Freitag, 2. Mai 2025

LEWEntwicklung eines Wärmeplans

[12.03.2024] Der kommunale Wärmeplan, den LEW jetzt gemeinsam mit Türkheim, Rammingen und Wiedergeltingen erstellt, soll für mehr als 10.000 Einwohner Optionen für die Wärmewende aufzeigen.
LEW erstellt gemeinsam mit Türkheim

LEW erstellt gemeinsam mit Türkheim, Rammingen und Wiedergeltingen einen kommunalen Wärmeplan.

v.l.: Johannes Stepperger, LEW; Norbert Führer, Erster Bürgermeister Wiedergeltingen; Anton Schwele, Erster Bürgermeister Rammingen; Christian Kähler, Erster Bürgermeister Markt Türkheim

(Bildquelle: LEW)

Die Lechwerke (LEW) erstellen jetzt gemeinsam mit der Marktgemeinde Türkheim und den Mitgliedsgemeinden der Verwaltungsgemeinschaft Rammingen und Wiedergeltingen einen kommunalen Wärmeplan. Wie LEW mitteilt, bildet er die Grundlage für die Wärmewende in den beteiligten Kommunen. Das interkommunale Pilotprojekt startet im März und soll im Herbst abgeschlossen sein.
In dem Pilotprojekt mit den drei Kommunen werden die Experten zunächst die Ist-Situation und Potenziale der Wärmeversorgung vor Ort analysieren, um anschließend konkrete Umsetzungswege aufzuzeigen. Dabei verfolge LEW einen umfassenden Ansatz: „Uns zeichnet aus, dass wir die Energieversorgung als Ganzes betrachten – also Strom, Mobilität und Wärme zusammendenken. Zudem verfügen wir bereits über langjährige Erfahrung im Betrieb von Wärmenetzen. Deshalb können wir effiziente und nachhaltige Lösungen für die Kommunen aufzeigen“, sagt LEW-Projektleiter Johannes Stepperger.

Gemeinsame Wärmeplanung

Die Besonderheit des Pilotprojekts besteht laut LEW darin, dass die Wärmeplanung für die drei Nachbarkommunen gemeinsam durchgeführt wird und damit möglichst effiziente Lösungen entwickelt werden können. Dabei arbeite LEW eng mit RIWA zusammen, einem Unternehmen für Geographische Informationssysteme. Dadurch könnten die Daten nicht nur analysiert, sondern auch visualisiert werden. Dies sei eine wichtige Voraussetzung für eine transparente Wärmeplanung.
Von den Ergebnissen profitierten die Kommunen, die ansässigen Industrie- und Gewerbebetriebe sowie die Bürgerinnen und Bürger. In den drei Kommunen leben derzeit mehr als 10.600 Menschen – verteilt auf rund 4.600 Wohneinheiten. Die Ergebnisse der Studie würden voraussichtlich im Herbst vorliegen und dann der Öffentlichkeit vorgestellt.

Einzelne Schritte

Bei der kommunalen Wärmeplanung für Türkheim, Rammingen und Wiedergeltingen werde zunächst eine Eignungsprüfung für die Gemeindegebiete durchgeführt. Dabei würden Daten wie Haushaltszahlen, Gebäudestruktur oder Art der Heizungsanlage erhoben. Anschließend würden im Rahmen der Potenzialerhebung Wärmequellen identifiziert und mit vorhandenen Wärmeanlagen und -netzen abgeglichen. Neben der Wärmeerzeugung gehe es in diesem Schritt auch um die Ermittlung von Einsparpotenzialen. Auf der Grundlage der Bestands- und Potenzialanalyse teilten die Experten einzelne Wohnviertel in voraussichtliche Wärmeversorgungsgebiete ein und legten die kosteneffizienten Arten der Wärmeversorgung fest. Dies seien wesentliche Bestandteile des Zielszenarios und der konkreten Umsetzungsmaßnahmen.
Der Wärmeplan werde in enger Zusammenarbeit mit allen beteiligten Akteuren erstellt und anschließend von den Kommunen entsprechend der gesetzlichen Vorgaben veröffentlicht. Er bildet die Grundlage, um mit Bürgerinnen und Bürgern, Industrie und Gewerbe sowie lokalen Klima- und Umweltschutzinitiativen die Wärmewende vor Ort umzusetzen.



Stichwörter: Wärmeversorgung, LEW


Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Wärmeversorgung

Thüringen: Wärmekataster für Kommunen

[29.04.2025] Thüringer Kommunen können ihre Wärmeplanung künftig einfacher gestalten. Ein neues Wärmekataster liefert digitale Daten über Gebäude und Wärmebedarf. Energieminister Tilo Kummer verspricht weniger Aufwand und geringere Kosten. mehr...

