Freitag, 6. Dezember 2024

BDEW/VKUFonds für die Energiewende

[04.06.2024] Bis 2030 sind Investitionen in Höhe von 721 Milliarden Euro notwendig, bis 2035 sogar 1.200 Milliarden Euro, um die Energiewende zu finanzieren. Die Verbände BDEW und VKU schlagen deshalb einen neuen Energiewende-Fonds vor, um privates Kapital zu mobilisieren.
Bis 2030 sind Investitionen in Höhe von 721 Milliarden Euro notwendig

Bis 2030 sind Investitionen in Höhe von 721 Milliarden Euro notwendig, um die Energiewende zu finanzieren.

(Bildquelle: Pixabay)

Der Finanzbedarf für die Energiewende ist enorm. Die deutsche Energiewirtschaft rechnet bis 2030 mit Investitionen in Höhe von 721 Milliarden Euro – bis 2035 sogar mit 1.200 Milliarden Euro. Diese Mittel werden vor allem für den Ausbau der erneuerbaren Energien, die Anpassung der Strom-, Fernwärme- und Gasnetze, die Dekarbonisierung des Wärmesektors und den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft benötigt. Um dies zu erreichen, müssen Energieunternehmen, Finanzwirtschaft und Staat eng zusammenarbeiten und alle Finanzierungsmöglichkeiten ausschöpfen.
Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) und der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) schlagen gemeinsam mit der Unternehmensberatung Deloitte einen Energiewende-Fonds (EWF) vor. In einer gemeinsamen Pressemitteilung heißt es, es sei von großer Bedeutung, einen Investitionsrahmen zu schaffen, der unterschiedliche Finanzierungswege ermöglicht und wirtschaftlich attraktive Energiewendeprojekte unterstützt. Ohne ausreichende und langfristig verlässliche Renditen sei die Energiewende nicht finanzierbar. Die Politik müsse daher Rahmenbedingungen schaffen, die die Mobilisierung privaten Kapitals fördern und den Finanzierungsbedarf der Energiewende decken.
„Der eigenkapitalstärkende Energiewende-Fonds erhöht die Attraktivität von Investitionen und mobilisiert so zusätzliches Kapital für die Energiewende. Eine Win-Win-Situation für Investoren, Staat und Energiewirtschaft“, sagt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. Bisher werden Investitionen in die Energiewende überwiegend über Kredite finanziert. Mit steigendem Finanzierungsbedarf muss aber auch mehr privates Kapital mobilisiert werden, um die Eigenkapitalquote der Unternehmen zu stärken. VKU-Hauptgeschäftsführer Ingbert Liebing betont: „Selbst kerngesunde Stadtwerke werden die hohen Investitionen kaum allein stemmen können. Der Energiewende-Fonds bietet Investoren ein attraktives Rendite-Risiko-Profil und hilft, den Kostenanstieg für die Verbraucherinnen und Verbraucher zu dämpfen.“
Der EWF soll privates Eigenkapital in Form von stillen Einlagen, Genussrechten oder Unternehmensbeteiligungen bereitstellen. Das Anfangskapital des Fonds soll zwischen 30 und 50 Milliarden Euro liegen. Professionelle Fondsstrukturen sowie staatliche Garantien und Bürgschaften sollen attraktive Konditionen für Kapitalnehmer und Kapitalgeber schaffen. Hans-Jürgen Walter von Deloitte: „Der EWF konzentriert sich auf die Stärkung des Eigenkapitals und die daraus resultierenden Hebelwirkungen für die Kreditaufnahme.“





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