Sonntag, 24. August 2025

WuppertalKlimaschutzquartier stellt sich vor

[28.09.2023] In Wuppertal hat sich jetzt die Klimaschutzsiedlung Alte Dorfstraße vorgestellt. NRW-Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur, Wuppertals Oberbürgermeister Uwe Schneidewind und der Landesverband Erneuerbare Energien NRW besichtigten die drei Gebäude mit insgesamt 68 Wohneinheiten.
Mona Neubaur (l.) bei der Besichtigung der Klimaschutzsiedlung in Wuppertal-Sonnborn.

Mona Neubaur (l.) bei der Besichtigung der Klimaschutzsiedlung in Wuppertal-Sonnborn.

(Bildquelle: naturstrom AG)

Der Projektentwickler I.D.G. und der Mieterstrompartner Naturstrom haben jetzt die Klimaschutzsiedlung Alte Dorfstraße in Wuppertal vorgestellt. Wie das Unternehmen Naturstrom mitteilt, machten sich dabei NRW-Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur (Bündnis 90/Die Grünen), Wuppertals Oberbürgermeister Uwe Schneidewind (Bündnis 90/Die Grünen) und der Landesverband Erneuerbare Energien NRW ein Bild von dem Projekt.
Drei Gebäude mit 68 Wohneinheiten, zwei Gäste-Apartments und Gemeinschaftsräumen hat I.D.G. in Wuppertal-Sonnborn für die I.D.G. Genossenschaft Alte Dorfstraße umgesetzt. Mit der Kombination aus unter anderem Photovoltaik, Batteriespeicher und Wallboxen, Solarthermie, Pelletöfen und Wärmerückgewinnung zeigten I.D.G. und Naturstrom, wie die sektorenübergreifende Energiewende im Geschosswohnungsbau funktionieren kann.

Solarthermie- und Photovoltaikanlagen

Den Großteil der Wärme erzeuge eine Solarthermieanlage, die in Kombination mit einem 20.000 Liter fassenden Pufferspeicher rund 90 Prozent des Wärmebedarfs der drei Gebäude deckt. Dank der sehr guten Dämmung liege dieser bei durchschnittlich nur 13 Kilowattstunden (kWh) pro Jahr und Wohneinheit. Für Tage mit deutlichen Minusgraden und fehlender Sonneneinstrahlung stünden zwei Pelletöfen bereit. Damit erreiche die Siedlung den ambitionierten Effizienzhaus-Standard 40 Plus.
Herzstück der Stromversorgung seien die Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 147 Kilowatt peak (kWp). Pro Jahr erzeugten sie etwa 110.000 kWh, was bilanziell etwa der Hälfte des in den Wohngebäuden verbrauchten Stroms entspricht. Der Öko-Energieversorger Naturstrom bündele diesen Solarstrom, ergänzt durch Ökostrom aus dem Netz, für die Bewohnerinnen und Bewohner zu einem günstigen und unkomplizierten Mieterstromtarif. „Mit Solarstrom direkt vom Dach können auch Mieterinnen und Mieter an der Energiewende teilhaben. So wie hier in Wuppertal klappt das aber noch viel zu selten“, sagt Oliver Hummel, Vorstandsvorsitzender von Naturstrom. „Dabei muss gerade im Geschosswohnungsbau noch viel mehr passieren, wenn der Photovoltaikzubau auch in den kommenden Jahren die politisch definierten Ziele erreichen soll. Der Bundestag ist daher jetzt am Zug, das Solarpaket I im parlamentarischen Verfahren weiter zu verbessern. Ziel muss es sein, die bürokratischen Hürden für Mieterstrom so weit wie möglich abzubauen und sie für andere gebäudenahe Versorgungskonzepte von vornherein zu vermeiden.“

