Dienstag, 19. August 2025

OldenburgErlaubnis für Suche nach Erdwärme erteilt

[19.08.2025] EWE darf im Stadtgebiet von Oldenburg nach Geothermie-Vorkommen suchen. Die Aufsuchungserlaubnis des Landesamts für Bergbau, Energie und Geologie ist der Auftakt eines Prüfprozesses, der ausdrücklich noch keine Projektentscheidung bedeutet.

EWE darf im Stadtgebiet von Oldenburg für drei Jahre nach Geothermie-Vorkommen suchen.

(Bildquelle: Mittwollen und Gradetchliev)

Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) hat dem Energiedienstleister EWE eine auf drei Jahre befristete Erlaubnis erteilt, im Raum Oldenburg nach Erdwärme zu suchen. Wie EWE mitteilt, umfasst die Genehmigung mehr als 200 Quadratkilometer und soll die Grundlage schaffen, um die Potenziale der Geothermie für die Wärmeversorgung im Stadtteil Kreyenbrück zu untersuchen. Betroffene Landkreise wie Ammerland und Oldenburg hatten zuvor Gelegenheit, Stellung zu nehmen.

Die Aufsuchungserlaubnis ist noch keine Ankündigung eines Projekts. Zunächst will EWE mit Unterstützung der Stadt Oldenburg prüfen, ob die geologischen Voraussetzungen grundsätzlich gegeben sind. Geothermische Untersuchungen sollen im Herbst 2025 beginnen. Sollten sie positive Hinweise liefern, könnten seismische Messungen ab 2026 folgen. Auch diese würden zusätzliche Genehmigungen erfordern.

„Wir befinden uns ganz am Anfang eines langfristigen Prüfprozesses. Die Erlaubnis ermöglicht es uns, gemeinsam mit der Stadt Oldenburg zu bewerten, ob Geothermie einen sinnvollen Beitrag zur zukünftigen Wärmeversorgung leisten kann“, erklärte EWE-Marktvorstand Christian Friege. Man lege großen Wert auf Transparenz und enge Abstimmung mit Verwaltung, Politik und Öffentlichkeit.

Oldenburgs Oberbürgermeister Jürgen Krogmann (SPD) betonte, dass mit der Erlaubnis lediglich ein strukturierter Prüfprozess beginne. Für die Stadt sei es aber entscheidend, frühzeitig alle Optionen einer zukunftsfähigen Wärmeversorgung einzubeziehen. Ein Projekt müsse am Ende nicht nur technisch machbar, sondern auch wirtschaftlich und gesellschaftlich tragfähig sein.

Die Untersuchungen sind Teil der kommunalen Wärmeplanung, die bis Ende des dritten Quartals 2025 abgeschlossen werden soll (wir berichteten). Ein erstes Grobscreening hatte ergeben, dass sich für den Stadtteil Kreyenbrück die weitere Prüfung von Geothermie besonders anbietet – unter anderem für kommunale Einrichtungen, Unternehmen und Wohnquartiere. EWE und die Stadt Oldenburg haben dazu eine Absichtserklärung für eine partnerschaftliche Zusammenarbeit unterzeichnet. Ob daraus ein konkretes Projekt hervorgeht, hängt von den Untersuchungsergebnissen und den weiteren Genehmigungsschritten ab.



Stichwörter: Geothermie, EWE AG, Oldenburg


Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Geothermie

Zukunftswärme M West: Geothermiegesellschaft gegründet

[07.08.2025] Mit der offiziellen Gründung der Geothermiegesellschaft Zukunftswärme M West starten München, Germering und Puchheim ihr gemeinsames Projekt für eine klimaneutrale Wärmeversorgung. Die erste Bohrung ist frühestens 2033 geplant, doch die Vorbereitungen laufen bereits. mehr...

Praxisforum Geothermie Bayern: Austausch von Forschung, Praxis und Politik

[24.07.2025] Das Praxisforum Geothermie Bayern lädt vom 22. bis 24. Oktober 2025 nach Pullach ein. Frühbucher können sich noch bis zum 31. Juli vergünstigte Tickets sichern. mehr...

Hartheim: Standort für Heizwerk gefunden

[23.07.2025] In Hartheim bei Freiburg soll ein neues Heizwerk auf Basis tiefer Geothermie entstehen. badenova sieht darin einen entscheidenden Schritt für eine klimafreundliche Wärmeversorgung von rund 20.000 Menschen in der Region. mehr...

