Donnerstag, 21. August 2025

EntegaSolides Ergebnis

[04.07.2025] Trotz Preisbremsen und einer schwierigen Lage auf den Energiemärkten hat Entega eigenen Angaben zufolge im Jahr 2024 ein robustes Geschäftsergebnis erzielt. Zwar ging der Umsatz zurück, doch das operative Ergebnis liegt über dem Niveau von 2022.

Das Energieunternehmen Entega mit Sitz in Darmstadt sieht sich im längerfristigen Vergleich wirtschaftlich auf einem guten Weg.

(Bildquelle: ENTEGA AG)

Der Darmstädter Versorger Entega hat die Bilanz für das Geschäftsjahr 2024 vorgelegt. Demnach lag das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) im Jahr 2024 bei knapp 115 Millionen Euro. Im Jahr zuvor hatte der Konzern noch 190 Millionen Euro erwirtschaftet. Dieser Wert war jedoch durch Sondereffekte beeinflusst, heißt es in einer Pressemitteilung. Im Jahr 2022 lag das EBIT mit gut 90 Millionen Euro deutlich darunter.„Wir waren 2024 im längerfristigen Vergleich wirtschaftlich also sehr gut unterwegs“, sagte die Vorstandsvorsitzende Marie-Luise Wolff. Albrecht Förster fügte hinzu: „Es war von vornherein klar, dass ein Ergebnis wie im Vorjahr wegen der damaligen Sondereffekte nicht wiederholbar sein würde.“

Der Jahresüberschuss betrug nach Unternehmensangaben 48 Millionen Euro nach fast 129 Millionen Euro im Jahr 2023. Die Umsätze sanken von rund vier auf drei Milliarden Euro. Der Absatz von Ökostrom stieg 2024 auf 12,9 Milliarden Kilowattstunden (2023: 11,9). Auch beim Erdgas legte der Absatz leicht zu, auf 5,9 Milliarden Kilowattstunden. Die wirtschaftliche Eigenkapitalquote stieg 2024 auf rund 19 Prozent. Im Jahr zuvor hatte sie bei 18 Prozent gelegen. 

Solide Grundlage für Investitionen

Entega sieht darin eine solide Grundlage für weitere Investitionen, etwa in den Ausbau erneuerbarer Energien. Aktuell betreibe das Unternehmen Windkraftanlagen mit einer Leistung von rund 260 Megawatt sowie Solarparks mit 42 Megawatt. 2024 wurden damit über 700 Millionen Kilowattstunden Ökostrom erzeugt. Laut Unternehmensangaben entspricht dies dem Bedarf von etwa 230.000 Haushalten. Dadurch seien rechnerisch rund 518.000 Tonnen Kohlendioxid vermieden worden. Bis 2030 will das Unternehmen weitere Windparks mit zusammen 65 Megawatt Leistung ans Netz bringen. Geplant sind unter anderem Anlagen bei Saarlouis, im Lahn-Dill-Kreis und bei Groß-Umstadt.

Auch beim Glasfaserausbau sieht sich Entega auf gutem Weg. In den Landkreisen Odenwald, Darmstadt-Dieburg und Bergstraße hat das Unternehmen über Förderprogramme rund 170 Millionen Euro eingeworben. Bis 2028 sollen dort sowie in elf Kommunen an der Bergstraße flächendeckende Glasfasernetze entstehen. In Darmstadt sei der Trassenbau zur Hälfte abgeschlossen. Der vollständige Ausbau soll 2029 beendet sein. Zwischen 2021 und 2030 will Entega rund 500 Millionen Euro in den Glasfaserausbau investieren.

Fernwärme für Darmstadt

In der Wärmeplanung arbeitet Entega mit der Stadt Darmstadt zusammen. Bis 2030 sollen zwölf Kilometer neue Fernwärmetrassen entstehen. Im „Polygon Martinsviertel“ will das Unternehmen 220 Gebäude mit rund 1.500 Haushalten anschließen.

Die Zahl der Kundinnen und Kunden ist im Jahr 2024 um 5,6 Prozent gestiegen. Während die Zahl der Gaskunden stabil blieb, erhöhte sich die Zahl der Stromkunden um 6,2 Prozent. Im Telekommunikationsbereich verzeichnete Entega einen Zuwachs von 15,4 Prozent. Ende 2024 hatte das Unternehmen mehr als 800.000 Verträge mit privaten und gewerblichen Kundinnen und Kunden.

Dividende bleibt stabil

Der Aufsichtsrat schlägt der Hauptversammlung vor, eine Dividende von 0,37 Euro je Aktie auszuschütten. Das entspricht einer Gesamtsumme von knapp 32 Millionen Euro – so viel wie im Vorjahr. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Darmstadts Oberbürgermeister Hanno Benz (SPD), lobte die Entwicklung des Unternehmens. Entega sei das starke Rückgrat der Stadtwirtschaft. Die Investitionen würden dazu beitragen, die Region zukunftsfest zu machen.



Stichwörter: Unternehmen, ENTEGA, Bilanz


Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Unternehmen

Respect Energy: Vertriebssystem auf JOULES umgestellt

[21.08.2025] Respect Energy setzt seit Mitte August auf die Vertriebslösung JOULES von eins+null. Damit will das Unternehmen Prozesse beschleunigen, Partner enger anbinden und den Ausbau seiner Kundenbasis in Deutschland vorantreiben. mehr...

