BürgerenergiekonventPolitische Kurskorrektur nötig
Unter dem Motto „Bürgerenergie hat Zukunft“ kamen mehr als 100 Bürgerenergie-Akteure aus ganz Deutschland am 16. und 17. September 2016 in Berlin zusammen. Auf dem 3. Bürgerenergiekonvent des Bündnisses Bürgerenergie (BBEn) diskutierten sie die wichtigsten Perspektiven einer dezentralen Energiewende in Bürgerhand. Zur Eröffnung sagte Dietmar von Blittersdorff, Aufsichtsratsvorsitzender des BBEn: „Wir eröffnen heute den Wahlkampf für eine dezentrale und demokratische Energiewende, die die Klimaziele des Pariser Abkommens konsequent umsetzt“ Dass Deutschland derzeit weit davon entfernt ist, seine Klimaschutzverpflichtungen zu erreichen, legte Volker Quaschning, Professor an der Berliner Hochschule für Technik und Wirtschaft mit seiner aktuellen Studie „Sektorkopplung durch die Energiewende“ (wir berichteten) dar. Da auch die Sektoren Wärme und Verkehr künftig auf erneuerbaren Strom umstellen müssen, brauche Deutschland spätestens im Jahr 2040 jährlich 1.320 Terawattstunden an erneuerbarem Strom, also mehr als doppelt so viel wie heute. Dazu müsse die Bundesregierung aber den Ausbau der erneuerbaren Energien beschleunigen, anstatt ihn zu drosseln. Entsprechend kritisierte Quaschning die aktuelle Energiepolitik des „Ministeriums für Wirtschaft und Kohlestrom“, die lediglich den Interessen der vier großen Energiekonzerne nütze. Quaschning mahnte: „Wir brauchen eine echte Energierevolution. Herr Baake, nehmen Sie Ihre Bürger dabei mit.“ Staatssekretär Rainer Baake (Bündnis 90/Die Grünen) warb hingegen für Wettbewerb bei der Umsetzung der Energiewende. Laut dem Bündnis Bürgerenergie schränkt die Bundesregierung mit der massiven Deckelung des Ausbaus der erneuerbaren Energien den Wettbewerb aber stark ein. René Mono, Vorsitzender des BBEn-Vorstands, appellierte an die Politik: „Die nächste Bundesregierung muss die dramatischen energiepolitischen Fehlentscheidungen der schwarz-roten Koalition sofort korrigieren.“ Der Staatssekretär habe zwar eingeräumt, dass die Atmosphäre als kostenlose Deponie für CO2 genützt werde, in Europa werde man sich aber nicht auf eine Internalisierung der externen Kosten bei den Fossilen einigen, so Baake. Deshalb plädierte Baake für eine Dekarbonisierung auf ordnungsrechtlichem Weg und meinte damit einen Verzicht auf fossile Energieträger ab dem Jahr 2050. Die Zahlen aus Quaschnings Sektorkopplungsstudie machen dagegen deutlich, dass ein Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas spätestens bis 2040 erfolgen muss. Außerdem wurde mit dem Bremer Manifest ein neues Projekt des Bündnisses Bürgerenergie vorgestellt. Die Kernthese des Manifests lautet: Wir wollen den Strom selber erzeugen – umweltfreundlich und sozial. Entsprechend soll ein Rat dem Bündnis Bürgerenergie zukünftig zur Seite stehen. René Mono resümierte schließlich den Konvent mit den Worten: „Bürgerenergie ist eine Quelle der sozialen, technischen und ökonomischen Innovationen. Egal ob Mieterstrom, regionale Sektorkopplung oder Energieeffizienz-Contracting – die zukunftsweisenden Lösungen der Energiewende kommen aus der Bürgerenergie.“
Haushaltsentwurf 2026: Wenig Geld für klimaneutrale Energien
[31.07.2025] Der Haushaltsentwurf der Bundesregierung für das Jahr 2026 sieht zwar Rekordausgaben vor, doch nach Ansicht des Branchenverbands BDEW bleiben die Investitionen in ein klimaneutrales Energiesystem zu gering. BDEW-Hauptgeschäftsführerin Kerstin Andreae mahnt, den Klimatransformationsfonds ausschließlich für Zukunftsinvestitionen zu nutzen. mehr...
Bundesregierung: NIS2-Richtlinie beschlossen
[31.07.2025] Das Kabinett hat den Gesetzentwurf zur Umsetzung der NIS2-Richtlinie beschlossen. Damit gelten künftig für deutlich mehr Unternehmen als bisher gesetzliche Pflichten zur Stärkung der Cybersicherheit, zudem erhält das BSI neue Befugnisse für Aufsicht und Unterstützung. mehr...
NIS2-Richtlinie: Pflichtaufgabe für Stadtwerke
[31.07.2025] Die nationale Umsetzung der NIS2-Richtlinie kommt – und betrifft auch kleinere Stadtwerke. Sie müssen rechtzeitig prüfen, ob sie betroffen sind. Ansonsten drohen Zeitdruck, hohe Kosten und sogar Bußgelder. mehr...