DemoCELL: Erste Erfolge bei Erdwärme-Projekt

[21.07.2025] Bei einer Geothermiebohrung im niedersächsischen Ahnsbeck haben Forschende mehr als 1.000 Kubikmeter heißes Thermalwasser aus großer Tiefe gefördert. Die Zwischenergebnisse sind vielversprechend, was eine mögliche klimaneutrale Wärmeversorgung der Region betrifft. mehr...

Stadtwerke Bochum: Erdwärme für Stadion

[10.07.2025] Das modernisierte Lohrheidestadion in Bochum-Wattenscheid wird künftig mit Erdwärme beheizt und gekühlt. Möglich macht das eine neue Geothermieanlage, die 38 Bohrungen nutzt und mit Strom aus einer Solaranlage betrieben wird. mehr...

Krefeld: Geothermisches Potenzial nachgewiesen

[23.06.2025] Die erste Forschungsbohrung im Rahmen des Masterplans Geothermie NRW hat in Krefeld ein nutzbares tiefengeothermisches Reservoir nachgewiesen. Der durchbohrte Kalkstein weist günstige Voraussetzungen für eine klimafreundliche Wärmegewinnung aus großer Tiefe auf. mehr...

LBEG: Oberflächennahe Daten veröffentlicht

[17.06.2025] Erstmals veröffentlicht das LBEG umfassende Zahlen zur oberflächennahen Geothermie in Niedersachsen. Die Daten zeigen: Die Zahl der Anlagen hat sich binnen sieben Jahren verdoppelt, auch bei der Tiefengeothermie wächst das Interesse deutlich. mehr...

Grünwald: Beginn von Geothermie-Bohrarbeiten

[28.05.2025] Mit einer traditionellen Meißelweihe hat in Grünwald offiziell die Bohrphase des Geothermie-Projekts Laufzorn II begonnen. Die Anlage soll langfristig die vollständige, CO₂-freie Wärmeversorgung der Gemeinde sichern. mehr...

Landau: Fernwärme aus Geothermieheizwerk aufgenommen

[06.05.2025] In Landau fließt wieder klimafreundliche Fernwärme aus Geothermie: Das Unternehmen Vulcan Energy hat die Wärmelieferung aus dem instandgesetzten Heizwerk an die EnergieSüdwest aufgenommen. Die Versorgung des Stadtteils Landau Süd ist damit ein erster Schritt auf dem Weg zu einer nahezu klimaneutralen Wärmeversorgung. mehr...

Bundesverband Geothermie: Stellungnahme zum Koalitionsvertrag

[06.05.2025] Im Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD wird der Geothermie eine wichtige Rolle für die Wärmewende zugewiesen. Der Bundesverband Geothermie begrüßt die geplanten Maßnahmen, sieht aber weiteren Handlungsbedarf bei Förderung, Regulierung und Umsetzung. mehr...

Hannover: Seismik-Messungen abgeschlossen

[14.04.2025] In Hannover ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu klimafreundlicher Wärmeversorgung geschafft: Die Seismik-Kampagne für ein neuartiges Geothermieprojekt ist beendet. Im Sommer sollen die Bohrungen starten. mehr...

Potsdam: Tiefengeothermie für Energiewende

[11.04.2025] Die Energie und Wasser Potsdam fordert bessere Rahmenbedingungen für den Umbau in Zeiten der Energiewende und erhält Unterstützung vom VKU. mehr...

Krefeld: Bohrungen erreichen Festgestein

[10.04.2025] In Krefeld hat die wissenschaftliche Bohrung des Geologischen Dienstes NRW das Festgestein erreicht. Nun fördern die Fachleute erstmals Bohrkerne aus der Tiefe – auf der Suche nach dem rund 340 Millionen Jahre alten Kohlenkalk. mehr...

Berlin: Bohrungen am Südkreuz

[26.03.2025] Am Südkreuz in Berlin entstehen bis 2026 neue Wohn- und Gewerbeflächen, deren Energieversorgung durch ein modernes Geothermiesystem gesichert wird. Dafür werden derzeit 285 Erdwärmesonden installiert, die Wärme aus bis zu 100 Metern Tiefe nutzbar machen sollen. mehr...