Serie Kommunaler Klimaschutz (Teil 1)Für die Zukunft rüsten

Kommunaler Klimaschutz: Photovoltaikanlage auf einem Schuldach.
(Bildquelle: KEA)
Bürgermeister, Gemeinderäte und kommunale Mitarbeiter müssen nahezu täglich Entscheidungen treffen, die Auswirkungen auf die Klimabilanz der Gemeinde haben: Der Bebauungsplan für Wohn- und Industriegebiet, die Sanierung einer Schule, das neue Nahwärmenetz, der vorgesehene Supermarkt am Ortsrand mit Parkplatz oder Elektroladestationen. Sie alle haben Auswirkungen auf die lokale Wirtschaft und die Zukunftsfähigkeit der Kommune. Zur Planung hinzukommen die nicht mehr abwendbaren Folgen des fortschreitenden Klimawandels: Hitze, Trockenheit, Starkregen und Überflutungen aber auch Stürme können die Kommune treffen.
Klimaschutz in der Kommune – wie geht das?
Städte, Gemeinden und Landkreise, die aktiv Klimaschutz betreiben, dienen nicht nur der Umwelt. Sie treiben die Erneuerung der Infrastruktur bei Stromversorgung, Gebäuden und Verkehr voran. Sie senken ihre Energiekosten, reduzieren die Belastung durch Lärm und Emissionen, machen sich unabhängiger von Energie-Importen und halten Arbeitsplätze und Wertschöpfung in der Region. Parks, Stadtwälder oder begrünte Dächer übernehmen wichtige Aufgaben bei der Anpassung an die Folgen des Klimawandels und beim Erhalt der natürlichen Vielfalt. So werden diese Kommunen grüner und lebenswerter.
In Deutschland engagieren sich bereits viele Kommunen mit Erfolg auf diesem Gebiet. Sie sehen diese Aktivitäten nicht als lästige Zusatzbelastung, sondern als eine zentrale Aufgabe der Daseinsvorsorge. Oft fehlt jedoch eine systematische Herangehensweise – viele Potenziale zur Verminderung der CO2-Emissionen bleiben dann ungenutzt. Das lässt sich ändern.
Den Prozess richtig beginnen
Wie Städte und Gemeinden den Klimaschutz einfach und systematisch angehen können, zeigt das Programm KlimaimPuls BW des baden-württembergischen Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft. Es basiert auf der Förderung für Einstiegsberatungen des Bundesumweltministeriums und bietet besonders kleineren und mittelgroßen Kommunen interessante Möglichkeiten. Sie erhalten eine fachlich fundierte Unterstützung bei geringem finanziellem Aufwand. „Im Fokus steht die Beratung der Verwaltung und des Gemeinderats“, erklärt Harald Bieber, Leiter des Kompetenzzentrums Kommunaler Klimaschutz der KEA.
Beratende Institution ist in der Regel die regionale Energieagentur vor Ort. Insgesamt sind in dem Programm fünf Workshops vorgesehen. „Die teilnehmenden Akteure lernen dort konkrete Handlungsmöglichkeiten kennen. Sie betreffen vor allem die Themenbereiche kommunale Liegenschaften, Energieerzeugung, Verkehrsentwicklung, Stadtplanung und Siedlungsentwicklung, kommunale Beschaffung sowie die Öffentlichkeitsarbeit als wichtige Querschnittsaufgabe“, sagt Bieber. Zum Schluss legen die Beteiligten eine Reihe von Maßnahmen fest, die sie in den folgenden Jahren umsetzen wollen. Ein wichtiger Bestandteil der Beratung ist auch, wie die Kommune ihre Aktivitäten institutionell verankert.
65 Prozent Zuschuss vom Bund
Das Bundesumweltministerium bezuschusst die Einstiegsberatung mit bis zu 65 Prozent. Somit verbleibt nur ein überschaubarer Kostenanteil von meist unter 4.000 Euro bei der Kommune. Hinzu kommt der Arbeitsaufwand der eigenen Verwaltung. Erfahrungsgemäß dauert der gesamte Prozess ungefähr ein Jahr.
Emissionshandel: CO₂-Ausstoß im Energiesektor sinkt stark
[18.07.2025] Der Europäische Emissionshandel besteht seit 20 Jahren. In Deutschland sind die Emissionen der beteiligten Anlagen seitdem um fast die Hälfte gesunken. Besonders stark wirkt der Handel im Energiesektor. mehr...
Stuttgart: Klimaschutz zahlt sich aus
[17.07.2025] Die Landeshauptstadt Stuttgart hat ihren Energieverbrauch im Jahr 2023 weiter gesenkt und auch die Emissionen konnten reduziert werden. Dennoch wurde der CO₂-Zielwert knapp überschritten. Die Einsparungen summieren sich allerdings auf über 80 Millionen Euro. Dies geht aus dem aktuellen Energie- und Klimaschutzbericht hervor. mehr...
