Samstag, 1. November 2025

Hannover Messe EnergyBreite Palette an Informationen

[14.03.2018] Die Energiewirtschaft ist mit einem eigenständigen Auftritt auf der Hannover Messe vertreten. Auf der Energy werden über 1.800 Aussteller ihre Produkte vorstellen. Acht Themenschwerpunkte sorgen dafür, dass die Besucher den Überblick nicht verlieren.
Acht Themenschwerpunkte geben den Besuchern auf der Hannover Messe Energy interessante Einblicke.

Acht Themenschwerpunkte geben den Besuchern auf der Hannover Messe Energy interessante Einblicke.

(Bildquelle: Rainer Jensen/Hannover Messe Energy)

Der Bereich Energy der Hannover Messe (23. bis 27. April 2018) versteht sich als internationale Leitmesse für Energiesysteme und Mobilität. Dementsprechend ist die Energy mit einem eigenständigen Auftritt in die Hannover Messe integriert. Laut Veranstalter treffen hier Lösungsanbieter mit Entscheidern aus Politik und Wirtschaft zusammen. Die Verantwortlichen wollen eine Plattform bieten, auf der gemeinsam über aktuelle Themen und Entwicklungen diskutiert wird. Im Fokus dürften Fragen nach dem Gelingen der Energiewende und dem Aufbau einer künftigen Lade-Infrastruktur für Elektrofahrzeuge stehen.
Als Teil einer der weltweit wichtigsten Industriemessen muss sich die Energy mit ihren Eckdaten nicht verstecken. Auf der kommenden Veranstaltung werden über 1.800 Aussteller erwartet, die mehr als 6.000 Produkte und Lösungen für die Energiewirtschaft präsentieren.

Acht Schwerpunkte

Eine Unterteilung in acht Themenschwerpunkte soll dabei für mehr Übersichtlichkeit sorgen. Neben den beiden neuen Einheiten GebäudeEnergetik und Electric Transportation Systems sind dies noch Dezentrale Energieversorgung, Energie-Management, Netztechnik, Hydrogen & Fuel Cells & Batteries sowie Erneuerbare Energien und Virtuelle Kraftwerke. Ein Spektrum, das die Belange von Stadtwerken in vielen Punkten trifft.
Im neuen Bereich GebäudeEnergetik geht es um die enormen Einsparpotenziale bei der energetischen Ausstattung von Büro- und Produktionsgebäuden, die häufig sogar gefördert werden. So könnten durch entsprechende Maßnahmen bis zum Jahr 2050 bis zu 50 Prozent des Energieverbrauchs in Gebäuden in Europa eingespart werden. Allein in Deutschland entfallen rund 40 Prozent des Endenergieverbrauchs auf Gebäude, bis zu 20 Prozent davon in der Industrie. Um den Energieeinsatz zu reduzieren, investieren Unternehmen hierzulande jedes Jahr zwischen 20 und 30 Milliarden Euro. Laut den Organisatoren liegen die Schwerpunkte auf der Messe auf Dienstleistungen für Effizienzmaßnahmen, der regenerativen Stromerzeugung sowie smarten Technologien.
Zweiter Newcomer auf der Hannover Messe Energy ist der Bereich Electric Transportation Systems. Das steigende Verkehrsaufkommen und die damit verbundenen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt sorgen dafür, dass sich die Anforderungen an die Verkehrs- und Transportsysteme sowie die Infrastruktur verändern. Im neuen Ausstellungsbereich stehen vernetzte Infrastrukturlösungen für die Elektromobilität ebenso im Fokus wie die Frage, welche Rolle der Verkehrssektor im Energiesystem der Zukunft spielen wird. Es dürfte dabei vor allem um neue Lademöglichkeiten und eine beherrschbare Netzbelastung gehen.

