Sonntag, 4. Mai 2025

Baden-WürttembergStromerzeugung wächst zu langsam

[13.05.2022] Entgegen dem Bundestrend ist 2021 die regenerative Stromerzeugung in Baden-Württemberg gestiegen. Nach wie vor geht der Ausbau der Erneuerbaren aber nur langsam voran.

In Baden-Württemberg ist die regenerative Stromerzeugung entgegen dem Bundestrend um vier Prozent auf 18,9 Terawattstunden (TWh) gestiegen. Wie das Land mitteilt, ist die Stromerzeugung insgesamt nach dem pandemiebedingten Rückgang 2020 deutlich gewachsen. Das führe dazu, dass der Anteil der erneuerbaren Energien an der Bruttostromproduktion im vergangenen Jahr von 41 auf 37 Prozent zurückgegangen ist.
„Es geht viel zu langsam mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien voran“, sagte Energiestaatssekretär Andre Baumann (Bündnis 90/Die Grünen) am 11. Mai 2022 in Stuttgart. Die Zahlen und Fakten, die das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) zusammengestellt hat, seien unbe­friedigend, fügte Baumann hinzu: „Wir müssen die Wind- und Solarenergie im Land sehr viel kraftvoller und schneller ausbauen als bisher. Einerseits um schädliche Treibhausgasemissionen drastisch einzusparen, damit wir unsere Klima­schutzziele erreichen können. Und andererseits um uns aus der fossilen Energieabhängigkeit Russlands zu befreien.“ Auch aus industriepolitischer Sicht sei ein massiver Ausbau der erneuerbaren Energien im Land dringend notwendig.
Aus diesem Grund sei es sehr bedauerlich, dass im vergangenen Jahr ange­sichts der verstärkten Stromnachfrage mehr Steinkohle zur Stromerzeugung ein­gesetzt worden ist. „Wir brauchen stattdessen einen höheren Anteil der Er­neuerbaren an der Strom- und Wärmeerzeugung“, sagte Baumann. Damit mehr Anlagen für Wind und Photovoltaik im Land gebaut werden können, so teilt das Land mit, muss die Dauer der Genehmigungsverfahren deutlich reduziert werden. Auf allen Ebenen.
Dazu beitragen solle im Land die im vergangenen Herbst eingesetzte „Task Force Erneuerbare Energien“ (wir berichteten). Baumann betonte: „Die Task Force kann aber nicht zaubern, die Ergebnisse werden erst in ein paar Jahren sichtbar sein. Wir brauchen die Wind- und Solaranlagen aber so schnell wie möglich. Deshalb arbeiten wir in der Landesregierung gerade an disruptiven Lösungen.“
Angaben des Landes zufolge ist nach dem ersten Lockdown 2020 zudem im vergangenen Jahr der Bruttostromverbrauch von 65,8 auf 69,6 TWh gestiegen, sodass der Anteil der erneuerbaren Energien auch beim Bruttostromverbrauch von 27,6 Prozent auf 27,1 Prozent gesunken ist.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Politik
Das Bild zeigt Armin Willingmann, Minister für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt

Sachsen-Anhalt: Entwurf für Wärmplanungsgesetz

[02.05.2025] Bis spätestens 2028 sollen alle Städte und Gemeinden in Sachsen-Anhalt Wärmepläne aufstellen. Einen entsprechenden Gesetzentwurf hat die Landesregierung jetzt vorgelegt. mehr...

Strommarktdesign: Regionale Differenzierung senkt Kosten

[30.04.2025] Eine neue Studie von Agora Energiewende und Fraunhofer IEE zeigt: Lokale Strompreise könnten Netzengpässe reduzieren und die Stromkosten für Unternehmen und Haushalte senken. mehr...

Das Bild ist ein Porträtfoto des schleswig-holsteinischen Energieministers Tobias Goldschmidt

Schleswig-Holstein: Kommunalfonds für die Wärmewende

[22.04.2025] Schleswig-Holstein fördert ab Mai erste Schritte von Wärme- und Effizienzprojekten in Kommunen mit bis zu 300.000 Euro. Eine neue Richtlinie schafft die Grundlage für Zuschüsse in der Frühphase, wenn noch keine Finanzierung durch Banken möglich ist. mehr...

