StudieKlimaneutrales Berlin 2050

Berlin könnte bis zum Jahr 2050 seine CO2-Emissionen von 21 auf 4,4 Millionen Tonnen jährlich reduzieren.
(Bildquelle: Gordon Gross / pixelio.de)
Ein interdisziplinäres Forschungsteam unter Leitung des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) bescheinigt Berlin enormes Entwicklungspotenzial beim Ausbau der erneuerbaren Energien. Wie die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt mitteilt, könnte die Bundeshauptstadt bis zum Jahr 2050 ihre CO2-Emissionen von derzeit rund 21 Millionen Tonnen pro Jahr auf 4,4 Millionen Tonnen reduzieren. Dieser Zielwert entspreche einer Reduktion von rund 85 Prozent gegenüber dem Basisjahr 1990 und erfülle das globale Ziel, Berlin zu einer klimaneutralen Stadt zu machen. „Wenn Berlin sich zum Umstieg entschließt, dann profitieren am Ende alle – die Umwelt und die Menschen in der Stadt“, sagt der Leiter der Studie, Fritz Reusswig vom PIK. Wichtigstes Handlungsfeld sei der Gebäudesektor: Wärme müsste künftig stärker aus Erdgas und Biomasse statt aus Kohle und Öl erzeugt werden. Dabei komme der Erhöhung des regenerativen Anteils im Erdgas, beispielsweise aus Überschussstrom, eine wichtige Rolle zu. Im Stromsektor werde die Photovoltaik zur Schlüsseltechnologie. Zusammen mit mehr Energieeffizienz könne Berlin unter dem Strich sogar mehr Strom erzeugen als selbst verbrauchen. Auf diese Weise könnte die Bundeshauptstadt bis 2050 zum Nettoexporteur von weitgehend erneuerbar erzeugtem Strom werden. Am zweitwichtigsten sei der Verkehrssektor: Hier komme es unter anderem darauf an, die verschiedenen Verkehrsmittel und -systeme noch besser zu vernetzen. Dabei müsse auch eine Steigerung des Anteils elektrisch betriebener Fahrzeuge angestrebt werden, um die Klimaziele zu erreichen. „Dieser Umbau des Energiesystems würde Investitionen bedeuten, welche die Berliner Wirtschaft erheblich stärken könnten“, meint Bernd Hirschl vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW), das ebenfalls an der Studie beteiligt ist. Je nach gewähltem Szenario könnten bis 2050 neue regionalökonomische Effekte mit einem Umfang zwischen 67 und 138 Millionen Euro pro Jahr entstehen, so das Studienergebnis.
Sozial verträglich
Stadtentwicklungs- und Umweltsenator Michael Müller (SPD) zeigte sich erfreut, dass die Studie die Wechselbeziehungen ökologischer, ökonomischer und sozialer Aspekte aufgreift: „Ich schätze es sehr, dass das vom PIK angeführte Konsortium auch sensibel mit der Frage der Bezahlbarkeit wichtiger Maßnahmen umgegangen ist“, so Müller. Das gelte vor allem für den Zusammenhang zwischen energetischer Sanierung und Mietenentwicklung in Berlin. Auf der 4. Berliner Klimaschutzkonferenz am Montag (17. März 2014) machte Müller deutlich, dass gerade Städte mit ihrer Infrastruktur die Pioniere beim Klimaschutz sein könnten: „Wir wollen beweisen, dass Klimaschutz und urbanes Leben gerade auch in der Mieterstadt Berlin miteinander vereinbar sind“, so Müller. „Die Hauptstadt wird sich daher weiter für eine technisch machbare als auch sozial verträgliche Energiewende einsetzen und dabei neue Maßstäbe setzen.“
Emissionshandel: CO₂-Ausstoß im Energiesektor sinkt stark
[18.07.2025] Der Europäische Emissionshandel besteht seit 20 Jahren. In Deutschland sind die Emissionen der beteiligten Anlagen seitdem um fast die Hälfte gesunken. Besonders stark wirkt der Handel im Energiesektor. mehr...
Stuttgart: Klimaschutz zahlt sich aus
[17.07.2025] Die Landeshauptstadt Stuttgart hat ihren Energieverbrauch im Jahr 2023 weiter gesenkt und auch die Emissionen konnten reduziert werden. Dennoch wurde der CO₂-Zielwert knapp überschritten. Die Einsparungen summieren sich allerdings auf über 80 Millionen Euro. Dies geht aus dem aktuellen Energie- und Klimaschutzbericht hervor. mehr...
ASEW: Erweiterung des Netzwerks
[17.07.2025] Die ASEW baut ihr Netzwerk weiter aus. Nach Dreieich und Blomberg lässt nun auch Oberursel sein Stromportfolio durch die ASEW prüfen, dort sogar mit dem höheren ok‑power‑plus‑Siegel. mehr...
