BranchenaktionstagMehr als nur Strom

Im Kreis Lüchow-Dannenberg in Niedersachsen diskutierten Vertreter aus Unternehmen und Verbänden die Folgen der Energiepolitik.
v.l.: Christian Decker, Geschäftsführer der LDS Steuerberatungsgesellschaft mbH, Birgit Körschner, Projektleiterin KommBi Wendland, Hubert Schwedland, Samtgemeindebürgermeister der Samtgemeinde Lüchow, Volker Wutke, Niederlassungsleiter team AG, Dorothea
(Bildquelle: @ Claudia Welsch)

Im Kreis Lüchow-Dannenberg in Niedersachsen diskutierten Vertreter aus Unternehmen und Verbänden die Folgen der Energiepolitik.
v.l.: Christian Decker, Geschäftsführer der LDS Steuerberatungsgesellschaft mbH, Birgit Körschner, Projektleiterin KommBi Wendland, Hubert Schwedland, Samtgemeindebürgermeister der Samtgemeinde Lüchow, Volker Wutke, Niederlassungsleiter team AG, Dorothea
(Bildquelle: @ Claudia Welsch)
Mit dem Appell „Energiewende nicht platzen lassen!“ wandten sich am 6. März 2014 mehr als 60 Unternehmen der Erneuerbare-Energien-Branche in ganz Deutschland an Politiker der Bundes- und Landesebene (18320+wir berichteten). In der Akademie für erneuerbare Energien im Kreis Lüchow-Dannenberg in Niedersachsen fand zu diesem Anlass auch ein Pressegespräch statt. Wie das Unternehmen GLC Glücksburg Consulting meldet, diskutierten Vertreter von Unternehmen und Verbänden die geplanten Änderungen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) und ihre Auswirkungen auf die Region. Horst Seide, Präsident des Fachverbandes Biogas, warnte vor dem Ende der Energiewende, sollten die drastischen Streichungen bei der Förderung von Strom aus Biogas wie geplant umgesetzt werden. Die angekündigten Änderungen hätten zur Folge, dass kaum noch Neuanlagen gebaut würden – eine Entwicklung, die viele Landwirte und Unternehmen treffen würde. So stünden laut Christian Decker, Geschäftsführer der LDS Steuerberatungsgesellschaft, mindestens zwei der insgesamt 29 Biogasanlagen in Lüchow-Dannenberg vor dem Aus, sollten die Finanzhilfen wegfallen. Für den Blockheizkraftwerkshersteller Dreyer&Bosse könnte die Umsetzung der Reformidee einen Arbeitsplatzabbau von 20 bis 25 Prozent zur Folge haben. Die einzige Möglichkeit, das einbrechende Inlandsgeschäft aufzufangen, sei es, ins Ausland zu gehen, so Geschäftsführer Felix Fröhlich. „Die wirtschaftlichen Konsequenzen für ländliche Regionen wären fatal“, brachte es Hubert Schwedland, Bürgermeister der Samtgemeinde Lüchow, auf den Punkt.
Erhebliche Einschnitte
Betroffen sei aber nicht nur die Wirtschaft. Auch mit Blick auf die Bereiche Forschung und Weiterbildung drohen durch den EEG-Reformplan erhebliche Einschnitte. „Viele Investitionen, die im Bildungssektor getätigt wurden, und viel Know-how, das in den letzten Jahren aufgebaut wurde, drohen in Zukunft ungenutzt zu bleiben“, so Carina Arndt, Studienleiterin der Akademie für erneuerbare Energien. Die Auswirkungen der politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten der letzten eineinhalb Jahre seien bereits jetzt spürbar: Seit 2011 habe sich die Nachfrage nach Weiterbildungsangeboten im Bereich der erneuerbaren Energien an vielen Stellen halbiert, so Arndt. „Es geht um mehr als nur um Strom“, fasste Dorothea Angel, Regionalmanagerin der Bioenergie-Region Wendland-Elbetal zusammen. Deutschland sei dabei, seine internationale Vorreiterrolle bei der Energiewende zu verspielen.
BMWE: Förderaufruf für Wasserstoffprojekte gestartet
[30.09.2025] Das Bundeswirtschaftsministerium hat den zweiten Förderaufruf für internationale Wasserstoffprojekte gestartet. Unternehmen können bis 18. Dezember 2025 Projektskizzen einreichen, um bis zu 30 Millionen Euro Förderung zu erhalten. mehr...
Wasserstoff: Vom Hochlauf keine Spur
[29.09.2025] Der viel beschworene Wasserstoffhochlauf ist in Deutschland bislang nicht in Sicht, viele Projekte liegen derzeit auf Eis. Die Gründe: fehlende wirtschaftliche Perspektiven, unsichere regulatorische Rahmenbedingungen und eine geringe Nachfrage aus der Industrie. mehr...
