Baden-WürttembergNächste Stufe der Solarpflicht

In Baden-Württemberg gilt ab dem 1. Mai 2022 eine Solarpflicht für neue Wohngebäude.
(Bildquelle: Plattform EE BW / Kuhnle & Knödler)
In Baden-Württemberg ist am 1. Mai 2022 eine Solarpflicht für neue Wohngebäude in Kraft getreten. Wie das Solar Cluster Baden-Württemberg berichtet, ist damit die nächste Stufe der Solarpflicht des Landes erreicht. Der Geschäftsführer des Solar Cluster, Franz Pöter, rät, die Dachfläche möglichst auszunutzen und größer als verlangt zu bauen. So könnten Hauseigentümer den günstigen Solarstrom auch für die zunehmend nachgefragten Wärmepumpen und E-Autos nutzen – und müssten ihn nicht weniger profitabel ins Netz einspeisen. Zur Erfüllung des Gesetzes könne auch eine solarthermische Anlage errichtet werden. Interessenten sollten sich nach Bestellung einer Solaranlage jedoch auf Wartezeiten einstellen, so Pöter. Gründe sind die gestiegene Nachfrage und pandemiebedingte Schwierigkeiten bei Lieferketten von Komponenten.
Angaben des Solar Cluster zufolge muss bei einem Bauantrag für ein neues Wohngebäude 60 Prozent der solargeeigneten Dachfläche mit Photovoltaikmodulen belegt sein. Das gelte seit Januar bereits für neue Büro- und Verwaltungsgebäude sowie Parkplätze mit mehr als 35 Stellflächen. Am 1. Januar 2023 seien Anlagen dann auch bei grundlegenden Dachsanierungen von bestehenden Gebäuden zu installieren.
Ein typisches Beispiel zeige, was die Solarpflicht konkret bedeutet. Ein kleines freistehendes Einfamilienhaus verfügt etwa über rund 80 Quadratmeter Fläche. Um die Pflicht zu erfüllen, seien knapp 50 Quadratmeter der Dachfläche zu belegen. Das ergebe eine installierte Leistung der Solaranlage von rund zehn Kilowatt. Damit könnten je nach Ausrichtung der Anlage bis zu 10.000 Kilowattstunden Strom im Jahr erzeugt werden, rund dreimal so viel, wie ein Durchschnittshaushalt verbraucht.
Zu den Kosten
Ein Kilowatt Leistung koste derzeit rund 1.400 bis 1.600 Euro, die gesamte Beispielanlage also rund 15.000 Euro. Eine größere Anlage, etwa für 20.000 oder 25.000 Euro, lohne sich aber auch, da der Überschuss ins Stromnetz eingespeist und vergütet wird. Wer sich demnächst eine Wärmepumpe als Ersatz für die Gasheizung anschafft oder ein Elektroauto anstatt des Diesels, könne sie dann zudem mit günstigem eigenen Solarstrom versorgen. Das reduziere die Betriebskosten und bedeute am Ende einen finanziellen Gewinn. Auch für den Klimaschutz und die eigene Versorgungssicherheit lohne sich eine größere Anlage.
Überschreiten die Kosten der Anlage den Schwellenwert von 20 Prozent der Gebäudebaukosten, sei eine Verkleinerung der Anlage möglich, bis die Prozentschwelle unterschritten ist. Dies werde übrigens nur bei den allerwenigsten Gebäuden der Fall sein: Kostet die Anlage 15.000 Euro, dürfte das Haus nur einen Preis von 75.000 Euro haben – das sei äußerst unwahrscheinlich. Die Investition für die Solaranlage sei in Relation zu den Gesamtbaukosten also gering.
Alternativen zur Erfüllung des Gesetzes
Wer keine Photovoltaikanlage auf dem Dach oder der Fassade haben möchte, könne alternativ auf Anlagen in unmittelbarer räumlicher Umgebung setzen, etwa auf der Wiese vor dem Haus. Auch die Verpachtung der Dachfläche an Dritte sei möglich, die dort eine Solaranlage installieren und betreiben. Für sie sei ebenfalls ein Verkauf an Dritte vor Ort und eine Einspeisung nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) möglich. Eine weitere Option seien solarthermische Anlagen, die das Brauchwasser erwärmen und die Heizung unterstützen.
Aktuelle Entwicklungen und Trends in der Solarenergie präsentiere das Solar Cluster Baden-Württemberg vom 11. bis 13. Mai 2022 auf der Intersolar Europe in München, Stand A.270. Auf dem Gemeinschaftsstand seien neben dem Solar Cluster auch die Mitglieder Fichtner, iPLON Solutions, sbp sonne, das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) sowie RENA Technologies, Adamczewski Elektronische Messtechnik und RCT Solutions vertreten. Auf der weltweit führenden Solarmesse zeigten Unternehmen und Forschungsinstitute ihre neuen Entwicklungen auf den Gebieten Photovoltaik, Solarthermie und Speicher.
Stadtwerke Heidenheim: Neuer Solarpark erworben
[18.09.2025] Die Stadtwerke Heidenheim haben ihr Portfolio an erneuerbaren Energien erweitert. Im August übernahm das Unternehmen den sich noch im Bau befindlichen Solarpark Truppacherhof in Rheinland-Pfalz von der Juwi-Gruppe. Die Anlage mit einer Leistung von rund 10,8 Megawatt soll Ende des Jahres ans Netz gehen. mehr...
