Dienstag, 11. November 2025

HessenNeues Kreditprogramm für kommunale Energieversorger

[11.11.2025] Hessen stärkt die kommunalen Energieversorger mit einem neuen Kreditprogramm von über eine Milliarde Euro. Verbürgte Nachrangdarlehen sollen Stadtwerken helfen, in Wärmenetze, Speicher und Wasserstoffinfrastruktur zu investieren.

Wirtschafts- und Energieminister Kaweh Mansoori (SPD) bezeichnet das Kreditprogramm als zentralen Baustein der Energiewende.

(Bildquelle: Peter Jülich /HMWVW)

Das Land Hessen unterstützt kommunale Energieversorger mit verbürgten Krediten in Höhe von bis zu einer Milliarde Euro. Wie das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum mitteilt, soll das neue Nachrangkapitalprogramm Stadtwerken und kleineren Versorgern den Zugang zu günstigeren Krediten erleichtern. Ziel ist, Investitionen in Wärmenetze, Energiespeicher sowie Wasserstoff- und Strominfrastruktur zu fördern und damit den Ausbau der Energienetze voranzutreiben.

Wirtschafts- und Energieminister Kaweh Mansoori (SPD) bezeichnete das Programm als zentralen Baustein der Energiewende: „Unsere Stadtwerke stehen vor den größten Investitionen seit dem Zweiten Weltkrieg. Mit dem neuen Landesprogramm geben wir ihnen die finanzielle Stärke, die sie brauchen, um in Infrastruktur und neue Technologien zu investieren.“ Damit würden Kommunen und regionale Wirtschaft gestärkt und Bürgerinnen und Bürger schneller an moderne Energieformen angeschlossen.

Finanzminister Ralph Alexander Lorz (CDU) betonte, das Nachrangkapital ermögliche eine „maximal wirksame, aber haushaltsschonende“ Förderung. Weil das Nachrangkapital wirtschaftlich als Eigenkapital gelte, verbessere es die Konditionen weiterer Kredite und mache die Energiewende „für alle in Hessen günstiger“. Nach Angaben des Ministeriums wird das Kapital von der Wirtschafts- und Infrastrukturbank Hessen (WIBank) bereitgestellt, die sich am Kapitalmarkt refinanziert. Das Land übernimmt eine 100-prozentige Bürgschaft.

Das Programm richtet sich an Energieversorger in kommunaler Hand. Es soll ihre Eigenkapitalbasis stärken, um trotz hoher Investitionskosten kreditwürdig zu bleiben. „Nachrangkapital leistet einen wichtigen Beitrag, klimaschonende Energie- und Wärmeversorgung finanzierbar zu gestalten“, sagte Gottfried Milde, Sprecher der WIBank-Geschäftsleitung.

Der Bürgschaftsrahmen des Landes beträgt bis zu eine Milliarde Euro, die Laufzeiten der Darlehen können bis zu 30 Jahre betragen. Anträge sind laut Ministerium ab Dezember möglich. Projekte, die gefördert werden, umfassen den Ausbau von Wärmenetzen, Energiespeichern, erneuerbarer Stromerzeugung sowie Wasserstoff- und Stromnetzen.

Mit dem Nachrangkapitalprogramm schafft Hessen nach eigenen Angaben ein neues, effizientes Instrument, um die Energieversorgung langfristig wirtschaftlich, sozial und ökologisch tragfähig zu machen.





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