Freitag, 9. Mai 2025

Leuna/LeipzigBau von Fernwärmetrasse genehmigt

[24.04.2025] Der Bau einer 19 Kilometer langen Fernwärmetrasse von Leuna nach Leipzig hat grünes Licht erhalten. Die Leitung soll künftig klimaneutrale Abwärme aus der Leunaer Industrie in rund 100.000 Leipziger Haushalte bringen.

Übergabe der Planfeststellungsbeschlüsse für die Fernwärmetrasse Leuna/Leipzig (Kulkwitz).

v.l.: Thomas Pleye, Landesverwaltungspräsident Sachsen-Anhalt; Dr. Maik Piehler, Geschäftsführer Leipziger Stadtwerke; Clemens Schülke, Bürgermeister und Beigeordneter für Wirtschaft, Arbeit und Digitales Leipzig; Karsten Rogall, Geschäftsführer Leipziger Stadtwerke; Béla Bélafi, Präsident Landesdirektion Sachsen

(Bildquelle: Landesdirektion Sachsen)

Mit der Genehmigung beider Planfeststellungsbehörden steht der Umsetzung einer länderübergreifenden Fernwärmetrasse von Leuna nach Kulkwitz bei Leipzig nichts mehr im Weg. Wie die Landesdirektion Sachsen mitteilt, hat sie gemeinsam mit dem Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt den Bau und Betrieb des Projekts offiziell genehmigt. Der symbolische Startschuss erfolgte am 17. April mit der Übergabe der Planfeststellungsbeschlüsse an die Leipziger Stadtwerke, die als Vorhabenträger agieren.

Das Vorhaben gilt als Pilotprojekt: Erstmals soll industrielle Abwärme aus den Produktionsprozessen der Leunaer Raffinerie großflächig für die Fernwärmeversorgung genutzt werden. Ziel ist es, etwa 100.000 Haushalte in Leipzig klimaneutral mit Wärme zu versorgen. Der Bau der Trasse ist für August 2025 geplant.

Die Leitung verläuft über eine Gesamtlänge von rund 19 Kilometern. Davon liegen 14 Kilometer in Sachsen-Anhalt und wurden vom dortigen Landesverwaltungsamt genehmigt. Der sächsische Abschnitt, der an der Landesgrenze beginnt und bis zum Kraftwerksstandort in Leipzig-Kulkwitz führt, fällt in die Zuständigkeit der Landesdirektion Sachsen.

Technisch setzt das Projekt auf vollständig erdverlegte Rohrleitungen mit einem Außendurchmesser von 90 Zentimetern. Die Verlegetiefe beträgt mindestens 1,20 Meter, bei Querungen wie der Bundesautobahn 9 sogar bis zu elf Meter. Neben der Leitung selbst sind eine Wärmeübertragungsstation in Leuna sowie eine Druckerhöhungsstation in Kulkwitz vorgesehen.

Die Behörden betonen die Bedeutung des Projekts für die regionale Energiewende. Béla Bélafi, Präsident der Landesdirektion Sachsen, bezeichnet das Vorhaben als „wichtigen Schritt zur zukunftsfähigen Energieversorgung“ und betont dessen Beitrag zum Klimaschutz. Thomas Pleye, Präsident des Landesverwaltungsamts Sachsen-Anhalt, sieht in der Trasse einen „Gewinn für die gesamte Region“ und einen entscheidenden Fortschritt auf dem Weg zur Klimaneutralität.



Stichwörter: Fernwärme, Leipzig, Leuna


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