Freitag, 17. Oktober 2025

Smart MeterJetzt Handlungsbedarf ermitteln

[25.05.2016] Der Einbau intelligenter Messsysteme wird zur Pflicht. Obwohl die gesetzlichen Rahmenbedingungen noch nicht vollständig feststehen, sollten die Prozesse und Systeme frühzeitig untersucht werden.
Messstellenbetreiber sind dazu verpflichtet

Messstellenbetreiber sind dazu verpflichtet, intelligente Messsysteme (iMSys) einzubauen.

(Bildquelle: MEV Verlag/PEAK Agentur für Kommunikation)

Sobald diese technisch verfügbar sind, sind Messstellenbetreiber dazu verpflichtet, intelligente Messsysteme (iMSys) einzubauen. Ohne entsprechende IT-Systeme im Back End kann die Technik im Feld jedoch nicht funktionieren. Deshalb sollte bereits frühzeitig mit der Planung und Konzeption begonnen werden, damit die Implementierung rechtzeitig zum Roll-out abgeschlossen ist. Der Ordnungsrahmen ist schon an vielen Stellen festgezogen, die Eckpunkte sind gesetzt. Deshalb ist es an der Zeit, sich mit der Konzeption der Abbildung der iMSys im Back End sowie mit der Steuerung der Gateways im Feld zu beschäftigen. Besondere Aufmerksamkeit sollte den Systemen des grundzuständigen Messstellenbetreibers oder des Verteilnetzes gewidmet werden, da diese Marktrollen direkt von der Einbauverpflichtung betroffen sind. Aber auch die Marktrolle Lieferant wird sich auf Veränderungen einstellen müssen, insbesondere wenn Lieferstellen außerhalb des angestammten Versorgungsgebiets beliefert werden. Denn für diese Messstellen bestimmt der örtliche Messstellenbetreiber den Zeitpunkt für den Roll-out. Die geänderten Stamm- und Messdaten müssen ab diesem Zeitpunkt entgegengenommen werden können.

Studie als Entscheidungsvorlage

Da der vollständige gesetzliche Rahmen noch nicht feststeht, die Änderungen aber weitreichend sind, bietet es sich an, mit einer Vorstudie der Prozesse und Systeme zu beginnen. Mit einer Vorstudie zu intelligenten Messsystemen kann eine Entscheidungsvorlage erarbeitet werden, die Möglichkeiten zur Abbildung der intelligenten Messsysteme im Back End aufzeigt. Das kann anhand eines Anforderungskatalogs erfolgen, der die für die jeweiligen Marktrollen zwingend abzubildenden Prozesse identifiziert, hinsichtlich der Relevanz (Kritikalität, Volumen) bewertet und deren Aufbau aufzeigt. Ohne eine systemseitige Vorentscheidung steht dabei ein Vergleich unterschiedlicher Lösungen vor allem im Hinblick auf strukturelle und architektonische Kriterien, den Abdeckungsgrad der Prozesse, Übergangs- und Ausbauszenarien, einmalige und laufende Kosten sowie Chancen und Risiken im Vordergrund. Neben den informationstechnischen Vor- und Nachteilen empfiehlt es sich, auch die gegebenenfalls organisatorischen Vor- und Nachteile aufzuzeigen. Darüber hinaus sollten Abschätzungen zu Implementierungs- und Lizenzkosten sowie der Betriebsaufwände und der laufenden Software-Wartungskosten enthalten sein. Ziel ist es daher, ein Bild für die Gesamtarchitektur der technischen Abbildung der intelligenten Messsysteme im Back End zu erhalten, die notwendigen Prozesse zu untersuchen sowie mögliche Abhängigkeiten zu angrenzenden Systemen aufzuzeigen.

Thomas Radtke ist Key Account Manager bei der items GmbH, Münster.


Stichwörter: Netze | Smart Grid, items, iMSys


Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Netze | Smart Grid
bericht

Datenplattform: Analoger Strom in digitalen Netzen

[13.10.2025] Mit seiner Smart Energy Platform unterstützt der Hersteller GISA Stadtwerke bei der Digitalisierung der Niederspannung. Das Unternehmen setzt dabei auf die Zusammenarbeit mit erfahrenen Partnern und auf offene, skalierbare Lösungen. mehr...

Stadtwerke Völklingen: Neue Trafostation in Betrieb genommen

[13.10.2025] In Völklingen-Ludweiler ist eine neue Trafostation in Betrieb gegangen. Die Anlage „Zum Heidenhübel“ stärkt laut Stadtwerke Völklingen Netz die lokale Stromversorgung und verbessert die Einspeisung von Energie aus Photovoltaikanlagen. mehr...

