BDEWKritik an Anreizregulierung NEST

Die Netzbetreiber haben in den vergangenen Monaten wiederholt auf Schwächen im Konzept der Bundesnetzagentur hingewiesen und konkrete Verbesserungsvorschläge unterbreitet.
(Bildquelle: adobestock)
Die Bundesnetzagentur hat den Länderausschuss über Änderungen an der neuen Anreizregulierung NEST für Strom- und Gasnetze unterrichtet. Wie der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) mitteilt, erkennt die Branche zwar erste Bewegung der Regulierungsbehörde, sieht den Reformbedarf jedoch weiterhin als groß an.
BDEW-Hauptgeschäftsführerin Kerstin Andreae betont, die Netzbetreiber hätten in den vergangenen Monaten wiederholt auf Schwächen im Konzept der Bundesnetzagentur hingewiesen und konkrete Verbesserungsvorschläge unterbreitet. Positiv bewertet sie, dass künftig auch kleine und mittlere Stromverteilnetzbetreiber außerhalb des Regelverfahrens von einer jährlichen OPEX-Anpassung profitieren sollen. Dies sei ein wichtiger Schritt zu mehr Gleichbehandlung innerhalb der Branche.
Festhalten am bisherigen Modell
Insgesamt bleibe die Behörde jedoch bei ihrem bisherigen Modell, so Andreae. Damit verschenke sie die Chance, die Rahmenbedingungen für private Investitionen im internationalen Vergleich attraktiver zu gestalten. Angesichts eines geschätzten Investitionsbedarfs von rund 280 Milliarden Euro allein in den nächsten fünf Jahren könne der Netzausbau ohne privates Kapital nicht gelingen. Der BDEW appelliert an die Länderregulierungsbehörden, weitere Verbesserungen einzubringen.
Im Detail kritisiert der Verband unter anderem, dass Gasnetzbetreiber weiterhin keinen OPEX-Faktor erhalten sollen und das Instrument zudem nur befristet sowie mit zweijährigem Zeitverzug eingeführt werden soll – was laut BDEW dessen Wirkung um bis zu 50 Prozent mindert. Auch beim Effizienzvergleich und den Zulassungskriterien für das Vereinfachte Verfahren erkennt der Verband zwar Anpassungen, hält diese aber für unzureichend, um die Vergleichswerte stabiler zu gestalten.
Fehlende Dynamik
Enttäuscht zeigt sich der BDEW zudem über die beibehaltene Fremdkapital-Methodik. Statt eines dynamischen Modells bleibt die Bundesnetzagentur bei einem fixen Siebenjahreszeitraum. Dadurch drohten Netzbetreibern Unterdeckungen bei der Refinanzierung, etwa in der kommenden Regulierungsperiode 2029 bis 2033. Zwar soll die Behörde künftig die Jahre „signifikant hoher Investitionstätigkeit“ stärker gewichten, doch nach Einschätzung des Verbands mildert dies das Problem nur geringfügig.
Der BDEW fordert eine an die tatsächlichen Kapitalmarktbedingungen angepasste Dynamisierung der Fremdkapitalzinsen. Nur so lasse sich Planungssicherheit für Investoren und Netzbetreiber gewährleisten. Eine Umfrage des Verbands habe gezeigt, dass die derzeitige Methodik die Investitionsbereitschaft privater Kapitalgeber schwächt – und damit das falsche Signal für die anstehenden Milliardeninvestitionen in die Energie-Infrastruktur sende.
BSW-Solar: Verband begrüßt Bauänderung
[18.11.2025] Der Bundestag erleichtert den Bau von Strom-, Wärme- und Wasserstoffspeichern: Eine Änderung des Baurechts und neue Regeln zur Netzentgeltbefreiung sollen Projekte beschleunigen und wirtschaftlicher machen. Der Bundesverband Solarwirtschaft begrüßt die Beschlüsse und sieht darin einen Schub für den Speicherausbau. mehr...
BDEW/VKU: Wichtiger Schritt für die Energiewende
[17.11.2025] Die schwarz-rote Koalition hat sich auf neue Regeln für den Bau steuerbarer Kraftwerke sowie auf einen Deutschlandfonds zur Finanzierung der Energie-Infrastruktur geeinigt. Die Branchenverbände BDEW und VKU bewerten dies als Schritt in die richtige Richtung. Kritik gibt es jedoch dafür, dass die Kraft-Wärme-Kopplung im Beschluss der Koalition keine Rolle spielt. mehr...
Baden-Württemberg: Klima-Kooperation mit Kalifornien
[17.11.2025] Baden-Württemberg und Kalifornien wollen ihre Kooperation zu Klima, Energie und Umwelt weiter ausbauen. Auf der Weltklimakonferenz in Belém unterzeichneten beide Regierungen eine neue gemeinsame Erklärung. mehr...
