EssenE-Bus im Testbetrieb

Die Ruhrbahn fährt in Essen einen Elektrobus der Firma Irizar Probe.
v.l.: Ruhrbahn-Geschäftsführer Uwe Bonan; Fahrer Muhammed Özkul; Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen
(Bildquelle: Thomas Willemsen)
Mit Ideen zum Umstieg vom Dieselbussystem auf eine klimafreundlichere Antriebstechnologie beschäftigt sich derzeit die Ruhrbahn, der Mobilitätsdienstleister für die Region Essen und Mülheim. Noch bis Mitte März steht nach Angaben des Verkehrsunternehmens das futuristisch anmutende Modell ie-tram des spanischen Anbieters Irizar zu Testzwecken zur Verfügung.
Der 18 Meter lange und elektrisch angetriebene Gelenkbus ähnele mit seiner Front und den tiefgezogenen Seiten einer Straßenbahn. „Der Gelenkbus ist ein echter Hingucker. Wir freuen uns, dass wir dieses futuristische Modell in Essen testen können und so erneut die Gelegenheit erhalten, Erfahrungen in punkto Elektromobilität im ÖPNV sammeln zu können“, erklärt Uwe Bonan, Geschäftsführer der Ruhrbahn. Der spanische Elektro-Gelenkbus kann bis zu 150 Fahrgäste befördern und verfügt über vier Türen. Er wird ausschließlich mit Strom betrieben und nachts an einer Ladestation auf dem Betriebshof geladen.
Bereits im vergangenen Jahr gehörte die Ruhrbahn zu den Nahverkehrsunternehmen in Deutschland, die einen batteriebetriebenen Elektrobus der spanischen Marke Irizar testeten. Auf Basis der Rückmeldungen aus den Verkehrsunternehmen wird zurzeit ein auf die Anforderungen des deutschen Marktes angepasstes Nachfolgemodell gebaut. Dieses soll der Ruhrbahn sowie weiteren Unternehmen ab Herbst 2019 zu weiteren Testzwecken zur Verfügung gestellt werden. „Wir sind gespannt, inwieweit dieses Modell dann unsere Anforderungen an Reichweite und Zuverlässigkeit erfüllt. Auf Basis der gesammelten Erkenntnisse werden wir uns danach für eine unseren Anforderungen entsprechende Antriebstechnologie entscheiden“, so Bonan. „Nach Errichtung der notwendigen Lade- und Betankungsinfrastruktur könnten ab 2022/2023 die ersten Fahrzeuge in den Regelbetrieb integriert werden. Voraussetzung ist, dass die Finanzierung der Mehrkosten sichergestellt ist. Eine Gesamtumstellung der Busflotte könnte dann bis zum Jahr 2030 erfolgen“, beschreibt der Ruhrbahn-Geschäftsführer den zeitlichen Horizont.
Auch bei ihren Dienstwagen prüft die Ruhrbahn eigenen Angaben zufolge, ob diese teilweise auf Elektrofahrzeuge umgestellt werden können. Parallel zum Fahrzeugtest mit dem Elektrobus sollen außerdem Fahrgäste und Nichtkunden zum Thema Nachhaltigkeit befragt werden. Ziel ist es, herauszufinden, ob eine Investition in emissionsfreie Fahrzeuge Einfluss auf die Verkehrsmittelwahl hat.
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