Montag, 17. März 2025

LVBW/VWBFachtagung zu Wasserkraft

[17.02.2025] Mehr als 120 Fachleute aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik haben sich in München mit der Integration von Wasserkraft in die Wärmeversorgung beschäftigt. Studien belegen das große Potenzial der Aquathermie – nun gilt es, Forschungsergebnisse in die Praxis umzusetzen.

Referenten des IHK Seminars „Integration von Wasserkraft in die regionale Wärmeversorgung“.

(Bildquelle: LVBW eG/VWB e.V.)

Die Nutzung von Wasserkraft zur Wärmeversorgung rückt zunehmend in den Fokus der kommunalen Wärmeplanung. Vor diesem Hintergrund fand am 6. Februar in der IHK für München und Oberbayern die Fachtagung „Integration von Wasserkraft in die regionale Wärmeversorgung“ statt. Wie der Landesverband Bayerischer Wasserkraftwerke (LVBW) und die Vereinigung Wasserkraftwerke in Bayern (VWB) mitteilten, diskutierten über 120 Experten aus Unternehmen, Ministerien, Wissenschaft und Verbänden diskutierten dabei die technischen, wirtschaftlichen und ökologischen Aspekte dieser nachhaltigen Energiequelle.

Dabei wurde unter anderem eine aktuelle Studie der Forschungsstelle für Energiewirtschaft (FfE) vom April 2024 vorgestellt, die zeigt, dass mindestens 50 Prozent der bayerischen Städte und Gemeinden Flusswärmepumpen in ihre Wärmeplanung integrieren könnten. Der jährliche Wärmebedarf bayerischer Haushalte und des Gewerbes liege bei rund 150 Terawattstunden (TWh). Berechnungen der Studie zufolge könnte dieser Bedarf theoretisch gedeckt werden, wenn dem Wasser der Flüsse erster und zweiter Ordnung nur 1,5 Grad Celsius Wärme entzogen würde.

Zusätzlich präsentierte Christian Seidel eine Untersuchung zum Fließgewässerpotenzial in 80 deutschen Großstädten, die das große Potenzial der Aquathermie bestätigt: 73 Prozent der deutschen Großstädte könnten mehr als die Hälfte ihres Wärmebedarfs aus dieser nachhaltigen Energiequelle decken.

Die Diskussionsteilnehmer hoben hervor, dass Wasserkraftwerke durch ihre bestehende Infrastruktur ideale Bedingungen für die Nutzung von Flusswärme bieten. Bestehende Wasserrechte, Entnahme- und Wiedereinleitungsvorrichtungen sowie Rechenanlagen ermöglichen eine kosteneffiziente Integration der Wärmegewinnung. Zudem könne der vor Ort erzeugte Strom für den Betrieb von Wärmepumpen genutzt werden. Besonders in städtischen Gebieten ließen sich so bestehende Wärmenetze mit vergleichsweise geringem Aufwand erweitern.

Martin Drognitz, Mitglied der Hauptgeschäftsführung der IHK für München und Oberbayern, betonte in seinem Beitrag: „Jetzt gilt es, die Forschungserkenntnisse in die Praxis zu überführen, indem Projekte flächendeckend vorangetrieben werden.“ Bayern könnte hierbei eine Vorreiterrolle einnehmen und einen wichtigen Beitrag zur klimafreundlichen Wärmeversorgung leisten.





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