RWE: PV-Anlage im Tagebau Hambach in Betrieb genommen
[28.08.2025] RWE hat am westlichen Rand des Tagebaus Hambach eine weitere Photovoltaikanlage in Betrieb genommen. Mehr als 22.000 Module liefern dort künftig Strom für rechnerisch rund 4.500 Haushalte. mehr...
NRW: PV-Initiative gestartet
[27.08.2025] Nordrhein-Westfalen will mehr Sonnenstrom von den Dächern seiner Städte holen. Landesregierung und Wohnungswirtschaft haben dazu eine gemeinsame Initiative für Photovoltaik auf Mehrparteienhäusern gestartet. mehr...
Saarland: Höchste Solarstromernte Deutschlands
[22.08.2025] Im Saarland erzielten Hausbesitzerinnen und -besitzer im ersten Halbjahr 2025 die höchste Solarstromernte Deutschlands. Eine typische Photovoltaikanlage auf einem Einfamilienhaus erzeugte dort fast 6.240 Kilowattstunden Strom. mehr...
BSW-Solar: Kritik an Reiche
[13.08.2025] Der Bundesverband Solarwirtschaft warnt vor Plänen, die Förderung neuer privater Solaranlagen zu streichen. Ohne Unterstützung drohten Rückschläge für die Klimaziele und die Solarbranche. mehr...
Baden-Württemberg: Photovoltaik-Ausbau bleibt auf hohem Niveau
[05.08.2025] Der Photovoltaik-Ausbau in Baden-Württemberg bleibt trotz eines leichten Rückgangs auf hohem Niveau. Große Unterschiede zeigen sich dabei zwischen den Landkreisen – mit Biberach an der Spitze und Pforzheim als Schlusslicht. mehr...
Dorfen: Agri-PV-Anlage eingeweiht
[05.08.2025] In Dorfen ist eine der größten Agri-Photovoltaikanlagen Bayerns in Betrieb gegangen: Auf über 18 Hektar erzeugen Solarmodule rund 20 Megawatt Strom und ermöglichen zugleich die Beweidung durch Jungrinder. Die doppelte Nutzung soll helfen, Flächenkonkurrenz zwischen Landwirtschaft und Energieproduktion zu entschärfen. mehr...
Quartierskonzepte: Krisensichere Energieversorgung
[04.08.2025] Die Kombination aus BHKW, Photovoltaikanlage und einem Batteriespeicher mit Notstromfunktion gewährleistet in der Gemeinde Wackersdorf die Versorgungssicherheit sowohl im Alltag als auch im Krisenfall. mehr...
Mannheim: Solaranlage versorgt Betriebshof
[30.07.2025] Der Luisenpark in Mannheim wird künftig teilweise mit eigenem Solarstrom versorgt. Eine neue Photovoltaikanlage auf dem Betriebshof liefert jährlich rund 256.000 Kilowattstunden klimafreundliche Energie. mehr...
Kreis Schwäbisch-Hall: Baustart von Solarpark
[30.07.2025] Im Landkreis Schwäbisch-Hall hat RES mit dem Bau eines Solarparks begonnen – gemeinsam mit IBC SOLAR als Generalunternehmen. Die Freiflächenanlage in Oberrot soll ab Ende 2025 klimafreundlichen Strom für rund 2.500 Haushalte liefern. mehr...
Hamm: Spitzenplatz beim PV-Ausbau
[29.07.2025] Hamm belegt beim Photovoltaik-Zubau im Ruhrgebiet einen Spitzenplatz. 2024 war für die Region ein Rekordjahr beim Ausbau der Solarenergie. mehr...
Bauwerkintegrierte Photovoltaik: Das Dach als Kraftwerk
[28.07.2025] Um Solarstrom rund um die Uhr nutzen zu können, sind moderne Speicherlösungen und intelligente Steuerungssysteme erforderlich. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Kombination von bauwerkintegrierter Solartechnik mit Batterien, Wärmepumpen und Smart-Home-Lösungen. mehr...
Hennef: Kläranlage hat PV-Anlage erhalten
[24.07.2025] Die Kläranlage Hennef deckt ihren Strombedarf künftig größtenteils selbst – mithilfe einer neuen Photovoltaikanlage. 200 Solarmodule auf dem Dach ergänzen die vorhandenen Blockheizkraftwerke und leisten einen Beitrag zum kommunalen Klimaschutz. mehr...
Oldenburg: Schule verfügt über größte städtische PV-Anlage
[23.07.2025] Die BBS Wechloy in Oldenburg beherbergt nun die leistungsstärkste städtische Photovoltaikanlage der Stadt – mit innovativer Technik, die auch mit einem begrünten Dach funktioniert. Die 244-kWp-Anlage liefert bilanziell mehr Strom, als die Schule im Jahr verbraucht. mehr...
IBC Solar: Agri-PV mit Tracker installiert
[18.07.2025] IBC Solar hat in Veringenstadt seinen ersten Agri-Photovoltaikpark mit nachgeführten Solarmodulen ans Netz gebracht. Die Anlage vereint Stromerzeugung mit aktiver landwirtschaftlicher Nutzung und liefert jährlich rund elf Gigawattstunden. mehr...