Vorzeigeprojekt

Mona Neubaur sagte beim Ortsbesuch: „Die Klimaschutzsiedlung Alte Dorfstraße zeigt, wie die Energiewende auch die Innenstädte erreichen kann. Solche Vorzeigeprojekte brauchen wir, um die dahinterstehenden Konzepte in die Breite zu tragen. NRW hat ein riesiges Potenzial für Aufdach-Photovoltaik- und Solarthermieanlagen. Als Landesregierung arbeiten wir an verschiedenen Stellen daran, dieses Potenzial zu heben. Mit dem Folgeprojekt KlimaQuartier.NRW setzen wir den Fokus noch einmal stärker auf den Einsatz erneuerbarer Energien und auf die Verringerung der CO2-Emissionen.“
Oberbürgermeister Uwe Schneidewind ergänzte. „Der Erfolg der Energiewende im Quartier wird nicht nur in Kilowattstunden gemessen, sondern auch in Kategorien wie sozialer Teilhabe und Veränderungsbereitschaft.“
Für Christian Mildenberger, Geschäftsführer des Landesverbandes Erneuerbare Energien NRW, hat die Klimaschutzsiedlung in Wuppertal-Sonnborn das Potenzial, landesweit zur Blaupause zu werden: „Damit Projekte wie hier in Wuppertal möglichst viele Nachahmer finden, müssen die Hürden weiter gesenkt und Anreize geschaffen werden. Wir begrüßen daher die geplante Solarpflicht, die im Zuge der Bauordnungsnovelle umgesetzt werden soll. Die Bundes- und die Landesregierung müssen viel stärker auf solare Mieterstromprojekte setzen, da sie einerseits den Klimaschutz unterstützen und andererseits auch Mieterinnen und Mieter von niedrigeren Strompreisen dank erneuerbarer Energien profitieren lassen.“
Die Projekte Klimaschutzsiedlungen und KlimaQuartier.NRW werden von der Landesgesellschaft NRW.Energy4Climate betreut.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Klimaschutz

AEE: Hoyerswerda ist Energie-Kommune des Monats

[21.08.2025] Die Stadt Hoyerswerda ist jetzt von der Agentur für Erneuerbare Energien als Energie-Kommune des Monats ausgezeichnet worden. Mit wissenschaftlicher Begleitung bereitet sich die Lausitzstadt auf das Ende der Kohlewärme vor. mehr...

Mannheim: Spitzenreiter im Klimaschutz

[14.08.2025] Mannheim gehört erneut zu den internationalen Spitzenreitern im Klimaschutz. Die Stadt erhielt zum dritten Mal in Folge die Bestnote A der Umweltorganisation CDP für ihre transparente Klimabilanz und wirksame Strategien. mehr...

Stuttgart: Neuer digitaler Klimaatlas

[08.08.2025] Ein neuer digitaler Klimaatlas unterstützt Planerinnen und Planer in der Region Stuttgart bei der klimaresilienten Stadtentwicklung. Das vom Forschungsprojekt ISAP entwickelte Online-Tool liefert aktuelle Klimadaten, Szenarien und Bewertungen möglicher Anpassungsmaßnahmen. mehr...

bericht

Emissionshandel: CO₂-Ausstoß im Energiesektor sinkt stark

[18.07.2025] Der Europäische Emissionshandel besteht seit 20 Jahren. In Deutschland sind die Emissionen der beteiligten Anlagen seitdem um fast die Hälfte gesunken. Besonders stark wirkt der Handel im Energiesektor. mehr...

bericht

Stuttgart: Klimaschutz zahlt sich aus

[17.07.2025] Die Landeshauptstadt Stuttgart hat ihren Energieverbrauch im Jahr 2023 weiter gesenkt und auch die Emissionen konnten reduziert werden. Dennoch wurde der CO₂-Zielwert knapp überschritten. Die Einsparungen summieren sich allerdings auf über 80 Millionen Euro. Dies geht aus dem aktuellen Energie- und Klimaschutzbericht hervor. mehr...