Stuttgart: Klimazwischenziel erreicht
[16.07.2025] Stuttgart hat sein Klimazwischenziel erreicht: Der neue Energie‑ und Klimaschutzbericht weist für 2023 einen Rückgang der CO₂‑Emissionen um 54 Prozent und des Endenergieverbrauchs um 23 Prozent gegenüber 1990 aus. mehr...
Klimawandel: Klimaresiliente Infrastruktur
[04.07.2025] Hitzeperioden, Trockenzeiten, Starkregen und Überflutungen nehmen zu – der Klimawandel stellt Städte und Gemeinden vor Herausforderungen. Klimaschutz und gezielte Maßnahmen zur Klimaanpassung werden wichtiger. Kommunale Unternehmen nehmen dabei eine zentrale Rolle ein. mehr...
Baden-Württemberg: Energie bei landeseigenen Gebäuden eingespart
[24.06.2025] Mit über 500 Einzelmaßnahmen hat das Land Baden-Württemberg im vergangenen Jahr gezielt in den Klimaschutz seiner Liegenschaften investiert. Der Energieverbrauch wurde deutlich gesenkt, die Nutzung erneuerbarer Energien ausgebaut – bei Kosten von mehr als 90 Millionen Euro. mehr...
Baden-Württemberg: Unterstützung für Energieagenturen aufgestockt
[20.06.2025] Baden-Württemberg hat jetzt die finanzielle Unterstützung für regionale Energieagenturen verdoppelt. Ziel ist der flächendeckende Ausbau kostenloser Beratungsangebote zu Klimaschutz, Energieeffizienz und Wärmewende. mehr...
Stuttgart: Klima-Innovationsfonds erhält Auszeichnung
[11.06.2025] Der Stuttgarter Klima-Innovationsfonds wurde auf dem Deutschen Kommunalkongress in Berlin doppelt mit dem „Bewährt vor Ort“-Siegel ausgezeichnet. Die Jury würdigte das Projekt als bundesweites Vorbild für Klima- und Ressourcenschutz sowie zukunftsweisende Verwaltungsarbeit. mehr...
Burbach: Auszeichnung als Energie-Kommune des Monats
[19.05.2025] Die Gemeinde Burbach im Siegerland wird von der Agentur für Erneuerbare Energien als Energie-Kommune des Monats Mai ausgezeichnet. Die Kommune überzeugt mit einem ganzheitlichen Ansatz zur Energiewende – von Gebäudesanierungen über Mobilitätskonzepte bis hin zur Bürgerbeteiligung. mehr...
Climate Star Award: Vier deutsche Städte ausgezeichnet
[13.05.2025] Vier deutsche Städte haben jetzt den Climate Star Award 2025 für vorbildlichen kommunalen Klimaschutz erhalten. Das Klima-Bündnis würdigt ihre innovativen Projekte bei einer Gala in Österreich. mehr...
Wiesbaden: Klimaplan verabschiedet
[08.05.2025] Wiesbaden will bis 2045 klimaneutral werden – der Magistrat hat dafür einen umfassenden Klimaplan verabschiedet. 73 konkrete Maßnahmen sollen die Emissionen der Stadt deutlich senken und den Weg zur nachhaltigen Transformation ebnen. mehr...
Würzburg: Kurs auf Klimaneutralität
[28.04.2025] In Würzburg sinken Energieverbrauch und CO2-Ausstoß. Das zeigt der aktuelle Klimabericht der Stadt. Doch das Ziel, bis 2040 klimaneutral zu werden, bleibt ehrgeizig, sagt Bürgermeister Martin Heilig. Er fordert, das Tempo hoch zu halten. mehr...
KEA-BW: Klima-Portal für Gemeinderäte
[15.04.2025] Die Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg hat eine neue Webseite speziell für kommunale Entscheidungsträger gestartet. Unter dem Titel „GemeindeRATgeber“ finden Ratsmitglieder praktische Tipps, neutrale Infos und Veranstaltungshinweise rund um den Klimaschutz. mehr...
Nordrhein-Westfalen: Sieben Nichtwohngebäude ausgezeichnet
[11.04.2025] Nordrhein-Westfalen hat sieben besonders energieeffiziente Nichtwohngebäude ausgezeichnet. Die prämierten Projekte zeigen beispielhaft, wie Klimaschutz, innovative Architektur und nachhaltige Bauweise miteinander vereinbar sind. mehr...
KEA-BW: Neuer Kurzbericht zum Klimaschutz
[10.04.2025] Immer mehr Städte und Gemeinden in Baden-Württemberg treiben den Klimaschutz aktiv voran. Der neue Kurzbericht der KEA-BW zeigt: Die Zahl der Kommunen mit Klimaschutzmanagement wächst – und mit ihr die Bedeutung strategischer Planung und lokaler Energiewendeprojekte. mehr...