SolarparksZehn Tipps für Kommunen

Ein Leitfaden gibt Kommunen Tipps zur Errichtung von Solarparks, wie hier auf einer Müllhalde in Sindelfingen.
(Bildquelle: Stadtwerke Sindelfingen)
Solarparks sind ein zentraler Baustein der Energiewende in Baden-Württemberg. Sie erzeugen klimafreundlichen Strom und steigern die kommunale Wertschöpfung. Dennoch werden die bei der Bevölkerung beliebten Anlagen im Südwesten noch viel zu selten gebaut. Ein wichtiger Grund dafür sind fehlende Strukturen und lückenhaftes Know-how in vielen Kommunen.
Eine neue Checkliste des Photovoltaik-Netzwerks Baden-Württemberg soll nun helfen, dies zu ändern. Mit zehn Tipps und Praxisbeispielen gibt die Publikation einen detaillierten Überblick, wie Städte und Gemeinden bei Solarparks am besten vorgehen – und wie sie den Nutzen für sich und ihre Bürger maximieren können. In die Erstellung sind auch die Erfahrungen verschiedener baden-württembergischer Kommunen eingeflossen. Koordiniert wird das Photovoltaik-Netzwerk von der KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA-BW) und dem Solar Cluster Baden-Württemberg.
Die Stromerzeugung aus Photovoltaik ist ein wesentlicher Baustein, um die Energiewende im Südwesten umzusetzen und die im Klimaschutz- und Klimaanpassungsgesetz Baden-Württemberg verankerten Ziele zu erreichen. Neben einem starken Ausbau der Photovoltaik auf Dachflächen ist daher auch ein Ausbau der Photovoltaik auf Freiflächen notwendig. Rund ein Drittel der bis 2040 zu installierenden Photovoltaikleistung von 47.000 Megawatt muss dort entstehen.
Von gut geplanten Solarparks profitieren viele. Die Kommunen erhöhen ihren klimafreundlichen Ökostromanteil. Die regionale Wertschöpfung steigt, Bürger können sich finanziell beteiligen, Kommunen erhöhen ihren klimafreundlichen Anteil an der Energieversorgung.
Untersuchungen belegen zudem, dass die Biodiversität bei Solarparks, also die Anzahl an Pflanzen und Insekten im Bereich der Anlage, größer ist als auf agrarisch intensiv genutzten Flächen. Hinzu kommt: Die Mehrheit der Bevölkerung hat kein Problem mit Solarparks, auch wenn sie sich in der Wohnumgebung befinden.
Planung eines Solarparks: Übersicht von A bis Z
Doch die Zahl der neuen Photovoltaik-Freiflächenanlagen zwischen Lindau und Mannheim hinkt dem Ausbauziel hinterher. Benötigt werden rund 80 Solarparks mit einer installierten Leistung von zehn Megawatt pro Jahr bis 2040. Dieses Ziel ist noch nicht erreicht: 2023 waren beispielsweise erst knapp 40 Prozent der benötigten Leistung am Netz.
Ein Grund für den noch unzureichenden Ausbau auf der grünen Wiese liegt in den kommunalen Strukturen. Die derzeit steigende Zahl von Anfragen von Flächeneigentümern und Projektierern trifft auf interne Strukturen in den Kommunen, die historisch bedingt ausschließlich auf die Bearbeitung von Genehmigungsverfahren ausgerichtet sind. Im Zuge der neuen Anforderungen der Energiewende sollten die Kommunen hier einen Wandel vollziehen: Weg von der reinen Genehmigungsinstanz, hin zum Unterstützer klimafreundlicher Energieerzeugung vor Ort.
Das bedeutet auch, eine stärkere koordinierende Rolle im Gesamtprozess der Planung eines Solarparks einzunehmen. Um diesen Wandel zu unterstützen, hat das Photovoltaik-Netzwerk Baden-Württemberg die Checkliste entwickelt. Sie soll zum einen aufzeigen, wie Kommunen eine solche aktive Rolle im Prozess einnehmen können. Zum anderen soll sie den in der Praxis noch hohen Informationsbedarf decken. Vielen Kommunen fehlt unter anderem ein Überblick über den Prozess, wenn es darum geht, einen Solarpark zu realisieren.
Genau das leistet die neue Checkliste. Sie beschreibt detailliert den gesamten Prozess – von der Vorbereitung über die verschiedenen Planungsphasen bis hin zum Betrieb des Solarparks. Die Publikation informiert über die zeitliche Abfolge, welche Entscheidungen und Prozesse parallel laufen können und wie Kommunen vorausschauend agieren sollten, um die Umsetzungszeit möglichst kurz zu halten.
Frühzeitige Einbindung aller Akteure wichtig
Die Publikation des Netzwerks Photovoltaik zeigt auch, wie der Projektstart am besten gelingt und welche Fehler es zu vermeiden gilt. Wichtig ist unter anderem, den Austausch mit erfolgreichen Kommunen aus der Region zu suchen, den Gemeinderat und die Öffentlichkeit frühzeitig in die Suche nach geeigneten Flächen einzubeziehen und so die Akzeptanz im Ort zu sichern. Welche Strukturen innerhalb der Kommune geschaffen werden müssen, um die Suche nach geeigneten Flächen insbesondere in der Vorbereitungsphase effizient unterstützen zu können, ist ebenfalls ein Thema.
Ist geklärt, welche Flächen geeignet sind und welche nicht, stehen die Genehmigungsverfahren und die Netzanbindung auf der Agenda. Die Liste gibt auch Tipps, wie die Kommune, kommunale Eigenbetriebe sowie die Bürgerinnen und Bürger am meisten von einem Solarpark profitieren können.