Biogasrat+: Kritik an Referentenentwurf
[22.07.2025] Der Biogasrat+ kritisiert den Referentenentwurf zur Weiterentwicklung der Treibhausgasminderungsquote als klimapolitisch und wirtschaftlich unzureichend. Besonders die geplante Abschaffung der Doppelanrechnung fortschrittlicher Biokraftstoffe ab 2026 gefährde Investitionen und Erzeugungskapazitäten im Mittelstand. mehr...
BDEW: Klare Finanzierung für Wasserstoffhochlauf
[14.07.2025] Das Bundeswirtschaftsministerium möchte den Ausbau von Wasserstoff schneller vorantreiben. Der Branchenverband BDEW begrüßt zwar den Gesetzentwurf, warnt aber zugleich vor Kürzungen der Mittel im Bundeshaushalt. Für Investitionen seien verlässliche Zusagen nötig. mehr...
Gesetzgebung: Beschleunigung für Wasserstoffprojekte
[14.07.2025] Der Entwurf des Wasserstoffbeschleunigungsgesetzes liegt vor. Stellungnahmen dazu können bis zum 28. Juli 2025 eingereicht werden. mehr...
BWE: Bundestag verabschiedet Richtlinie
[14.07.2025] Der Bundestag hat am 10. Juli 2025 die vollständige nationale Umsetzung der EU‑Richtlinie RED III für die Windenergie an Land verabschiedet. Der Bundesverband WindEnergie (BWE) begrüßt die Schließung einer wichtigen Regelungslücke, kritisiert jedoch, dass das neue Gesetz hinter den europarechtlichen Möglichkeiten zur Genehmigungsbeschleunigung zurückbleibt. mehr...
Thüga: Studie warnt vor Kosten der Kraftwerksreserve
[11.07.2025] Ein staatlicher Eingriff in den Strommarkt könnte die Preise in die Höhe treiben. Eine neue Studie rechnet mit bis zu neun Prozent höheren Kosten und kritisiert die geplanten Maßnahmen der Bundesregierung. mehr...
Kommunale Wärmeplanung: Verbände fordern klare Regeln
[10.07.2025] Große Städte in Deutschland müssen bis Mitte 2026 ihre Wärmeplanung abschließen. Das fordert das Gesetz. Doch für die Umsetzung braucht es laut Branchenverbänden mehr Geld, weniger Bürokratie und faire Regeln. Sonst bleiben die Pläne ohne Wirkung. mehr...
Bremen: Vertiefte Energiepartnerschaft mit EWE
[03.07.2025] Die Stadt Bremen und der Energieversorger EWE haben eine engere Zusammenarbeit bei der Energie- und Wärmewende vereinbart. Eine entsprechende Absichtserklärung wurde jetzt unterzeichnet. Ziel ist eine sichere, klimaneutrale und bezahlbare Energieversorgung für die Region. mehr...
LENA: Veranstaltung zu Bürgerenergieprojekten
[23.06.2025] Bei einer Informationsveranstaltung in Rochau diskutierten über 50 Kommunalvertreter aus Sachsen-Anhalt die Chancen und Herausforderungen von Bürgerenergieprojekten. Besonders im Fokus stand die Frage, wie durch lokale Beteiligung und neue Leitlinien mehr Wertschöpfung vor Ort entstehen kann. mehr...
VSHEW: Kieler Wärmegipfel
[18.06.2025] Stadtwerke aus Schleswig-Holstein und Niedersachsen treiben die Wärmewende voran. Beim Kieler Wärmegipfel des Verbands der Schleswig-Holsteinischen Energie- und Wasserwirtschaft zeigten sie, wie unterschiedlich lokale Lösungen aussehen können – und wo die Politik nachbessern soll. Schleswig-Holsteins Energieminister Tobias Goldschmidt sicherte Unterstützung zu. mehr...
LichtBlick: Millerntor-Stadion erhält PV-Anlage in Regenbogenfarben
[04.06.2025] FC St. Pauli und LichtBlick errichten auf dem Millerntor-Stadion die weltweit erste Solaranlage in Regenbogenfarben. Das Projekt verbindet erneuerbare Energie mit einer klaren Botschaft für Vielfalt und gesellschaftliche Offenheit. mehr...
Interview: Die Politik muss schnell handeln
[02.06.2025] Kerstin Andreae spricht im stadt+werk-Interview über die Erwartungen der Branche an die neue Bundesregierung. Resilienz und Nachhaltigkeit seien wichtige Gründe, die Energiewende weiter voranzutreiben, sagt die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. mehr...
Wärmewende: Verbände fordern klare Regeln
[22.05.2025] Dreizehn Branchenverbände wenden sich mit einem Appell an die Bundesregierung. Sie verlangen Planungssicherheit, verlässliche Förderung und ein verständliches Gebäudeenergiegesetz. mehr...