Samstag, 27. Dezember 2025

GETECErstes klimaneutrales Gewerbegebiet

[12.07.2021] Das Gewerbegebiet Blurado in Radolfzell soll das erste in Deutschland werden, das zu 100 Prozent aus regenerativen Energien versorgt wird. GETEC wird Investor und Betreiber sein.
Spatenstich für Deutschlands erstes Gewerbegebiet

Spatenstich für Deutschlands erstes Gewerbegebiet, das zu 100 Prozent aus regenerativen Energien versorgt wird.

(Bildquelle: GETEC)

GETEC wird in Radolfzell Investor und Betreiber des ersten Gewerbegebiets in Deutschland, das zu 100 Prozent aus regenerativen Energien versorgt wird. Am 9.Juli 2021 wurde der offizielle Spatenstich gesetzt und somit der Grundstein für den Clean Energy Park Blurado gelegt. Der Baubeginn für interessierte Unternehmen ist ab dem Jahr 2022 möglich. Im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung, bei der drei Energieversorger ein finales Angebot abgegeben hatten, setze sich GETEC mit dem besten und innovativsten Konzept durch. Das berichtet GETEC. Der Gemeinderat der Großen Kreisstadt Radolfzell am Bodensee hat diese Zusammenarbeit der Stadt Radolfzell mit der Firma GETEC durch seine Entscheidung am 3. November 2020 bestätigt. „Das Projekt verdeutlicht die zukunftsweisende und nachhaltige Ausrichtung Radolfzells als Wirtschaftsstandort und Umweltstadt“, betont Radolfzells Oberbürgermeister Martin Staab.
„Moderne Quartiere und Business Parks von morgen sind smart, grün und effizient. Die Mission von GETEC ist es, unsere Kunden auf ihrem Weg zu einer klimaneutralen Produktion zu unterstützen. Der neue Clean Energy Park Blurado ist ein absolutes Vorzeigeprojekt mit Leuchtturm-Charakter gleich in zweierlei Hinsicht. Als Vorreiter für eine einzigartige Partnerschaft und Zusammenarbeit zwischen Kommune, öffentlichem Unternehmen und Privatwirtschaft und als erster emissionsneutraler Businesspark Deutschlands“, sagt Michael Lowak, Segment CEO Immobilienwirtschaft der GETEC Group.

Modernste Energietechnik mit Agrothermie

Ermöglicht wird der vollständige Verzicht auf fossile Energieträger durch ein kaltes Nahwärmenetz, eine sogenannte Agrothermieanlage, sowie einer Stromerzeugung mittels Photovoltaikflächen, die zusätzlich zu der Versorgung der Wärmepumpen auch Teile des Stromverbrauchs in den Unternehmen abdecken. So können die Unternehmen auf eine CO2-neutrale Versorgung von Wärme und Strom zurückgreifen.
Bei der Energiegewinnung durch Agrothermie werden etwa zwei Meter unter der Erdoberfläche Erdwärmekollektoren in benachbarten Acker- und Wiesenflächen verlegt. Diese Kollektoren nutzen die Temperaturverhältnisse des Bodens und liefern den Gewerbebetrieben die Wärme im Winter und über sogenannte Temperaturrückführung auch Kälte zur Gebäudeklimatisierung im Sommer. Die Photovoltaikanlage ergänzt die Energiegewinnung im Gewerbegebiet. Diese autonome Energieversorgung macht das Gewerbegebiet zu einem innovativen und bundesweit einzigartigen Projekt: ein sogenannter Clean Energy Park.
Das klimaneutrale Gewerbegebiet wurde bereits als Best-Practice-Beispiel im Klimaschutz ausgezeichnet. Zusammen mit der Internationalen Hochschule Bodensee hat die Stadtverwaltung Radolfzell am Forschungsprojekt Gewerbegebiete 4.0 teilgenommen und die zukunftsweisende Auszeichnung erhalten.
Bei der Platzierung des Gewerbegebiets und der Agrothermieflächen wurde darauf geachtet, dass ein angemessener Abstand zu den umliegenden Biotopflächen gewahrt bleibt. Die Verlegung der Agrothermiekollektoren stellt einen minimalen Eingriff in das Bodengefüge dar. Mit wiederkehrenden Messungen verschiedener Parameter werden mögliche Veränderungen im Boden überwacht.

