Freitag, 9. Mai 2025

SchachtkraftwerkPilotanlage besteht Härtetest

[10.09.2020] Das Schachtkraftwerk in Großweil hat die erste Million Kilowattstunden klimafreundlichen Strom produziert. Damit ist die Gemeinde Großweil fast CO2-neutral.
Blick auf die beiden Schächte des weltweit ersten Schachtkraftwerks in der Loisach bei Großweil

Blick auf die beiden Schächte des weltweit ersten Schachtkraftwerks in der Loisach bei Großweil, in denen sich die Turbinen und Generatoren befinden.

(Bildquelle: Technische Universität München (TUM))

Das weltweit erste Schachtkraftwerk, das seit Jahresanfang in Großweil im Landkreis Garmisch-Partenkirchen in Betrieb ist (wir berichteten), hat die erste Million Kilowattstunden CO2-freien Strom produziert. Wie der Landesverband Bayerischer Wasserkraftwerke (LVBW) und die Vereinigung Wasserkraftwerke in Bayern (VWB) mitteilen, hat die Pilotanlage außerdem mit der von einem Team der Technischen Universität München entwickelten Wasserkraft-Technologie mehreren Hochwassern standgehalten. „Wir sind sehr zufrieden mit den ersten Betriebsmonaten“, sagt Günther Rösch, Technischer Leiter der Gemeindewerke Garmisch-Partenkirchen. „Wenn das Schachtkraftwerk in diesen schwierigen Umgebungsbedingungen funktioniert, dann funktioniert es überall.“ Der neue Kraftwerkstyp wurde am Lehrstuhl für Wasserbau und Wasserwirtschaft an der TU München entwickelt, berichten LVBW und VWB in ihrer gemeinsamen Pressemittelung. Mit finanzieller Unterstützung des Freistaats Bayern wurde es an einem bestehenden Querbauwerk in Form einer Rauen Rampe an der Loisach errichtet.
Unterstützung fand das Vorhaben durch die oberbayerische Gemeinde Großweil, die mit ihren rund 1.400 Einwohnern durch das Wasserkraftwerk rechnerisch fast CO2-neutral ist. Die Kommune schloss sich mit den Gemeindewerken Garmisch-Partenkirchen und dem Unternehmen Kraftwerk Farchant, A. Poettinger zusammen. Sie gründeten die Wasserkraftwerk Großweil für die Finanzierung, den Bau und Betrieb der Anlage. Die Wasserkraftanlage mit einer maximalen Ausbauleistung von etwa 420 Kilowatt wird rund 2,5 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr produzieren, heißt es in der Meldung weiter. Die erste Turbine ist Ende Januar in Betrieb gegangen, die zweite drei Wochen später. Zwei Monate habe die Testphase gedauert. „Jetzt lernen wir die Anlage im Dauerbetrieb kennen“, erklärt Markus Poettinger von Kraftwerk Farchant. Die beiden Turbinen werden derzeit mit maximal 380 kW im Parallelbetrieb gefahren. Die Stromerzeugung von einer Million Kilowattstunden im ersten halben Jahr entspricht seinen Erwartungen.





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