Freitag, 1. August 2025

Berliner Stadtwerke25 Prozent PV-Strom bis 2035

[19.06.2024] Die Berliner Stadtwerke bilanzieren ein deutliches Umsatzplus bei geringen Verlusten. Sie sehen ihre Position als führender Solarakteur in Berlin gefestigt.
Berlin soll zur Solarcity werden. Bis 2035 sollen mindestens 25 Prozent der Stromerzeugung aus Solarkraft kommen.

Berlin soll zur Solarcity werden. Bis 2035 sollen mindestens 25 Prozent der Stromerzeugung aus Solarkraft kommen.

(Bildquelle: Berliner Stadtwerke)

Die Berliner Stadtwerke setzen ihren Kurs zur Realisierung der Klimaneutralität Berlins fort. Mit lokaler Wertschöpfung gestalten sie die Energiewende insbesondere für die öffentliche Hand. 2023 hat das Unternehmen bei einem Umsatz von 420,5 Millionen Euro (2022: 250,1 Millionen Euro) ein Ergebnis von -1,0 Millionen Euro (10,9 Millionen Euro) erzielt sowie 15,8 Millionen Euro (14,4 Millionen Euro) investiert.
Insgesamt haben die Stadtwerke mittlerweile mehr als 410 Solaranlagen mit rund 33 Megawatt (MW) Solarleistung auf Berliner Dächern installiert und sind damit größter Solar-Akteur in Berlin. Im Auftrag der Messe Berlin wird aktuell die mit acht MW größte PV-Dachanlage Berlins und drittgrößte Deutschlands errichtet. Mit 16 eigenen Windenergieanlagen in Brandenburg und einer installierten Windleistung von 68,6 MW können etwa 68.000 Haushalte mit Ökostrom versorgt werden. Der Bau weiterer Windenergieanlagen in der Hauptstadtregion ist geplant.

Hauptstadt soll Solarcity werden

„Berlin wird Schritt für Schritt zur Solarcity. Bis 2035 wollen wir mindestens 25 Prozent des Stroms aus Sonnenenergie gewinnen. Die Berliner Stadtwerke sind mit innovativen Lösungen der wichtigste Energiewende-Dienstleister des Landes Berlin“, sagt Franziska Giffey (SPD), Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe. „33 MW Solarleistung auf Berliner Dächern seit der Gründung und allein acht MW im Jahr 2023 können sich sehen lassen. Mit ihrer Leistung tragen die Stadtwerke dazu bei, dass Berlin Vorreiterin der urbanen Energiewende wird. Sie versorgen unsere Landesunternehmen, die kommunale Wohnungswirtschaft, die Bezirke und öffentliche Einrichtungen mit Ökostrom. Dieses Stadtwerke-Tempo brauchen wir in ganz Berlin“, so Giffey.
„Neben unseren für viele sichtbaren Projekten zur Erzeugung erneuerbarer Energien versorgen wir nicht nur rund 30.000 Haushalte mit Ökostrom, sondern auch das Land Berlin und zahlreiche Landesunternehmen wie die BSR, Vivantes oder die Messe Berlin“, sagt Andreas Schmitz, Geschäftsführer der Berliner Stadtwerke.
Im Jahr 2023 wurden rund 750 Gigawattstunden Ökostrom an rund 10.000 öffentliche Abnahmestellen wie Schulen, Krankenhäuser, Universitäten und Behörden sowie für Ampeln und Straßenlaternen geliefert, was dem Jahresverbrauch von rund 400.000 Haushalten entspricht.

Klimafreundliche Wärmelösungen

Die Berliner Stadtwerke betreiben im Auftrag des Landes Berlins rund 620 Ladestationen mit je zwei Ladepunkten im öffentlichen Straßenland. 82 dieser Normalladestationen (AC/DC) hat das Unternehmen 2023 neu errichtet. Mit heute mehr als 1.200 Ladepunkten sind die Stadtwerke nicht nur Berlins größter Betreiber von Lade-Infrastruktur, sondern zählen auch bundesweit zu den drei größten kommunalen Betreibern. Bis 2030 wollen sie diese Zahl mehr als verdoppeln, darunter auch durch zahlreiche Schnellladestationen (HPC).
Im Bereich der klimafreundlichen Wärmelösungen haben die Stadtwerke 2023 eine Wärmepumpen-Offensive für öffentliche Liegenschaften initiiert. Mit bisher sechs Bezirksämtern hat das Unternehmen dazu Absichtserklärungen abgeschlossen, fossile Versorgungsanlagen bis 2030 durch insgesamt 215 Wärmepumpen zu ersetzen. Diese Wärmepumpen sollen in der Regel mit Solaranlagen kombiniert werden. Darüber hinaus gestalten die Stadtwerke die dezentrale Berliner Wärmewende mit großen Quartiersprojekten. So realisieren sie für das Quartier „Haus der Statistik“ am Alexan-derplatz eine nachhaltige Wärme- und Kälteversorgung auf Grundlage von Abwasserwärme.
Die Berliner Stadtwerke sind inzwischen auf deutlich über 100 Mitarbeitende gewachsen. Bis 2029 sieht das Unternehmen weitere Investitionen von mindestens 336 Millionen Euro vor.





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