Die Checkliste enthält auch Adressen von neutralen Expertinnen und Experten, an die sich die Verantwortlichen in den Kommunen wenden können, sowie weiterführende Informationsquellen. Das Dokument wird regelmäßig aktualisiert und erweitert. Kommunen sind eingeladen, ihre Erfahrungen aus der Praxis über ein integriertes Feedback-Formular mit dem Netzwerk zu teilen.
https://www.solarcluster-bw.de
https://www.photovoltaik-bw.de
Trianel / greentech: 70 MWp starker PV-Park startet
[30.04.2025] Trianel und greentech nehmen ihren größten gemeinsamen Solarpark in Brandenburg in Betrieb. mehr...
Ludwigsburg: Digitaler PV-Berater online
[25.04.2025] Mit einem neuen Online-Tool von everyone energy können Bürgerinnen und Bürger in Ludwigsburg kostenlos und rund um die Uhr prüfen, ob ihr Dach für eine Solaranlage geeignet ist. Der digitale PV-Berater liefert individuelle Empfehlungen und ergänzt bestehende städtische Angebote. mehr...
RWE: Strukturwandel im Rheinischen Revier
[14.04.2025] Im Kreis Düren errichtet RWE eine neue Photovoltaikanlage auf einer stillgelegten Tagebaufläche bei Niederzier. Rund 22.000 Solarmodule sollen künftig Strom für etwa 4.500 Haushalte liefern. Der Start ist für September geplant. mehr...
Dortmund: PV-Spitzenreiter in NRW
[10.04.2025] Dortmund hat die 10.000. Photovoltaikanlage ans Netz gebracht – ein landesweiter Spitzenwert. Der Ausbau der Solarenergie in der Stadt schreitet damit deutlich voran, gestützt von kommunaler Förderung und wachsendem Interesse bei Bürgerinnen und Bürgern sowie Unternehmen. mehr...
EUPD Research/Anker SOLIX: Studie zu Balkonkraftwerken
[09.04.2025] Eine aktuelle Studie von EUPD Research und Anker SOLIX zeigt: Speicherlösungen steigern die Wirtschaftlichkeit von Balkonkraftwerken erheblich. Haushalte können ihre Stromkosten damit um bis zu 64 Prozent senken – und die Investition amortisiert sich teils bereits nach vier Jahren. mehr...
Solites: Mehr Tempo für solare Wärme
[08.04.2025] Der Ausbau solarthermischer Großanlagen kommt in Deutschland nur langsam voran. 2024 gingen nur drei neue Großanlagen mit zusammen knapp 10.000 Quadratmetern Bruttokollektorfläche in Betrieb. mehr...
Enpal: Studie zu Balkonkraftwerke-Boom
[01.04.2025] Balkonkraftwerke erleben in Deutschland einen Boom, doch vor allem kleinere Städte treiben die Entwicklung voran. Eine Analyse des Energieunternehmens Enpal zeigt, dass Hamburg im Ländervergleich den letzten Platz belegt, während Niedersachsen Spitzenreiter ist. mehr...
Trier/Speyer: Studie zu Solarstrom
[19.03.2025] Die Stadtwerke Trier und Speyer haben eine Studie zur regionalen Vermarktung von Solarstrom vorgestellt. Sie fordern eine Anpassung des Rechtsrahmens, um zu verhindern, dass regional erzeugter Grünstrom als Graustrom deklariert wird. mehr...
Wolfsburg: Fortsetzung des Solar-Förderprogramms
[12.03.2025] Die Stadt Wolfsburg plant, ihr Förderprogramm für Photovoltaikanlagen fortzusetzen. Haushalte können ab dem 15. April finanzielle Unterstützung für neue Solaranlagen, Speicher und Balkonkraftwerke beantragen, sofern der Stadtrat das Programm am 2. April genehmigt. mehr...
Würzburg: PV-Anlage versorgt Realschule
[06.03.2025] Mit einer neuen Photovoltaikanlage auf dem Dach des Wolffskeel-Bads setzen die Stadt und der Landkreis Würzburg auf nachhaltige Energie. Die Anlage versorgt die Wolffskeel-Realschule mit Strom und reduziert so den externen Energiebedarf der öffentlichen Einrichtungen. mehr...
Stadtwerke Osnabrück: Solarboom erfordert Netzausbau
[04.03.2025] Osnabrück erlebt einen Boom bei Photovoltaikanlagen. Die installierte Leistung hat sich in den vergangenen drei Jahren verdoppelt. Doch mit dem Wachstum kommen auch Herausforderungen für das Stromnetz. mehr...
WEMAG: PV-Anlagen für Plate
[26.02.2025] Die Gemeinde Plate hat sechs öffentliche Gebäude mit Photovoltaikanlagen ausgestattet. Der regionale Energieversorger WEMAG übernahm nicht nur Planung und Installation, sondern stellte auch eine Förderung in Höhe von rund 41.300 Euro bereit. mehr...
Münster: Stärkung des Photovoltaikausbaus
[20.02.2025] Die Stadt Münster setzt verstärkt auf Photovoltaik, um ihre Klimaschutzziele zu erreichen. Aktuell betreibt die Stadt 42 Anlagen auf eigenen Gebäuden. mehr...
Kassel: Balkonkraftwerk-Förderung stößt auf Zustimmung
[20.02.2025] Das Förderprogramm für Balkonkraftwerke in Kassel stößt auf große Resonanz. Schon 1.000 Anträge wurden gestellt. mehr...
Essen: Große Solar-Carport-Anlage entsteht
[17.02.2025] Auf dem Messeparkplatz P10 in Essen soll eine der größten Solar-Carport-Anlagen Deutschlands entstehen. Ab 2026 soll sie sauberen Strom liefern und damit einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Energieversorgung der Stadt leisten. mehr...