Großes Interesse an Grundstücken

Auf den neuen Gewerbeflächen können die Unternehmen auf eine klimaneutrale Versorgung von Wärme und Strom zurückgreifen. Und dies ist neben den ökologischen auch mit ökonomischen Vorteilen für die Unternehmen verbunden.
Zahlreiche Unternehmen haben Interesse an den Grundstücken bekundet. Zwei Optionsverträge für Grundstücke wurden durch den Gemeinderat bereits beschlossen. Drei weitere werden derzeit verhandelt. Für die Weiterentwicklung der Stadt werden weitere Gewerbeflächen benötigt, welche die Zukunftsfähigkeit des Mittelzentrums Radolfzell sicherstellen und die passende Gewichtung zwischen Arbeits-, Lebens- und Wohnraum in der Stadt erhalten.
Die besondere Herausforderung für den Standort Radolfzell: 82 Prozent der Flächen im Stadtgebiet stehen unter Schutz, das heißt sie sind Naturschutz-, Landschaftsschutz-, Vogelschutz-, Grünzäsuren- oder Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie-Gebiete. Durch die Erschließung der mittelfristig geplanten Gewerbeflächen Kurzer Sod und Fohrenbühl soll der Bedarf gedeckt werden.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Klimaschutz

Stadtwerke Rostock: Waldaktie als Goodie

[12.12.2025] Die Stadtwerke Rostock verknüpfen ab 2026 neue Regionaltarife für Strom und Gas mit dem Erwerb der Waldaktie. Damit steigt nach Angaben des Klimaschutzministeriums die Nachfrage nach dem seit fast zwei Jahrzehnten erfolgreichen Ökowertpapier weiter. mehr...

BDEW/ZSW: Erneuerbare decken 2025 fast 56 Prozent des Stromverbrauchs

[11.12.2025] Erneuerbare Energien lieferten 2025 nach Berechnungen von ZSW und BDEW knapp 56 Prozent des deutschen Stromverbrauchs. Trotz schwachem Windjahr stützte vor allem der starke Photovoltaikzubau das Plus. mehr...

Stuttgart: Energiekommune dank Bildung und Sparen

[09.12.2025] Stuttgart will spätestens 2035 klimaneutral sein. Die Stadt arbeitet seit vielen Jahren an ihrem Energiemanagement und unterstützt auch Bürger beim Energiesparen. Schulen spielen dabei eine zentrale Rolle. mehr...

AEE: Tool soll Klimaschutz und Energiewende vermitteln

[28.11.2025] Ein neues mehrsprachiges Online-Tool soll Kommunen und Institutionen helfen, Klimaschutz und Energiewende verständlich zu vermitteln. Entwickelt wurde das kostenlose Awareness Toolkit im Rahmen des vom Auswärtigen Amt geförderten Projekts Energiewende Partnerstadt 3.0. mehr...

Difu: Sechs klimaaktive Kommunen ausgezeichnet

[27.11.2025] Sechs Kommunen erhalten im Wettbewerb Klimaaktive Kommune 2025 jeweils 40.000 Euro für besonders gelungene Klimaschutzprojekte. Ziel des vom Deutschen Institut für Urbanistik ausgelobten Wettbewerbs ist es, wirksame lokale Maßnahmen sichtbar zu machen und Nachahmer zu finden. mehr...

Osnabrück: Erster Klima-Abend

[25.11.2025] In Osnabrück haben vergangene Woche rund 200 Gäste beim ersten Klima-Abend der Stadt über Wege zur Klimaneutralität 2040 diskutiert. Die Veranstaltung bot laut Stadt Einblicke in zentrale Handlungsfelder und viel Raum für direkten Austausch. mehr...

