BiogasAnlagen müssen flexibel werden
Die mehr als 8.000 Biogasanlagen in Deutschland laufen noch fast alle in der Grundlast, also Rund um die Uhr über das ganze Jahr. „Das ist nicht zukunftsfähig“, sagt Adi Golbach vom Berliner Beratungsunternehmen KWK kommt UG. Anlass ist der Start der bundesweiten Infokampagne „Biogas – für die Zukunft gerüstet“, die das Büro gemeinsam mit dem Netzwerk Die Fl(ex)perten jetzt gestartet hat. Fl(ex)perte Uwe Welteke-Fabricius sagt: „Zukunft haben Biogasanlagen nur, wenn sie ihren stärksten Trumpf innerhalb der erneuerbaren Energien ausspielen: ihre Flexibilität. Biogasanlagen werden ihre Stromproduktion auf die Zeiten konzentrieren müssen, in denen zu wenig Wind- und Solarstrom ins Netz eingespeist werden, und in denen hohe Strompreise relative Knappheit anzeigen.“ Nur eine Flexibilisierung der Biogasanlagen kann nach Meinung der Experten der Bioenergie langfristig eine Rolle bei der Energiewende zuweisen. Im Grundlastbetrieb zu verharren, würde hingegen Biogasanlagen und damit auch die Stromeinspeisung und Wärmeversorgung von Bioenergiedörfern nach und nach verschwinden lassen. Die Bioenergie wäre damit in der Geschichte der Energiewende nur eine wertlose Episode für den Klimaschutz. Viele Milliarden an Fördermitteln wären in den vergangenen Jahren sinnlos vergeudet worden. Dabei erfordert die Umstellung des bestehenden Biogasanlagenparks nicht nur technisch-wirtschaftliches Know-how, sondern laut den Initiatoren der Kampagne auch ein hohes Maß an Informations- und Überzeugungsarbeit über mehrere Jahre hinweg. Doch sie stelle eine enorme Chance dar, sowohl für die Betreiber von Anlagen, für die Energiewende als Ganzes als auch für die Anbieter von Anlagen und Dienstleistungen, die für eine solche Transformation benötigt werden. Gemeinsam mit führenden Bioenergieverbänden, regionalen Organisationen und einer Reihe von Unternehmen planen KWK kommt UG und die Fl(ex)perten deshalb eine Serie von zehn Infotagen zur Flexibilisierung von Anlagen. Damit setzen sie nach eigenen Angaben die bereits im vergangenen Jahr gestartete Informationsarbeit verstärkt fort. Hinzu kommt: Der wirtschaftliche Anreiz für eine starke Flexibilisierung ist im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) durchaus gegeben. So sollen Betreiber bestehender Anlagen mit der Flexibilitätsprämie über zehn Jahre insgesamt 1.300 Euro zusätzlich pro installiertes Kilowatt bekommen, informieren die Kampagnen-Partner. Damit ließen sich die erfoderlichen Investitionen in zusätzliche BHKW-Module (Blockheizkraftwerke), Gasspeicher, Wärmepuffer und weitere Komponenten zum größten Teil finanzieren. Hinzu kämen Zusatzeinnahmen aus der höheren Wärmenutzung und einer intelligenten Direktvermarktung des erzeugten Stroms. Eine zunehmende Zahl von Betreibern, die die Umstellung bereits vollzogen haben, zeigten, dass eine Umstellung wirtschaftlich funktioniere.
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Energiepolitik: EU billigt Biogaspaket
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badenova: Verkauf von Biogasanlagen
[02.09.2025] badenova verkauft seine beiden Biogasanlagen in Eschbach und Neuried an Avrio Energie. Der südbadische Versorger will seine Investitionen künftig stärker in Windkraft, Photovoltaik, Geothermie und grüne Fernwärme bündeln. mehr...
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[20.08.2025] Ein neues Dossier der Deutschen Energie-Agentur zeigt: Biomasse kann ein Schlüssel zur Dekarbonisierung der Industrie sein, wenn ihr Einsatz gezielt gesteuert wird. Die dena fordert dafür klare Anreize, eine sektorübergreifende Strategie und den Fokus auf Anwendungen mit hohem Mehrwert für das Energiesystem. mehr...
Biogasrat/BDEW: Bilanz nach 100 Tagen
[14.08.2025] Nach 100 Tagen im Amt ziehen der Biogasrat und der BDEW jeweils eine gemischte Bilanz der schwarz-roten Bundesregierung. Während erste Schritte in der Energiepolitik begrüßt werden, mahnen sie mehr Tempo, klare gesetzliche Rahmenbedingungen und entschlossenes Handeln für Klimaschutz und Versorgungssicherheit an. mehr...
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Biogasrat+: Kritik an Referentenentwurf
[22.07.2025] Der Biogasrat+ kritisiert den Referentenentwurf zur Weiterentwicklung der Treibhausgasminderungsquote als klimapolitisch und wirtschaftlich unzureichend. Besonders die geplante Abschaffung der Doppelanrechnung fortschrittlicher Biokraftstoffe ab 2026 gefährde Investitionen und Erzeugungskapazitäten im Mittelstand. mehr...
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[26.05.2025] Die Umstellung der Fernwärmeerzeugung der Stadtwerke Schwäbisch Hall auf erneuerbare Energiequellen kommt voran. Am Kraftwerksstandort im Gewerbegebiet Solpark wurde ein Holzheizwerk in Betrieb genommen. Es soll jährlich rund 4.000 Tonnen CO₂ einsparen und zehn Prozent des Wärmebedarfs im Netz decken. mehr...
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Mannheim: Anlage für nachhaltigen Schiffstreibstoff eröffnet
[27.03.2025] In Mannheim wurde jetzt die weltweit erste Anlage in Betrieb genommen, die Abwasser mit Strom in nachhaltigen Schiffstreibstoff umwandelt. Das Pilotprojekt könnte als Vorbild für die klimafreundliche Kraftstoffproduktion in Europa dienen. mehr...
Nordrhein-Westfalen: Förderung für Projekt zur Bioökonomie
[28.02.2025] Mit dem Transformationscluster BioökonomieREVIER erhält das Rheinische Revier eine zentrale Plattform für die Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft im Bereich der Bioökonomie. mehr...
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[18.12.2024] Der Markt für Biomethan ist von unsicheren politischen Rahmenbedingungen und wirtschaftlichen Problemen der Branche geprägt. Dabei hätte Biomethan als Handelsgut gute Zukunftschancen. Derzeit wird das meiste Biogas jedoch verstromt und nicht methanisiert. mehr...
FNR: Lokale Ressourcen nutzen
[18.11.2024] Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) stellt einen neuen Leitfaden vor, der Gemeinden bei der Umstellung auf eine nachhaltige Energieversorgung unterstützt. mehr...