RWE: Halbjahresergebnis vorgelegt

[19.08.2025] RWE hat im ersten Halbjahr 2025 ein bereinigtes Nettoergebnis von 0,8 Milliarden Euro erzielt und damit bereits die Hälfte des Jahresziels erreicht. Der Energiekonzern bekräftigt seine Ergebnisprognose sowie das Dividendenziel und treibt den Ausbau erneuerbarer Kapazitäten weiter voran. mehr...

rku.it: Ewa nutzt NextGen-Plattform

[18.08.2025] Der Herner IT-Dienstleister rku.it hat das Unternehmen Energie- und Wasserversorgung Altenburg als Neukunden für seine Plattformlösung NextGen | ERP gewonnen. Damit stärkt das Unternehmen seine Präsenz im ostdeutschen Energiemarkt. mehr...

SWLB: TV-Dokumentation erschienen

[13.08.2025] Eine neue TV-Dokumentation zeigt, wie die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim über 180.000 Menschen klimafreundlich und zukunftsfähig versorgen. mehr...

Kreis Höxter: Internet und Energie aus einer Hand

[07.08.2025] Sewikom und BeSte Stadtwerke starten gemeinsame Angebote für Internet und Energie. mehr...

Stadtwerke Verbund Südniedersachsen: Kooperation für den Ausbau Erneuerbarer

[31.07.2025] Zehn regionale Energieversorger aus Südniedersachsen und Nordhessen haben sich zu Stadtwerke Verbund Südniedersachsen zusammengeschlossen. Ziel der neuen Kooperation ist es, den Ausbau der erneuerbaren Energien voranzutreiben und regionale Projekte mit Bürgerbeteiligung umzusetzen. mehr...

Stadtwerke Konstanz: Kerngeschäft bleibt stabil

[28.07.2025] Das Geschäftsjahr 2024 haben die Stadtwerke Konstanz mit einem Umsatzrückgang abgeschlossen. Das Gesamtergebnis nach Steuern betrug minus 3,75 Millionen Euro. Dank einer Kapitalzuführung der Stadt konnte jedoch ein positiver Saldo erreicht werden. mehr...

badenovaNETZE: Erfolgreiche Zertifizierung

[25.07.2025] Der Netzbetreiber badenovaNETZE hat ein Qualitätsmanagementsystem nach ISO 9001 eingeführt und erfolgreich zertifizieren lassen. mehr...

Enpal: Eigenes Unternehmen für Messstellenbetrieb gegründet

[25.07.2025] Enpal hat seinen Messstellenbetrieb in ein eigenständiges Unternehmen überführt: metrify smart metering übernimmt über 50.000 intelligente Messsysteme und soll den Roll-out im B2B-Markt beschleunigen. Ziel ist es, weitere Partner wie Stadtwerke und Stromlieferanten bei der Digitalisierung des Energiesektors zu unterstützen. mehr...

interview

Interview: Mehr Mut zur Dezentralität

[24.07.2025] Nach drei Jahrzehnten an der Spitze von 2G Energy verabschiedet sich Christian Grotholt aus dem operativen Geschäft. Im Gespräch mit stadt+werk zieht der Mitgründer und langjährige CEO eine persönliche Bilanz. mehr...

WEMAG: Erfolg in volatilem Umfeld

[23.07.2025] Der kommunale Energieversorger WEMAG blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2024 zurück. Das Unternehmen erwirtschaftete deutlich höhere Überschüsse als im Vorjahr, investierte kräftig in das Stromnetz und setzte auf den Ausbau erneuerbarer Energien. mehr...

Stadtwerke Gütersloh: Rückkauf der Anteile von den Stadtwerken Bielefeld

[22.07.2025] Die Stadtwerke Bielefeld haben ihre Anteile an den Stadtwerken Gütersloh verkauft. Der Vertrag ist unterzeichnet, die Stadt Gütersloh übernimmt wieder vollständig die Kontrolle über das Versorgungsunternehmen. mehr...

IVU Informationssysteme: Strategische Partnerschaft mit Soptim

[21.07.2025] IVU Informationssysteme und Soptim haben ihre Kräfte im Energiedatenmanagement gebündelt und bereits ein gemeinsames EDM-System erfolgreich bei Kunden im Einsatz. Gleichzeitig bleibt die bewährte Zusammenarbeit von IVU mit Kisters im Bereich Redispatch bestehen. mehr...

badenova: Digitalisierung der Vertriebs- und Netzprozesse

[21.07.2025] Der Freiburger Energiedienstleister badenova baut gemeinsam mit der Kölner Cloudplattform epilot ein digitales 360-Grad-Ökosystem auf. Ziel ist eine durchgängige, vernetzte Kundenerfahrung, die Commodity-Produkte und Energiedienstleistungen erstmals auf einer Plattform vereint. mehr...

Energie und Wasser Potsdam: Genehmigung für Kreditaufnahme

[16.07.2025] Energie und Wasser Potsdam darf Kredite von 375 Millionen Euro aufnehmen. Damit startet der nächste Abschnitt des 1,3‑Milliarden‑Programms, das Potsdams Wärmeversorgung mit Tiefengeothermie und weiteren erneuerbaren Quellen bis 2030 umbauen soll. mehr...