NetzbetreiberDie drei von der Leitstelle

Drei Netzgesellschaften haben Pläne für ein gemeinsames Netzleitsystem.
(Bildquelle: RhönEnergie)
Drei regionale Netzbetreiber wollen bei der Steuerung ihrer Strom- und Gasnetze künftig enger zusammenarbeiten. Die Unternehmen Harz Energie Netz, OsthessenNetz und WEMAG Netz haben jetzt ein gemeinsames Projekt gestartet, um moderne Leitstellen- und Netzleittechnik zu beschaffen. Das geht aus einer gemeinsamen Pressemitteilung vom 23. Juli hervor.
Die drei Partner betreiben ihre Netze jeweils in unterschiedlichen Regionen: im Harz, in Osthessen und in Mecklenburg. Dennoch wollen sie künftig einheitliche Technik einsetzen. Geplant ist, dass in Fulda, Osterode und Schwerin jeweils technisch identische Leitstellen entstehen. „Unsere Vision geht noch viel weiter, über die reine Kooperation hinaus“, sagt Thomas Murche, technischer Vorstand bei WEMAG. Man wolle künftig auch anderen Netzbetreibern die Integration in das neue System ermöglichen – und ihnen den Betrieb als Dienstleistung anbieten. Dadurch könnten Synergien entstehen und zusätzliche Mehrwerte geschaffen werden, so Murche.
Vergabe an Berliner Softwarehaus
Die drei Netzbetreiber haben den Auftrag für die neue Leittechnik inzwischen vergeben. Die Wahl fiel auf PSI Software SE aus Berlin. Das Unternehmen soll das neue System in den kommenden Jahren umsetzen. Die Inbetriebnahme ist für das Jahr 2028 vorgesehen.
Dem Projekt ging eine Konzeptstudie voraus. Diese wurde von einem neunköpfigen Team aus den drei Netzgesellschaften gemeinsam mit einem externen Beratungsunternehmen erarbeitet. Dabei wurden verschiedene Kooperationsmodelle geprüft. Das Ergebnis: Die Netzbetreiber entschieden sich für eine einheitliche Systemarchitektur an drei Standorten, zunächst jedoch mit getrennten Betriebsstrukturen. „Wir alle teilen die Vision, unsere Standorte zu einem späteren Zeitpunkt zu vernetzen und die Vorteile einer gemeinsamen Netzführung zu nutzen“, sagt Dirk Schaper, Geschäftsführer der Harz Energie Netz.
Zukunftsmodell für die Branche
Die technische Umsetzung basiert auf einer gemeinsam abgestimmten Netzführungsrichtlinie. So sollen trotz unterschiedlicher Netzstrukturen einheitliche Standards entstehen. Ziel ist, den Anforderungen an Netzführung, Versorgungssicherheit und Systemdienstleistungen gerecht zu werden.
Arnt Meyer, Geschäftsführer der RhönEnergie Fulda, zu der die OsthessenNetz gehört, betont: „Das Projekt ist ein Leuchtturm für die Zusammenarbeit in der Energiewirtschaft. Es zeigt, wie durch Kooperation Effizienz, Qualität und Resilienz gesteigert werden können.“ Meyer sieht in der Partnerschaft eine langfristige Perspektive – auch über das gemeinsame Netzleitsystem hinaus. Die Kooperation soll sich künftig auf weitere Komponenten der Netzführung und technische Prozesse ausweiten.
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