Bürgerbeteiligungsreport: Wärmewende als Belastung

[22.04.2025] Die Wärmewende sorgt bei vielen Menschen für Unsicherheit. Das zeigt eine neue Studie des Steinbeis-Instituts. Viele Bürger fürchten hohe Kosten und mangelnde Beteiligung. mehr...

DStGB/PD: Praxisleitfaden für kommunale Wärmeplanung

[11.04.2025] Ein neuer Praxisleitfaden soll Städte und Gemeinden bei der kommunalen Wärmeplanung unterstützen. Entwickelt wurde er aus den Erfahrungen von zehn Kommunen, die bereits erste Schritte in Richtung Wärmewende gegangen sind. mehr...

rhenag: Eisspeicherprojekt in Rommerskirchen-Widdeshoven

[09.04.2025] Im nordrhein-westfälischen Rommerskirchen-Widdeshoven hat rhenag Energie ein innovatives Eisspeicherprojekt gestartet, das ein ganzes Neubaugebiet mit klimaneutraler Wärme versorgen soll. mehr...

Scharbeutz: Konzept für Wärmeplanung zugestimmt

[09.04.2025] Die Gemeinde Scharbeutz hat den von Green Planet Energy entwickelten Wärmeplan beschlossen und sich damit frühzeitig zu einer klimaneutralen Wärmeversorgung bekannt. mehr...

NTT DATA: Wärmekonzept für Berlin-Spandau

[07.04.2025] Ein neues Wärmekonzept in Berlin-Spandau nutzt die Abwärme eines Bestandsrechenzentrums von NTT DATA zur Versorgung des Neubaugebiets Das Neue Gartenfeld. Quartierswerk Gartenfeld setzt dabei auf eine nachhaltige Lösung, die CO2-freie Wärme für mehr als 10.000 Menschen bereitstellt. mehr...

Dillingen: Weiterer Ausbau des Wärmenetzes

[03.04.2025] Die Stadt Dillingen und die energie schwaben Gruppe bauen jetzt das Wärmenetz in der historischen Altstadt weiter aus. mehr...

Stadtwerke Hattingen: Potenzialanalyse abgeschlossen

[02.04.2025] Die Stadtwerke Hattingen und das Gas- und Wärme-Institut Essen haben ihre Potenzialanalyse zur kommunalen Wärmeplanung abgeschlossen. Die Ergebnisse liefern eine fundierte Grundlage, um bis 2045 eine klimaneutrale Wärmeversorgung zu entwickeln. mehr...

Nürnberg: Zwei Studien zur Wärmespeicherung

[31.03.2025] Saisonale Wärmespeicher könnten eine zentrale Rolle in der zukünftigen Wärmeversorgung spielen. Zwei Studien der FAU Erlangen-Nürnberg und der TH Nürnberg Georg Simon Ohm analysieren, welche Technologien und Speichergrößen für den Energieversorger N‑ERGIE wirtschaftlich und technisch sinnvoll sind. mehr...

MVV: Flusswärmepumpe in Planung

[24.03.2025] Das Mannheimer Energieunternehmen MVV plant eine der größten Flusswärmepumpen Europas. Die neue Anlage soll ab 2028 bis zu 40.000 Haushalte mit klimafreundlicher Wärme versorgen und durch einen wasserstofffähigen Fernwärmenachheizer ergänzt werden. mehr...

Rheinland-Pfalz: Stand zur Wärmeplanung

[24.03.2025] Zwei Drittel der rheinland-pfälzischen Kommunen haben bereits mit der Erstellung eines kommunalen Wärmeplans begonnen. mehr...

GISA: Nutzung von Abwärme aus Rechenzentrum

[21.03.2025] Der IT-Dienstleister GISA nutzt künftig die Abwärme seines Rechenzentrums in Halle (Saale), um Büros zu temperieren. Dies spart Energie, reduziert den CO₂-Ausstoß und macht die Cloudleistungen des Unternehmens nachhaltiger. mehr...

Ibbenbüren: Kommunale Wärmeplanung abgeschlossen

[20.03.2025] Die Stadt Ibbenbüren hat als eine der ersten Kommunen in Nordrhein-Westfalen ihre kommunale Wärmeplanung abgeschlossen und stellt damit die Weichen für die lokale Wärmewende. mehr...

Borkum: Wärmeplanung gestartet

[19.03.2025] Die Insel Borkum hat jetzt gemeinsam mit der Energielenker Gruppe die kommunale Wärmeplanung gestartet. Ziel ist eine nachhaltige und langfristig kosteneffiziente Wärmeversorgung, die sowohl den Tourismus als auch die Lebensqualität der Bewohner stärkt. mehr...

KEA-BW: Wärmeatlas BW ist online

[19.03.2025] Der neue Wärmeatlas Baden-Württemberg bietet Kommunen eine detaillierte Übersicht über den Wärmebedarf von Gebäuden und unterstützt sie bei der Planung ihrer zukünftigen Wärmeversorgung. mehr...