Mittwoch, 5. November 2025

Stadtwerke Ludwigsburg-KornwestheimZehn Millionen für Solarthermieprojekt

[16.05.2017] Die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim errichten eine der größten Solarthermieanlagen Deutschlands und binden diese in ihren Fernwärmeverbund ein. Das Projekt wird vom Bundesumweltministerium mit 10,4 Millionen Euro gefördert.
Die Parlamentarische Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter des BMUB überreicht den Zuwendungsbescheid über 10

Die Parlamentarische Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter des BMUB überreicht den Zuwendungsbescheid über 10,4 Millionen Euro an die SWLB.

v.l.: Ursula Keck, stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende SWLB und Oberbürgermeisterin von Kornwestheim; Werner Spec, Aufsichtsratsvorsitzender SWLB und Oberbürgermeister der Stadt Ludwigsburg; Rita Schwarzelühr-Sutter, Parlamentarische Staatssekretäri

(Bildquelle: Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim)

Die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim (SWLB) errichten eine der größten Solarthermieanlagen in Deutschland. Insgesamt rund 13 Millionen Euro soll das Projekt kosten. Es umfasst den Bau einer Solarthermieanlage mit einer Kollektorfläche von über 10.000 Quadratmetern und den Anschluss der Anlage an ein optimiertes Fernwärme-Verbundnetz. Ähnliche Anlagen dieser Größenordnung gibt es bislang kaum in Deutschland.
Das Modellvorhaben SolarHeatGrid hat auch beim Förderaufruf für kommunale Klimaschutz-Modellprojekte im Rahmen der nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) überzeugt. „Im Hinblick auf die Höhe der Fördersumme ist unser Solarthermievorhaben Spitzenreiter in der Rangliste der sieben ebenfalls bewilligten Projekte“, sagt Bodo Skaletz, Geschäftsführer der SWLB. „10,4 Millionen Euro steuert der Bund zur Realisierung des Ludwigsburger Großprojektes bei, das bundesweit zur Nachahmung anregen soll.“ Skaletz nahm den Förderbescheid am 12. Mai 2017 entgegen. Der Übergabe wohnten auch der Oberbürgermeister der Stadt Ludwigsburg und Aufsichtsratsvorsitzende der SWLB Werner Spec (parteilos) sowie die Oberbürgermeisterin der Stadt Kornwestheim und stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der Stadtwerke Ursula Keck (ebenfalls parteilos) bei. Überreicht hat den Zuwendungsbescheid des BMUB die Parlamentarische Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter (SPD). „Diese Erneuerung des Fernwärmenetzes mit Sonnenwärme ist besonders im Hinblick auf die Machbarkeit kommunaler Wärmeversorgung mit regenerativen Energien zukunftsweisend“, erklärte Schwarzelühr-Sutter. „Fossil gegen erneuerbar eintauschen – es funktioniert. Ich gratuliere Ludwigsburg zu diesem großen Hightech-Puzzlestück auch im Hinblick auf die CO2-Einsparung und die verbesserte Energieeffizienz.“

Regenerativ befeuern

Dass das SolarHeatGrid ein wichtiger Baustein bei der Umsetzung des Ludwigsburger Gesamtenergiekonzepts ist, erklärt Oberbürgermeister Werner Spec: „Wir bauen damit unsere Wärmeversorgung auf regenerativer Basis bedeutend aus und verknüpfen sie über kommunale Grenzen hinweg. Das steht ganz im Sinn der nachhaltigen Siedlungsentwicklung: Als Städte müssen wir uns weiterhin vor Ort mit aller Kraft für den Umwelt- und Klimaschutz engagieren.“
Offizieller Start des Projekts ist der 1. Juni 2017. Von da an soll das Modellprojekt drei Jahre in Anspruch nehmen. Neben dem Bau der Solarthermieanlage wird der überwiegend mit nachwachsenden Rohstoffen gespeiste Ludwigsburger Fernwärmeverbund mit den aktuell noch fossil versorgten Netzen Rotbäumlesfeld, Technische Dienste Ludwigsburg sowie Kornwestheim Nord zusammengeschlossen. Neben Holzheizkraftwerk und Solarthermieanlage soll außerdem ein großer Wärmespeicher entstehen, der zusätzlich regenerativ erzeugte Wärme in das Verbundnetz einspeisen wird. Mithilfe des Wärmespeichers steht die gewonnenen Energie auch dann zur Verfügung, wenn keine Sonne scheint. Ziel ist es, die fossil befeuerten Heizzentralen der Einzelnetze größtenteils durch die regenerative Energie des Verbundnetzes zu ersetzen. Für den Zusammenschluss und den Anschluss der Solarthermieanlage werden fünf Kilometer Fernwärmeleitungen zusätzlich benötigt. Die Treibhausgaseinsparungen gegenüber dem bisherigen Betrieb geben die Stadtwerke mit 40 Prozent an.





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