Mitnetz Strom: Investitionen in Westsachsen

[30.09.2025] Mitnetz Strom investiert 2025 in Westsachsen 565 Millionen Euro in Ausbau, Modernisierung und Digitalisierung des Stromnetzes. Ziel ist eine sichere Energieversorgung und die Integration wachsender Einspeisungen aus erneuerbaren Energien. mehr...

SuedOstLink: Richtfest für Station in der Hohen Börde

[30.09.2025] In der Hohen Börde bei Magdeburg wurde jetzt das Richtfest für eine zentrale Station des SuedOstLinks gefeiert. Die Anlage soll künftig Leitungen bündeln, Kabelübergänge sichern und den Betrieb überwachen. mehr...

E-Werk Lüsen: Intelligente Netzüberwachung mit SMIGHT IQ Cockpit

[23.09.2025] Mit der Lösung SMIGHT IQ Cockpit will das Südtiroler E-Werk Lünsen mehr Transparenz über das Netz gewinnen. Präzise Messdaten sollen auf kritische Situationen hinweisen. mehr...

BDEW/VKU: Milliardenverluste durch Netzregulierung

[18.09.2025] BDEW und VKU sehen durch die geplanten Änderungen bei der Netzregulierung erhebliche Risiken für Investitionen. mehr...

Netzausbau: Freileitungen statt Erdkabel

[18.09.2025] Die Betreiber der großen Stromübertragungsnetze sprechen sich eindeutig gegen sogenannte Hybridlösungen aus, bei denen beim Netzausbau Erdkabel und Freileitungen kombiniert werden. Sie führen Kosten, Technik, Akzeptanz und Genehmigungsverfahren als Gründe an. mehr...

Smartoptimo: Stadtwerke Steuerzentrale der Energiewende

[16.09.2025] Für die Energiewende sind nicht nur mehr Windräder und Solaranlagen, sondern auch eine digitale Steuerung notwendig. Darüber waren sich die über 220 Fachleute aus der kommunalen Energiewirtschaft einig, die sich am 10. September in Osnabrück beim Forum Netz & Vertrieb von smartoptimo trafen. Durch ihre Nähe zu den Bürgerinnen und Bürgern sowie ihre digitale Kompetenz seien Stadtwerke die richtigen Kandidaten, um die Energiewende vor Ort zu steuern. mehr...

Bielefeld: Zwei Projekte zu flexiblen Stromnetzen

[15.09.2025] Die Hochschule Bielefeld und die Stadtwerke Bielefeld untersuchen in zwei Projekten, wie Stromnetze auf Quartiersebene flexibler und nachhaltiger betrieben werden können. Am Beispiel der Sennestadt werden neue Methoden getestet, um Photovoltaik und Elektromobilität besser miteinander zu verzahnen. mehr...

Bundesnetzagentur: Vorletztes Teilstück von Ultranet genehmigt

[03.09.2025] Die Bundesnetzagentur hat einen weiteren Abschnitt der Höchstspannungsleitung Ultranet genehmigt. Damit rückt die geplante Inbetriebnahme Ende 2026 ein Stück näher. mehr...

EFR: Steuerbox von BSI zertifiziert

[01.09.2025] Die Steuerbox GCU-S von EFR hat vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik die BSI-Zertifizierung erhalten. Damit gilt sie als konform mit den technischen und sicherheitsrelevanten Anforderungen für CLS-Kommunikationsadapter. mehr...

TransnetBW: Hybride Netzbooster sind machbar

[29.08.2025] Eine Studie bestätigt, dass hybride Netzbooster aus Batteriespeicher und Wasserstoffturbine technisch machbar und wirtschaftlich sind. Sie könnten die Netzstabilität erhöhen und teure Redispatch-Maßnahmen verringern. mehr...

50Hertz: Einladung zu Infomärkten

[29.08.2025] Im September 2025 lädt 50Hertz erstmals Bürgerinnen und Bürger zu drei öffentlichen Infomärkten zum Trassenprojekt TraveBilleLink ein, bei denen Experten methodische, technische und partizipative Aspekte unmittelbar erläutern. mehr...

Stadtwerke MüllheimStaufen: naturenergie netze übernimmt Betrieb des Stromnetzes

[25.08.2025] Ab 2026 übernimmt naturenergie netze den Betrieb des Stromnetzes in Müllheim und Staufen, ein Jahr später folgt voraussichtlich das Gasnetz. Die Stadtwerke MüllheimStaufen bleiben Eigentümerin und Konzessionsnehmerin. mehr...

evm: Home-Energy-Management-System eingeführt

[18.08.2025] In Koblenz ist ein Pilotprojekt für intelligentes Energiemanagement erfolgreich abgeschlossen worden. evm, gridX und greenblocks haben erstmals gemeinsam ein Home-Energy-Management-System für Haushalte eingeführt. mehr...