Energiepolitik: Einigung im Koalitionsausschuss
[14.11.2025] Die schwarz-rote Koalition hat sich auf eine Kraftwerksstrategie und ein umfassendes Strompreispaket geeinigt, das Wirtschaft und Verbraucher spürbar entlasten soll. Mit Ausschreibungen für zwölf Gigawatt neuer Kraftwerkskapazitäten will die Regierung zudem Versorgungssicherheit gewährleisten und den Industriestandort stärken. mehr...
Wärme-Gesetz: SWM fordern Nachbesserungen
[06.11.2025] In einer Anhörung des Bundestags haben die Stadtwerke München die Pläne der Bundesregierung zum schnelleren Ausbau klimaneutraler Wärmequellen begrüßt. SWM-Managerin Karin Thelen betrachtet den Gesetzentwurf zwar als wichtigen Schritt, fordert jedoch verbindliche Fristen, klare Zuständigkeiten und einfachere Verfahren. mehr...
BDEW: Kein überhöhtes Preisniveau bei Fernwärme
[06.11.2025] Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft begrüßt die Einschätzung der Monopolkommission zum Wettbewerb im Energiesektor, sieht aber bei der Bewertung der Fernwärme Nachbesserungsbedarf. Auch zur Elektromobilität äußert sich der Verband zustimmend – mit Einschränkungen. mehr...
Thüga: Klare Regeln beim Gas-Gesetz gefordert
[06.11.2025] Thüga fordert beim geplanten Gas-Gesetz klare Regeln für den Umbau der Verteilnetze hin zu Wasserstoff und Biomethan. Vorstandschef Constantin H. Alsheimer warnt vor überzogenen Vorgaben und ungelöster Finanzierung. mehr...
Bundesrechnungshof: Wasserstoffstrategie gefährdet
[05.11.2025] Der Bundesrechnungshof sieht die Umsetzung der deutschen Wasserstoffstrategie weit hinter den Zielen zurück und warnt vor massiven Risiken für Energiewende, Industriestandort und Bundesfinanzen. Trotz Milliardenförderung drohen Preisprobleme, Infrastrukturfehler und zusätzliche Emissionen. mehr...
Mecklenburg-Vorpommern: Zurück zum Atom
[05.11.2025] Sechs Bundesländer bündeln ihre Kräfte zur Weiterentwicklung der Kernfusion in Deutschland. Mecklenburg-Vorpommern unterzeichnet die Eckpunkte der neuen Fusionsallianz und bringt seine Forschungskompetenz ein. mehr...
Nordrhein-Westfalen: Von Dänemark bei der Wärmewende lernen
[05.11.2025] Nordrhein-Westfalen und Dänemark vertiefen ihre Zusammenarbeit bei der Wärmewende. Eine auf drei Jahre angelegte Vereinbarung soll den Austausch über Fernwärme, Digitalisierung und industrielle Abwärme beschleunigen. mehr...
Rheinland-Pfalz: Neue Aufgaben für Energieagentur
[03.11.2025] Die rheinland-pfälzische Energieagentur trägt jetzt den Zusatz „Klimaschutz” im Namen. Sie firmiert nun unter Energie- und Klimaschutzagentur Rheinland-Pfalz. Mit der Namensänderung gehen neue Aufgaben einher: Die Agentur soll Kommunen noch stärker bei Klimaschutzprojekten, Wärmeplanung und Förderberatung unterstützen. mehr...
BDEW: Wärmewende im Neubau bereits Praxis
[27.10.2025] Wärmepumpen und Fernwärme dominieren laut BDEW den Heizungsmarkt im Neubau. Drei von vier neuen Ein- und Zweifamilienhäusern werden bereits mit Wärmepumpen beheizt – fossile Energieträger verlieren weiter an Bedeutung. mehr...
Solarförderung: Mehrheit ist für Beibehaltung
[23.10.2025] Eine deutliche Mehrheit der Eigenheimbesitzer in Deutschland will die Solarförderung beibehalten. Laut einer Umfrage im Auftrag von Green Planet Energy lehnen 62 Prozent den Plan ab, die Unterstützung für Dachanlagen zu streichen. mehr...
Hochschule Nordhausen: Kooperation für Fachkräftesicherung
[21.10.2025] Die Hochschule Nordhausen und die Stadtwerke Sondershausen bündeln ihre Kräfte für die Fachkräftesicherung in Nordthüringen. Ein neuer Kooperationsvertrag soll ein praxisorientiertes Studium ermöglichen, das Wissenschaft und Arbeitswelt enger verbindet. mehr...













