StuttgartKlimaschutzbericht 2020 veröffentlicht
Aus dem neuen Energie- und Klimaschutzbericht 2020 der Landeshauptstadt Stuttgart geht hervor, dass sie ihre Treibhausgas-Emissionen weiter reduzieren konnte und sie damit auf einem guten Weg ist, das 1,5 Grad-Ziel von Paris zu erreichen. Wie die Stadt mitteilt, wurde der Bericht jetzt im Ausschuss für Klima und Umwelt vorgestellt.
Um möglichst rasch klimaneutral zu werden, hat die Stadt einen so genannten CO2-Reduktionspfad entwickelt. Dessen Einhaltung werde von der Energieabteilung des Amts für Umweltschutz für das gesamte Stadtgebiet und speziell für die städtischen Liegenschaften anhand der Energie‐ und Treibhausgasbilanzen überwacht.
Im Jahr 2020 hätten die Treibhausgas‐Emissionen im gesamten Stadtgebiet 3,3 Millionen Tonnen betragen. Damit habe die Landeshauptstadt ihre Emissionen gegenüber dem Basisjahr 1990 bereits um 48 Prozent reduziert und somit das notwendige Minimalziel für 2020 um acht Prozent übererfüllt. Dazu der Bürgermeister für Städtebau, Wohnen und Umwelt, Peter Pätzold: „Stuttgart lag damit auch im Jahr 2020 unterhalb des nach dem bisherigen Entwicklungspfad für das 1,5 Grad‐Ziel zulässigen Werts und ist wieder einen Schritt näher an der Zielvision 100 Prozent klimaneutral in 2050 zu sein.“ Sollte der Gemeinderat das Zieljahr auf 2035 vorziehen, müssen die Anstrengungen beim Klimaschutz angepasst werden.
Maßnahmen zeigen Wirkung
Der Landeshauptstadt zufolge zeigen die von ihr ergriffenen Maßnahmen Wirkung: So hätten im Bereich Energieeinsparung und erneuerbare Energien alle für 2020 gesteckten gesamtstädtischen Ziele erreicht werden können. Der gesamte Primärenergiebedarf für Strom, Wärme und Verkehr habe 2020 bei 14.094 Gigawattstunden (GWh) pro Jahr gelegen. Damit habe er gegenüber 1990 um 8.339 GWh pro Jahr (37 Prozent) gesenkt werden können (Zielvorgabe waren 20 Prozent). Auch der Ausbau der erneuerbaren Energien sei 2020 auf 21,9 Prozent gestiegen und habe damit über dem gesetzten Ausbauziel von 20 Prozent gelegen.
Die tatsächlichen Emissionen seien mit dem für Stuttgart entwickelten und mit zahlreichen Akteuren abgestimmten Treibhausgasreduktionspfad abgeglichen worden. Der städtische Reduktionspfad zeige unter Berücksichtigung der Klimaziele von Paris, wie viel Treibhausgas‐Emissionen sich die gesamte Stadt jedes Jahr noch erlauben kann, um auf dem Weg zur Klimaneutralität auf Kurs zu bleiben. Während 2019 das Jahresziel noch um vier Prozent unterschritten wurde, hätte für 2020 die festgelegte maximale Emission um 350.000 Tonnen CO2 oder acht Prozent unterschritten werden können.
Effekte der Coronakrise verstetigen
Die Veränderungen durch die Coronakrise wirkten sich im Energieverbrauch und beim Klimaschutz aus. Diese Effekte sollten allerdings nicht auf die Coronakrise beschränkt bleiben, sondern müssten zu einer generellen und langfristigen Veränderung führen. Den städtischen Liegenschaften komme dabei eine Vorbildfunktion zu. Die Stadt Stuttgart habe sich für städtische Neubauvorgaben den Plusenergiestandard gesetzt. Sanierungen von kommunalen Liegenschaften würden mit dem Ziel angegangen, die bestehenden Gebäude klimaneutral zu sanieren.
Im Bereich der öffentlichen Gebäude habe das städtische Energie-Management die CO2-Emissionen im Jahr 2020 durch einen Mix aus Betriebsoptimierungen, Anlagen‐ und Gerätetausch sowie Sanierungsmaßnahmen gegenüber 2019 um weitere acht Prozent reduzieren können. Damit ergebe sich insgesamt eine Abnahme von 70 Prozent gegenüber dem Basisjahr 1990.
Ein großer Erfolg des kommunalen Energie-Management sei die Verringerung des Heizenergiebezugs um 50 Prozent seit Beginn des Energie-Management im Jahr 1977 in der Stadtverwaltung. Damit sei über viele Jahrzehnte nicht nur das Klima geschont worden, sondern auch die städtische Haushaltskasse: Insgesamt beliefen sich die kumulierten Einsparungen bei den Energie‐ und Wasserkosten seit dem Jahr vor Beginn des Energie-Management auf 770,8 Millionen Euro. 2020 seien von der Stadtverwaltung insgesamt 171 Anlagen auf Basis erneuerbarer Energien betrieben worden, darunter 116 Photovoltaik‐Anlagen.
Stiftung Umweltenergierecht: Landesregeln zur Beteiligung sind widersprüchlich
[21.11.2025] Eine neue Untersuchung zeigt, dass die Landesregeln zur finanziellen Beteiligung an erneuerbaren Energien teils widersprüchlich wirken und den Ausbau bremsen können. Laut der Stiftung Umweltenergierecht schafft die Vielfalt der Vorgaben Unsicherheit und in manchen Fällen sogar rechtliche Risiken. mehr...
Umweltministerkonferenz: Willingmann wirbt für stärkere Nutzung von Flusswärme
[21.11.2025] Sachsen-Anhalts Umweltminister Armin Willingmann hat bei der Umweltministerkonferenz für die stärkere Nutzung von Flüssen als klimafreundliche Wärmequelle geworben. Auslöser ist ein Projekt in Tangermünde, das der Elbe Wärme entziehen und ganze Stadtquartiere versorgen soll. mehr...