Keine Energiewende ohne KWK

Viel spricht dafür, dass die dezentrale Energieversorgung bei den Vertretern aus dem kommunalen Bereich auf besonderes Interesse stoßen wird. Gibt es doch in ihren Versorgungsgebieten oft gut geeignete Einsatzmöglichkeiten. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Mit ihrer schnellen Steuerbarkeit sowie ihrer Grundlastfähigkeit sind KWK-Anlagen in der Lage, einen wichtigen Beitrag zur Systemstabilität beim Ausbau der erneuerbaren Energien zu leisten. Das spiegelt sich unter anderem auf dem Forum Dezentrale Energieversorgung & GebäudeEnergetik in Halle 27 wider.
Während in der Vergangenheit viele KWK-Anlagen eher am Wärmebedarf orientiert waren, hat sich dies durch den inzwischen hohen Anteil erneuerbarer Energien im Strommarkt verändert. Ein dezentrales Aggregat sollte heute dann Strom ins Netz einspeisen, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht. Welchen Beitrag moderne Steuerungstechniken und Wärmespeicher in diesem Zusammenhang leisten können, wird Thema von Vorträgen und Präsentationen sein. Notwendig sind zudem technologische Weiterentwicklungen hin zu immer sensibleren Modulen und eine Standardisierung in der Kommunikation zwischen vernetzten Produzenten, Verbrauchern und Speichern.
Dabei dürfte auf der Messe deutlich werden, dass es nicht die eine technische Lösung im KWK-Bereich gibt. In der Summe ist es die dezentrale Vielfalt, die – bedarfsgerecht und für den jeweiligen Anwendungsbereich und Standort adaptiert – diverse Lösungen für Kraft-Wärme-Kälte, komplette Heizhäuser, Hochtemperaturanwendungen, Druck oder Dampf möglich macht.

Integrated Energy Plaza

Was die Energy auf gut 43.000 Quadratmetern abbildet, gibt die Integrated Energy Plaza im Kleinformat wider. Anspruch des begehbaren Showrooms im Zentrum der Halle 27 ist, die gesamte Wertschöpfungskette in der Energiewirtschaft abzubilden. Die Veranstalter beschreiben sie als eine Kombination aus Forum, Ausstellern und interaktiven Exponaten. Unterstützt wird die Integrated Energy Plaza durch namhafte Verbände – unter anderem BDEW, bne, VDE, und VKU. Letzterer gestaltet auch den Nachmittag des 24. April, wobei der Fokus auf dem Thema Wärmeversorgung liegt. Abgerundet wird das Themenspektrum durch weitere Vorträge zu ausgesuchten Fachthemen. So zeigen Unternehmen in Halle 27 auf, wie sie die notwendigen Technologien für die Sektorenkopplung marktreif machen und wie ein zukunftsfähiger Technologiemix aussehen kann.

Industry meets Energy

Im Veranstaltungsblock Industry meets Energy werden am 24. April Gesellschaften und Initiativen vorgestellt, die Lösungen für das sich ändernde Energiesystem anbieten. Der VDE will anhand ausgesuchter Vorträge die Energiewende greifbar machen. Diskutiert werden intelligente Netze, Smart Meter, Smart Home und Cybersecurity. Wie intelligent und kommunikativ muss das Netz der Zukunft sein? Welche Flexibilität müssen Märkte, Verbraucher und Erzeuger haben? Welche neuen Ansätze braucht die Cybersecurity? Das sind nur einige der Fragen, die ausführlich diskutiert werden.
Die Aufzählung der Aktivitäten ist bei Weitem nicht vollständig, macht aber deutlich, wie breit die Palette an Informationen und Inhalten in Hannover ist. In der Summe sprechen die Organisatoren von etwa 500 Events, die rund um die Fachmesse stattfinden. So soll ein geeigneter Rahmen geboten werden, um Themen zu vertiefen oder den Austausch mit Kollegen zu suchen. Ganz gleich, ob Messe, Foren oder Rahmenprogramm – die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass jeder neue Impulse für sein eigenes Geschäft mit nach Hause nehmen kann.

Gerd Lengsdorf ist freier Journalist in Bonn.




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