ASEW: Erweiterung des Netzwerks

[17.07.2025] Die ASEW baut ihr Netzwerk weiter aus. Nach Dreieich und Blomberg lässt nun auch Oberursel sein Stromportfolio durch die ASEW prüfen, dort sogar mit dem höheren ok‑power‑plus‑Siegel. mehr...

Stuttgart: Klimazwischenziel erreicht

[16.07.2025] Stuttgart hat sein Klimazwischenziel erreicht: Der neue Energie‑ und Klimaschutzbericht weist für 2023 einen Rückgang der CO₂‑Emissionen um 54 Prozent und des Endenergieverbrauchs um 23 Prozent gegenüber 1990 aus. mehr...

bericht

Klimawandel: Klimaresiliente Infrastruktur

[04.07.2025] Hitzeperioden, Trockenzeiten, Starkregen und Überflutungen nehmen zu – der Klimawandel stellt Städte und Gemeinden vor Herausforderungen. Klimaschutz und gezielte Maßnahmen zur Klimaanpassung werden wichtiger. Kommunale Unternehmen nehmen dabei eine zentrale Rolle ein. mehr...

Baden-Württemberg: Energie bei landeseigenen Gebäuden eingespart

[24.06.2025] Mit über 500 Einzelmaßnahmen hat das Land Baden-Württemberg im vergangenen Jahr gezielt in den Klimaschutz seiner Liegenschaften investiert. Der Energieverbrauch wurde deutlich gesenkt, die Nutzung erneuerbarer Energien ausgebaut – bei Kosten von mehr als 90 Millionen Euro. mehr...

Baden-Württemberg: Unterstützung für Energieagenturen aufgestockt

[20.06.2025] Baden-Württemberg hat jetzt die finanzielle Unterstützung für regionale Energieagenturen verdoppelt. Ziel ist der flächendeckende Ausbau kostenloser Beratungsangebote zu Klimaschutz, Energieeffizienz und Wärmewende. mehr...

Stuttgart: Klima-Innovationsfonds erhält Auszeichnung

[11.06.2025] Der Stuttgarter Klima-Innovationsfonds wurde auf dem Deutschen Kommunalkongress in Berlin doppelt mit dem „Bewährt vor Ort“-Siegel ausgezeichnet. Die Jury würdigte das Projekt als bundesweites Vorbild für Klima- und Ressourcenschutz sowie zukunftsweisende Verwaltungsarbeit. mehr...

Burbach: Auszeichnung als Energie-Kommune des Monats

[19.05.2025] Die Gemeinde Burbach im Siegerland wird von der Agentur für Erneuerbare Energien als Energie-Kommune des Monats Mai ausgezeichnet. Die Kommune überzeugt mit einem ganzheitlichen Ansatz zur Energiewende – von Gebäudesanierungen über Mobilitätskonzepte bis hin zur Bürgerbeteiligung. mehr...

Climate Star Award: Vier deutsche Städte ausgezeichnet

[13.05.2025] Vier deutsche Städte haben jetzt den Climate Star Award 2025 für vorbildlichen kommunalen Klimaschutz erhalten. Das Klima-Bündnis würdigt ihre innovativen Projekte bei einer Gala in Österreich. mehr...

Wiesbaden: Klimaplan verabschiedet

[08.05.2025] Wiesbaden will bis 2045 klimaneutral werden – der Magistrat hat dafür einen umfassenden Klimaplan verabschiedet. 73 konkrete Maßnahmen sollen die Emissionen der Stadt deutlich senken und den Weg zur nachhaltigen Transformation ebnen. mehr...

Würzburg: Kurs auf Klimaneutralität

[28.04.2025] In Würzburg sinken Energieverbrauch und CO2-Ausstoß. Das zeigt der aktuelle Klimabericht der Stadt. Doch das Ziel, bis 2040 klimaneutral zu werden, bleibt ehrgeizig, sagt Bürgermeister Martin Heilig. Er fordert, das Tempo hoch zu halten. mehr...