ASEW: Erweiterung des Netzwerks
[17.07.2025] Die ASEW baut ihr Netzwerk weiter aus. Nach Dreieich und Blomberg lässt nun auch Oberursel sein Stromportfolio durch die ASEW prüfen, dort sogar mit dem höheren ok‑power‑plus‑Siegel. mehr...
Stuttgart: Klimazwischenziel erreicht
[16.07.2025] Stuttgart hat sein Klimazwischenziel erreicht: Der neue Energie‑ und Klimaschutzbericht weist für 2023 einen Rückgang der CO₂‑Emissionen um 54 Prozent und des Endenergieverbrauchs um 23 Prozent gegenüber 1990 aus. mehr...
Klimawandel: Klimaresiliente Infrastruktur
[04.07.2025] Hitzeperioden, Trockenzeiten, Starkregen und Überflutungen nehmen zu – der Klimawandel stellt Städte und Gemeinden vor Herausforderungen. Klimaschutz und gezielte Maßnahmen zur Klimaanpassung werden wichtiger. Kommunale Unternehmen nehmen dabei eine zentrale Rolle ein. mehr...
Baden-Württemberg: Energie bei landeseigenen Gebäuden eingespart
[24.06.2025] Mit über 500 Einzelmaßnahmen hat das Land Baden-Württemberg im vergangenen Jahr gezielt in den Klimaschutz seiner Liegenschaften investiert. Der Energieverbrauch wurde deutlich gesenkt, die Nutzung erneuerbarer Energien ausgebaut – bei Kosten von mehr als 90 Millionen Euro. mehr...
Baden-Württemberg: Unterstützung für Energieagenturen aufgestockt
[20.06.2025] Baden-Württemberg hat jetzt die finanzielle Unterstützung für regionale Energieagenturen verdoppelt. Ziel ist der flächendeckende Ausbau kostenloser Beratungsangebote zu Klimaschutz, Energieeffizienz und Wärmewende. mehr...
Stuttgart: Klima-Innovationsfonds erhält Auszeichnung
[11.06.2025] Der Stuttgarter Klima-Innovationsfonds wurde auf dem Deutschen Kommunalkongress in Berlin doppelt mit dem „Bewährt vor Ort“-Siegel ausgezeichnet. Die Jury würdigte das Projekt als bundesweites Vorbild für Klima- und Ressourcenschutz sowie zukunftsweisende Verwaltungsarbeit. mehr...
Burbach: Auszeichnung als Energie-Kommune des Monats
[19.05.2025] Die Gemeinde Burbach im Siegerland wird von der Agentur für Erneuerbare Energien als Energie-Kommune des Monats Mai ausgezeichnet. Die Kommune überzeugt mit einem ganzheitlichen Ansatz zur Energiewende – von Gebäudesanierungen über Mobilitätskonzepte bis hin zur Bürgerbeteiligung. mehr...
Climate Star Award: Vier deutsche Städte ausgezeichnet
[13.05.2025] Vier deutsche Städte haben jetzt den Climate Star Award 2025 für vorbildlichen kommunalen Klimaschutz erhalten. Das Klima-Bündnis würdigt ihre innovativen Projekte bei einer Gala in Österreich. mehr...
Wiesbaden: Klimaplan verabschiedet
[08.05.2025] Wiesbaden will bis 2045 klimaneutral werden – der Magistrat hat dafür einen umfassenden Klimaplan verabschiedet. 73 konkrete Maßnahmen sollen die Emissionen der Stadt deutlich senken und den Weg zur nachhaltigen Transformation ebnen. mehr...
Würzburg: Kurs auf Klimaneutralität
[28.04.2025] In Würzburg sinken Energieverbrauch und CO2-Ausstoß. Das zeigt der aktuelle Klimabericht der Stadt. Doch das Ziel, bis 2040 klimaneutral zu werden, bleibt ehrgeizig, sagt Bürgermeister Martin Heilig. Er fordert, das Tempo hoch zu halten. mehr...
KEA-BW: Klima-Portal für Gemeinderäte
[15.04.2025] Die Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg hat eine neue Webseite speziell für kommunale Entscheidungsträger gestartet. Unter dem Titel „GemeindeRATgeber“ finden Ratsmitglieder praktische Tipps, neutrale Infos und Veranstaltungshinweise rund um den Klimaschutz. mehr...
Nordrhein-Westfalen: Sieben Nichtwohngebäude ausgezeichnet
[11.04.2025] Nordrhein-Westfalen hat sieben besonders energieeffiziente Nichtwohngebäude ausgezeichnet. Die prämierten Projekte zeigen beispielhaft, wie Klimaschutz, innovative Architektur und nachhaltige Bauweise miteinander vereinbar sind. mehr...
KEA-BW: Neuer Kurzbericht zum Klimaschutz
[10.04.2025] Immer mehr Städte und Gemeinden in Baden-Württemberg treiben den Klimaschutz aktiv voran. Der neue Kurzbericht der KEA-BW zeigt: Die Zahl der Kommunen mit Klimaschutzmanagement wächst – und mit ihr die Bedeutung strategischer Planung und lokaler Energiewendeprojekte. mehr...