Dienstag, 17. Juni 2025

Ready4H2Gasverteilnetze sparen Milliarden

[16.02.2022] Einem Bericht nach sind Milliardeneinsparungen durch eine Wasserstoffinfrastruktur möglich. Diese ergäben sich durch Investitionen in europäische Gasverteilnetze.

Die Gasverteilnetze in ganz Europa sind für den zukünftigen Transport von Wasserstoff bestens geeignet und bieten einen flexiblen, kostengünstigen Weg hin zu einer klimaneutralen Energieversorgung. Das berichten die Initiative H2vorOrt, der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) und der Verband kommunaler Unternehmen (VKU). Es besteht zwar Investitionsbedarf, aber die in die Gasnetze investierten Summen bedeuten deutlich geringere Gesamtinvestitionen, als ausschließlich den Ausbau der Strominfrastruktur zu forcieren. Investitionen in eine kombinierte Strom- und Gasinfrastruktur würden pro Jahr 41 Milliarden Euro weniger kosten als nur auf Elektrifizierung zu setzen, so ein aktueller Bericht von Ready4H2, einem Zusammenschluss von 90 europäischen Gasversorgern sowie Unternehmen und Organisationen. „Es ist von elementarer Bedeutung, jetzt die Weichen zu stellen, dass Energie auch in einer klimaneutralen Zukunft möglichst bezahlbar bleibt. Hierbei ist die Nutzung der bestehenden Gasinfrastruktur ein wichtiger Schritt“, erklärt Peter Kristensen, Vorsitzender von Ready4H2, und Florian Feller von der deutschen Vertretung H2vorOrt.
Ein zukünftiges Problem für das europäische Stromnetz ist die Abhängigkeit vom Wetter, da immer mehr erneuerbare Energiequellen wie Solar- und Windenergie an das Netz angeschlossen werden. Um eine kontinuierliche Energieversorgung während wolkenverhangener und windstiller Zeiten zu gewährleisten, werden schnell reagierende, langlebige Speicherkapazitäten in enormem Umfang benötigt. Angesichts der großen unterirdischen Speicher, die mit den in Zukunft Wasserstoff transportierenden Gasverteilnetzen verbunden sind, wird die Gasinfrastruktur entscheidend für eine sichere und zuverlässige Energieversorgung sein. „In den kommenden Jahrzehnten wird das europäische Energiesystem zunehmend auf nicht flexibel einsetzbaren Energiequellen basieren, wobei die Wind- und Solarkapazität voraussichtlich auf fast 1.000 Gigawatt ansteigen wird. Bestimmte Wetterbedingungen können zu einer anhaltenden Verringerung der Stromerzeugung aus Wind und Sonne führen. Dies geschieht im Durchschnitt mehrmals im Jahr für mehrere aufeinanderfolgende Tage -– viel länger, als Batterien als Back-up zur Verfügung stehen können“, so Kristensen weiter. „In Deutschland haben wir zudem die Situation, dass wir 75 Prozent unserer heutigen Primärenergie importieren und uns auch in absehbarer Zukunft nicht energetisch selbst versorgen können“, erklärt Feller weiter. Dieser Import würde in Zukunft vor allem Wasserstoff oder seine Folgeprodukte sein. Da man heute den Großteil der Energie nicht in Form von Elektronen, sondern in molekularer Form verbrauche, seien die Stromnetze auch darauf ausgelegt, weitere Verteilungsinfrastrukturen zu nutzen. Der Ausbaubedarf und die entsprechenden Kosten wären anderenfalls enorm und angesichts des kostengünstigeren Umbaus der Gasnetze auch unvertretbar.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Wasserstoff

Hohenwart: H2Direkt wird H2Dahoam

[13.06.2025] Hohenwart treibt sein Wasserstoffprojekt weiter voran. Eine grüne Produktion vor Ort ist geplant. mehr...

Düsseldorf: Wasserstofftankstelle in Betrieb

[28.05.2025] In Düsseldorf wurde Europas leistungsstärkste Wasserstofftankstelle offiziell eröffnet. Die Anlage soll mit innovativer Hochleistungstechnologie ein zentraler Baustein für die Verkehrswende im Schwerlast- und ÖPNV-Bereich werden. mehr...

badenova: Bau von erster Wasserstoffleitung im Süden

[20.05.2025] badenova startet mit dem Bau der ersten Wasserstoffleitung im Süden Deutschlands und nimmt damit eine Vorreiterrolle beim Aufbau des nationalen H₂-Kernnetzes ein. Die neue Leitung am Hochrhein soll insbesondere die Industrie in der Region künftig mit grünem Wasserstoff versorgen. mehr...