BDEW: Wärmepolitik bleibt hinter Bedarf zurück
[25.09.2025] Der BDEW begrüßt die im Bundeshaushalt 2026 vorgesehenen zusätzlichen Mittel für den Ausbau und die Dekarbonisierung der Wärmenetze. Die vorgesehene Summe reiche aber nicht aus, um die Klimaziele zu erreichen. mehr...
Energiepolitik: Grüne Flexibilität
[25.09.2025] Die Bundesregierung muss im Energiesektor dringend Prioritäten setzen. Insbesondere sollten flexible Erzeugungskapazitäten konsequent aufgebaut und nutzbar gemacht werden. Dadurch eröffnet sich für Stadtwerke ein wirtschaftliches Zukunftsfeld. mehr...
Monitoringbericht: Positives Echo und Kritik
[17.09.2025] Die Reaktionen auf den Monitoringbericht zur Energiewende zeigen: Der eingeschlagene Kurs wird überwiegend bestätigt, doch die Bewertungen der Akteure fallen unterschiedlich aus. Während Verbände die Klimaziele bekräftigen und den weiteren Ausbau erneuerbarer Energien einfordern, kritisieren andere eine Verlangsamung und fehlende Planungssicherheit. mehr...
Monitoringbericht: Energiewende am Scheideweg
[16.09.2025] Die Bundesregierung hat den aktuellen Monitoringbericht zur Energiewende vorgelegt. Er zeigt Erfolge beim Ausbau erneuerbarer Energien, macht aber auch erhebliche Probleme sichtbar. Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche schlägt deshalb zehn wirtschafts- und wettbewerbsfreundliche Maßnahmen vor. mehr...
KRITIS-Dachgesetz: Kabinett beschließt Entwurf
[11.09.2025] Die Bundesregierung will Deutschland widerstandsfähiger gegen Krisen und Angriffe machen. Jetzt hat das Kabinett den Entwurf für ein neues KRITIS-Dachgesetz beschlossen. mehr...
GAIA: Kritik an geplanter Änderung des Referenzertrags
[11.09.2025] GAIA warnt vor einem Aus der Windenergie in Süddeutschland. Der Projektentwickler sieht durch die geplante Änderung des Referenzertrags tausende Anlagen, Arbeitsplätze und Investitionen bedroht. mehr...
Baden-Württemberg: Pflicht zur Wärmeplanung ausgeweitet
[05.09.2025] Seit dem 6. August gilt in Baden-Württemberg ein novelliertes Klimaschutzgesetz. Laut KEA-BW betrifft die wichtigste Änderung die Pflicht aller Kommunen, eine Wärmeplanung vorzulegen. mehr...
BDEW: Statement zum Monitoring Energiewende
[01.09.2025] Anlässlich des vom Bundeswirtschaftsministerium beauftragten Monitorings zur Energiewende fordert der BDEW größere Handlungsspielräume für die Digitalisierung. mehr...
NRW: PV-Initiative gestartet
[27.08.2025] Nordrhein-Westfalen will mehr Sonnenstrom von den Dächern seiner Städte holen. Landesregierung und Wohnungswirtschaft haben dazu eine gemeinsame Initiative für Photovoltaik auf Mehrparteienhäusern gestartet. mehr...
Metropolregion Nordwest: Förderaufruf für Projektideen
[26.08.2025] Die Metropolregion Nordwest ruft zur Einreichung neuer Projektideen für die Energietransformation auf. Bis zum 15. Oktober 2025 können Vorhaben beantragt werden, die Innovationen und länderübergreifende Kooperationen in Bremen und Niedersachsen fördern. mehr...
BSW-Solar: Einschätzung zu Referentenentwurf des Bundesfinanzministeriums
[21.08.2025] Der Bundesverband Solarwirtschaft sieht im aktuellen Entwurf zur Änderung des Energiesteuer- und Stromsteuergesetzes Fortschritte, warnt aber vor fortbestehenden Hürden. Besonders die doppelte Stromsteuer-Belastung für Speicher und E-Autos müsse dringend korrigiert werden. mehr...
Sachsen: Zweiter Umsetzungsbericht zur Wasserstoffstrategie
[15.08.2025] Sachsen treibt den Ausbau seiner Wasserstoffwirtschaft voran. Der zweite Umsetzungsbericht zur Wasserstoffstrategie zeigt Fortschritte bei Infrastruktur, Forschung und Kooperationen – und benennt zugleich bestehende Hürden. mehr...
Biogasrat/BDEW: Bilanz nach 100 Tagen
[14.08.2025] Nach 100 Tagen im Amt ziehen der Biogasrat und der BDEW jeweils eine gemischte Bilanz der schwarz-roten Bundesregierung. Während erste Schritte in der Energiepolitik begrüßt werden, mahnen sie mehr Tempo, klare gesetzliche Rahmenbedingungen und entschlossenes Handeln für Klimaschutz und Versorgungssicherheit an. mehr...