Berlin: Fünftes Solarpaket vereinbart
[20.11.2025] Reinickendorf und die Berliner Stadtwerke bringen das fünfte gemeinsame Solarpaket auf den Weg und erweitern die Photovoltaikleistung auf öffentlichen Dächern. Bis Mitte 2026 sollen zehn neue Anlagen mit zusammen 827 Kilowatt ans Netz gehen. mehr...
BSW-Solar: Verband begrüßt Bauänderung
[18.11.2025] Der Bundestag erleichtert den Bau von Strom-, Wärme- und Wasserstoffspeichern: Eine Änderung des Baurechts und neue Regeln zur Netzentgeltbefreiung sollen Projekte beschleunigen und wirtschaftlicher machen. Der Bundesverband Solarwirtschaft begrüßt die Beschlüsse und sieht darin einen Schub für den Speicherausbau. mehr...
BDEW/VKU: Wichtiger Schritt für die Energiewende
[17.11.2025] Die schwarz-rote Koalition hat sich auf neue Regeln für den Bau steuerbarer Kraftwerke sowie auf einen Deutschlandfonds zur Finanzierung der Energie-Infrastruktur geeinigt. Die Branchenverbände BDEW und VKU bewerten dies als Schritt in die richtige Richtung. Kritik gibt es jedoch dafür, dass die Kraft-Wärme-Kopplung im Beschluss der Koalition keine Rolle spielt. mehr...
Baden-Württemberg: Klima-Kooperation mit Kalifornien
[17.11.2025] Baden-Württemberg und Kalifornien wollen ihre Kooperation zu Klima, Energie und Umwelt weiter ausbauen. Auf der Weltklimakonferenz in Belém unterzeichneten beide Regierungen eine neue gemeinsame Erklärung. mehr...
Energiepolitik: Einigung im Koalitionsausschuss
[14.11.2025] Die schwarz-rote Koalition hat sich auf eine Kraftwerksstrategie und ein umfassendes Strompreispaket geeinigt, das Wirtschaft und Verbraucher spürbar entlasten soll. Mit Ausschreibungen für zwölf Gigawatt neuer Kraftwerkskapazitäten will die Regierung zudem Versorgungssicherheit gewährleisten und den Industriestandort stärken. mehr...
Wärme-Gesetz: SWM fordern Nachbesserungen
[06.11.2025] In einer Anhörung des Bundestags haben die Stadtwerke München die Pläne der Bundesregierung zum schnelleren Ausbau klimaneutraler Wärmequellen begrüßt. SWM-Managerin Karin Thelen betrachtet den Gesetzentwurf zwar als wichtigen Schritt, fordert jedoch verbindliche Fristen, klare Zuständigkeiten und einfachere Verfahren. mehr...
BDEW: Kein überhöhtes Preisniveau bei Fernwärme
[06.11.2025] Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft begrüßt die Einschätzung der Monopolkommission zum Wettbewerb im Energiesektor, sieht aber bei der Bewertung der Fernwärme Nachbesserungsbedarf. Auch zur Elektromobilität äußert sich der Verband zustimmend – mit Einschränkungen. mehr...
Thüga: Klare Regeln beim Gas-Gesetz gefordert
[06.11.2025] Thüga fordert beim geplanten Gas-Gesetz klare Regeln für den Umbau der Verteilnetze hin zu Wasserstoff und Biomethan. Vorstandschef Constantin H. Alsheimer warnt vor überzogenen Vorgaben und ungelöster Finanzierung. mehr...
Bundesrechnungshof: Wasserstoffstrategie gefährdet
[05.11.2025] Der Bundesrechnungshof sieht die Umsetzung der deutschen Wasserstoffstrategie weit hinter den Zielen zurück und warnt vor massiven Risiken für Energiewende, Industriestandort und Bundesfinanzen. Trotz Milliardenförderung drohen Preisprobleme, Infrastrukturfehler und zusätzliche Emissionen. mehr...
Mecklenburg-Vorpommern: Zurück zum Atom
[05.11.2025] Sechs Bundesländer bündeln ihre Kräfte zur Weiterentwicklung der Kernfusion in Deutschland. Mecklenburg-Vorpommern unterzeichnet die Eckpunkte der neuen Fusionsallianz und bringt seine Forschungskompetenz ein. mehr...
Nordrhein-Westfalen: Von Dänemark bei der Wärmewende lernen
[05.11.2025] Nordrhein-Westfalen und Dänemark vertiefen ihre Zusammenarbeit bei der Wärmewende. Eine auf drei Jahre angelegte Vereinbarung soll den Austausch über Fernwärme, Digitalisierung und industrielle Abwärme beschleunigen. mehr...
Rheinland-Pfalz: Neue Aufgaben für Energieagentur
[03.11.2025] Die rheinland-pfälzische Energieagentur trägt jetzt den Zusatz „Klimaschutz” im Namen. Sie firmiert nun unter Energie- und Klimaschutzagentur Rheinland-Pfalz. Mit der Namensänderung gehen neue Aufgaben einher: Die Agentur soll Kommunen noch stärker bei Klimaschutzprojekten, Wärmeplanung und Förderberatung unterstützen. mehr...
BDEW: Kritik an Anreizregulierung NEST
[31.10.2025] Die Bundesnetzagentur hat den Länderausschuss über Anpassungen bei der neuen Anreizregulierung NEST informiert. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) begrüßt einzelne Änderungen, hält sie insgesamt aber für unzureichend, um dringend nötige Investitionen in die Energienetze zu sichern. mehr...