Hamburg: Brennstoffzellen-Stromerzeuger eingeweiht

[19.05.2025] Zeppelin Power Systems hat am Standort Hamburg-Bahrenfeld einen neuen Brennstoffzellen-Stromerzeuger eingeweiht. Das System nutzt Wasserstoff zur klimafreundlichen Stromproduktion und soll als Beitrag zur Energiewende vielseitig einsetzbar sein. mehr...

Fraunhofer ISE: Potenzialatlas für Elektrolyseure

[16.05.2025] Ein neu veröffentlichter Potenzialatlas zeigt erstmals flächendeckend, wo in Deutschland der Bau von Elektrolyseuren für grünen Wasserstoff besonders sinnvoll ist. Die vom Fraunhofer ISE koordinierte Untersuchung liefert entscheidungsrelevante Daten für Industrie, Kommunen und Energieversorger. mehr...

Bayern: Drei Wasserstoffprojekte erhalten Förderzusage

[16.05.2025] Drei weitere Wasserstoffprojekte unter Beteiligung der Energie Südbayern haben jetzt Fördermittel aus dem Bayerischen Elektrolyseur-Förderprogramm erhalten. mehr...

Stuttgart: Spatenstich für Green Hydrogen Hub

[06.05.2025] Mit dem symbolischen Spatenstich für den Green Hydrogen Hub im Stuttgarter Hafen starten die Stadtwerke Stuttgart den Bau der ersten großen Anlage zur Erzeugung von grünem Wasserstoff in der Region. mehr...

Stuttgart: Gasturbinen-Kraftwerk in Betrieb

[24.04.2025] EnBW hat am Standort Stuttgart-Münster ein neues Gasturbinen-Kraftwerk in Betrieb genommen. Die moderne Anlage ist wasserstofffähig und soll die Strom- und Wärmeversorgung klimafreundlicher machen. mehr...

Saarland: Wasserstoff für Busse

[24.04.2025] Mit Windkraft erzeugter Wasserstoff aus Freisen soll künftig 28 Busse der Saarbahn antreiben. Das Saarländische Umweltministerium unterstützt den Bau eines Elektrolyseurs mit rund 2,7 Millionen Euro. mehr...

Saarland: Wasserstoffstrategie vorgestellt

[11.04.2025] Das Saarland will in der Wasserstoffwirtschaft international Maßstäbe setzen. Wirtschaftsminister Jürgen Barke hat dazu eine umfassende Strategie vorgestellt, die den Aufbau einer regionalen Wasserstoffwirtschaft bis 2032 systematisch vorantreiben soll. mehr...

Regionalverkehr Köln: Wasserstofftankstelle erhält zwei Elektrolyseure

[11.04.2025] Der Elektrolysespezialist Quest One liefert zwei PEM-Elektrolyseure an das Ingenieurbüro Ingenion für eine neue Wasserstofftankstelle von Regionalverkehr Köln. Die Anlage soll grünen Wasserstoff für den ÖPNV bereitstellen und ist Teil eines regionalen Innovationsprojekts für emissionsfreie Mobilität. mehr...

Brandenburg: Wasserstoffprojekt erhält zusätzliche Fördermittel

[08.04.2025] Das Brandenburger Pilotprojekt H2BAR erhält zusätzliche Fördermittel in Höhe von 2,3 Millionen Euro. Damit ist die Fortführung des regionalen Wasserstoffvorhabens trotz gestiegener Kosten gesichert. mehr...

Stadtwerke Nienburg/Weser: Eigene Anlage für Wasserstoffproduktion

[04.04.2025] Die Stadtwerke Nienburg/Weser setzen auf klimafreundliche Mobilität und produzieren Wasserstoff für ihre Busse selbst. Die neue Anlage nutzt Solarstrom zur Wasserstofferzeugung und versorgt künftig den öffentlichen Nahverkehr vor Ort. mehr...

Hamburg: Anschluss an das europäische Wasserstoff-Fernleitungsnetz

[02.04.2025] Das Hamburger Wasserstoff-Industrie-Netz (HH-WIN) wird mit einer bestehenden Hochdruck-Gasleitung an das europäische Wasserstoff-Fernleitungsnetz angeschlossen. Durch die Nutzung der Bestandsleitung spart das Projekt rund 18 Millionen Euro, verringert den Bauaufwand erheblich und reduziert Eingriffe in Verkehr und Natur. mehr...

Brunsbüttel: Terminal für grünen Ammoniak geplant

[26.03.2025] RWE plant in Brunsbüttel den Bau eines Terminals für den Import von grünem Ammoniak, das einen wichtigen Beitrag zur deutschen Wasserstoffversorgung leisten soll. Das Projekt soll nicht nur die Dekarbonisierung der Industrie unterstützen, sondern auch den Standort langfristig auf eine vollständig grüne Energieversorgung vorbereiten. mehr...