Difu: Auszeichnung von klimaaktiven Kommunen

[24.11.2025] Auf der Kommunalen Klimakonferenz in Berlin werden diese Woche am 25. November die sechs Preisträger des Bundeswettbewerbs „Klimaaktive Kommune 2025“ vorgestellt. Jede ausgezeichnete Kommune erhält 40.000 Euro, insgesamt stehen 240.000 Euro bereit. mehr...

Mainz: Fördermittel ausgeschöpft

[24.11.2025] Das Mainzer Förderprogramm für Photovoltaik-Speicher ist beendet, die Mittel aus dem kommunalen Investitionsprogramm KIPKI sind vollständig vergeben. Rund 500.000 Euro ermöglichten den Bau hunderter Anlagen mit großer Solar- und Speicherkapazität. mehr...

Baden-Württemberg: Positive Bilanz zu Klimaschutz-Projekt

[20.11.2025] Vier Kommunen in Baden-Württemberg ziehen zwei Jahre nach Start des Landesprojekts „Auf dem Weg zur Klimaneutralität bis 2035“ eine positive Bilanz. Denzlingen, Freiburg, Ludwigsburg und der Landkreis Calw haben ihre Förderung für zahlreiche Klimaschutzvorhaben genutzt. mehr...

Kreis Uelzen: Förderbescheid für digitales Standortprofil

[17.11.2025] Niedersachsen fördert ein digitales Standortprofil, das die erneuerbaren Energien im Landkreis Uelzen präziser erfassen und nutzbar machen soll. Der Landkreis, der sich bereits vollständig mit lokal erzeugtem Ökostrom versorgt, erhält dafür gut 52.000 Euro. mehr...

Bad Münstereifel: Energie-Kommune trotz Flut

[14.11.2025] Mit viel Beteiligung und klaren Plänen baut Bad Münstereifel nach der Flut von 2021 eine neue Energiezukunft auf. Die Stadt setzt auf Sonne und Wind sowie auf Beratung und Austausch. Dafür wurde sie von der Agentur für Erneuerbare Energien zur Energie-Kommune des Monats ernannt. mehr...

Bonn: Onlinebeteiligung zu Klimaplan

[13.11.2025] Die Stadt Bonn startet eine Onlinebeteiligung zur Fortschreibung ihres Klimaplans 2035. Bis zum 30. November können Bürgerinnen und Bürger ihre Einschätzungen und Kommentare zu den überarbeiteten Klimaschutzmaßnahmen abgeben. mehr...

badenova: Förderung von acht Klima- und Wasserschutzprojekten

[13.11.2025] Der badenova Innovationsfonds fördert im Herbst 2025 acht neue Projekte für Klima- und Wasserschutz in Baden-Württemberg mit insgesamt rund 1,3 Millionen Euro. Damit setzt der Energieversorger eigene Akzente für grüne Quartiere, Kreislaufwirtschaft und nachhaltige Mobilität in der Region. mehr...

Berlin: Führerschein für heiße Öfen

[31.10.2025] Die Berliner Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt bietet auch in dieser Heizsaison wieder den kostenlosen „Berliner Ofenführerschein“ an. Der Onlinekurs soll Kaminofenbesitzern helfen, Holz effizienter und umweltfreundlicher zu nutzen und so Feinstaubbelastung und Emissionen zu senken. mehr...

Stuttgart: Schwerpunktsitzung zur Wärmewende

[30.10.2025] In einer Schwerpunktsitzung des Ausschusses für Klima und Umwelt hat Stuttgart den Stand der Wärmewende und die nächsten Schritte zur Klimaneutralität 2035 beraten. Stadt, Stadtwerke, EnBW und Energieberatungszentrum setzen dabei auf Wärmenetze, Wärmepumpen und aktive Bürgerbeteiligung. mehr...