Baden-Württemberg: Rückschritt beim Windkraftausbau?

[15.04.2025] In Baden-Württemberg sorgt eine Formulierung im neuen Koalitionsvertrag zum Thema Windkraft für Irritationen. Verbände warnen vor einem Rückschlag für die Energiewende im Süden. mehr...

Koalitionsvertrag: Zustimmung und Kritik

[10.04.2025] Der Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD stößt in der Energiewirtschaft auf überwiegend positive Reaktionen. Die Verbände BDEW und VKU sowie die Stadtwerke-Kooperation Trianel sehen wichtige Signale für die Energiewende – fordern aber rasches Handeln und warnen vor kritischen Markteingriffen. mehr...

Rheinland-Pfalz: Weg frei für kommunale Wärmeplanung

[09.04.2025] Rheinland-Pfalz hat ein Ausführungsgesetz zur kommunalen Wärmeplanung verabschiedet. Es soll den Kommunen mehr Klarheit und Handlungsspielraum geben. Insbesondere kleinere Gemeinden können auf ein vereinfachtes Verfahren setzen. mehr...

BEE-Präsidentin Simone Peter bewertet den Referentenentwurf zum EnWG und EEG überwiegend positiv.

BEE: Strombedarf bleibt hoch

[08.04.2025] Der BEE warnt vor einer Unterschätzung des Strombedarfs und übt Kritik an einer Aurora-Studie. mehr...

BDEW: Mehr Effizienz für Energiewende

[04.04.2025] Der BDEW fordert eine Kurskorrektur bei der Energiewende. Sie müsse effizienter, praxistauglicher und unbürokratischer werden. mehr...

Thüga: Kritik an Plänen der BNetzA

[02.04.2025] Die Pläne der Bundesnetzagentur zur Regulierung der Stromnetzbetreiber stoßen auf scharfe Kritik: Laut Thüga würden sie die Renditen drastisch senken und Investitionen in den Netzausbau erschweren. mehr...

interview

Interview: Weiterbildung als Renditebringer

[31.03.2025] Die kommunale Versorgungswirtschaft ist vom Fachkräftemangel stark betroffen. Warum Weiterbildungsmaßnahmen gerade in dieser Situation eine strategische Notwendigkeit sind, erklärt Christina Zenke, Leiterin der VKU Akademie, im Interview mit stadt+werk. mehr...

Lausitz: Bewerbung als Net Zero Valley in Brüssel

[24.03.2025] Die Lausitz strebt an, Europas erstes Net Zero Valley zu werden. In Brüssel präsentierten Vertreter der Region gemeinsam mit den Staatssekretären Sachsens und Brandenburgs ihre Bewerbung für das EU-Programm, das saubere Technologien und nachhaltige Industrien fördert. mehr...

Metropolregion Nordwest: Förderung von Projekten zur Energietransformation

[12.03.2025] Die Metropolregion Nordwest fördert mit insgesamt 500.000 Euro sechs innovative Projekte zur Energietransformation. Dabei stehen der Einsatz Künstlicher Intelligenz, die Fachkräftegewinnung, der Netzausbau sowie die Akzeptanzsteigerung der Energiewende im Fokus. mehr...

VKU: Neustart der Energiewende gefordert

[11.03.2025] Der VKU fordert einen Neustart der Energiewende mit einem klaren Fokus auf Kosteneffizienz. In einem aktuellen Positionspapier schlägt der Verband konkrete Maßnahmen vor, um steigende Netzentgelte zu begrenzen, die Finanzierung der Wärmewende zu sichern und den Ausbau erneuerbarer Energien systemdienlicher zu gestalten. mehr...

Wärmewende: Verbände appellieren an neue Bundesregierung

[05.03.2025] Ein breites Bündnis von Verbänden fordert die Politik auf, die Wärmewende mit klaren und verlässlichen Rahmenbedingungen voranzutreiben. In einem gemeinsamen Appell drängen sie auf eine sozialverträgliche und praxistaugliche Strategie, um die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung zu beschleunigen. mehr...

Nordrhein-Westfalen: Förderung für Projekt zur Bioökonomie

[28.02.2025] Mit dem Transformationscluster BioökonomieREVIER erhält das Rheinische Revier eine zentrale Plattform für die Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft im Bereich der Bioökonomie. mehr...