mit EU-Mitteln aus der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) weiterhin möglich sein, sofern die landwirtschaftliche Nutzung nur bis zu 15 Prozent durch die Stromerzeugung beeinträchtigt ist. Bislang habe Landwirten der Verlust der GAP-Förderung gedroht, wenn sie zusätzlich für die Photovoltaik eine EEG-Förderung in Anspruch nehmen.
Die Studie im Auftrag des Solar-Input e.V. ist unter Leitung von Professorin Kerstin Wydra (Lehrgebiet: Pflanzenproduktion im Klimawandel) an der Fachhochschule Erfurt entstanden. Das Thüringer Umweltministerium habe die Arbeit mit 20.000 Euro gefördert.
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