Dienstag, 17. Juni 2025

Schleswig-HolsteinWestküstenleitung unter Strom

[15.12.2016] Der erste Bauabschnitt der 380-kV-Westküstenleitung ist fertiggestellt, ab 2017 soll die Leitung Windstrom in Richtung Süden transportieren. Die Bauarbeiten für den zweiten Abschnitt haben bereits begonnen.
Energiewende-Minister Robert Habeck und Tennet-Chef Urban Keussen geben den Startschuss für den ersten Abschnitt der Westküstenleitung.

Energiewende-Minister Robert Habeck und Tennet-Chef Urban Keussen geben den Startschuss für den ersten Abschnitt der Westküstenleitung.

(Bildquelle: TenneT TSO GmbH)

Der Übertragungsnetzbetreiber Tennet hat jetzt den ersten Bauabschnitt der 380-Kilovolt-Westküstenleitung betriebsbereit gestellt. Damit konnte für die Windleitung in Schleswig-Holstein ein erstes Etappenziel erreicht werden. Mit einem symbolischen Knopfdruck haben Schleswig-Holsteins Energiewendeminister Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) und Urban Keussen, Vorsitzender der Geschäftsführung von Tennet, gemeinsam das rund 14 Kilometer lange und 42 Masten umfassende Teilstück zwischen Brunsbüttel und dem neuen Umspannwerk Süderdonn offiziell unter Spannung gesetzt. Ab Anfang 2017 wird die Leitung Windstrom in Richtung Süden transportieren. Keussen sagte: „Die Bereitstellungen des ersten Abschnitts der Westküstenleitung und des neuen Umspannwerks Süderdonn sind wichtige Schritte, jetzt müssen alle Anstrengungen dahin gehen, die weiteren Abschnitte zügig fertigzustellen. So schaffen wir die Voraussetzungen für den Abtransport der Windenergie nach Süden.“ Deshalb habe Tennet bereits die Bauarbeiten für den zweiten Bauabschnitt von Süderdonn bis Heide gestartet und auch mit den Baumaßnahmen am Umspannwerk Heide/West begonnen. Denn, wie das Unternehmen mitteilt, kommt die Energie nur dorthin, wo sie gebraucht wird, wenn der Windstrom durchgehend von Nord nach Süd transportiert werden kann. „Wir kommen mit dem Netzausbau in Schleswig-Holstein gut voran, denn wir messen dem Ausbau der Stromnetze hohe Priorität bei. Im Dialog mit Bürgerinnen und Bürgern, Verbänden, Kreisen und Kommunen haben wir schwierige Themen frühzeitig aufgegriffen, Alternativen diskutiert und im Ergebnis gemeinsam eine tragfähige Planung erarbeitet“, erklärte Energiewendeminister Robert Habeck. Insgesamt soll die 140 Kilometer lange Westküstenleitung in vier Bauabschnitten zwischen Brunsbüttel und Klixbüll bei Niebüll und von dort in einem geplanten fünften Bauabschnitt bis zur dänischen Grenze realisiert werden. Ziel ist es, den an der Schleswig-Holsteinischen Westküste produzierten Strom in die Verbrauchszentren in der Mitte und im Süden Deutschlands zu transportieren. Außerdem soll das Projekt für die geforderte Erhöhung der Übertragungskapazität zwischen Deutschland und Dänemark sorgen. Die Fertigstellung ist für das Jahr 2019 vorgesehen, der fünfte Bauabschnitt soll bis 2021 folgen. Nach Angaben des Übertragungsnetzbetreibers befinden sich die Abschnitte drei und vier bereits im Planfeststellungsverfahren. Bis Ende 2018 sollen auf dem 23 Kilometer langen zweiten Bauabschnitt weitere 58 Masten errichtet werden. Auf 20 Kilometern dieses Bauabschnitts soll außerdem die 110-Kilovolt-Leitung von Schleswig-Holstein Netz mitgeführt werden. Die alten 110-Kilovolt-Masten sollen später demontiert werden. Wie Tennet mitteilt, ist die Mitnahme ein Ergebnis des Bürger- und Planungsdialoges und habe, da landschaftsschonend, zu einer größeren Akzeptanz des Projekts beigetragen. Insgesamt sind in Schleswig-Holstein gesetzlich neue Höchstspannungsleitungen mit einer Gesamtlänge von 590 Kilometern vorgesehen. Dazu gehören laut der Landesregierung drei große Leitungsprojekte an Land: die Westküstenleitung, die Mittelachse und die Ostküstenleitung. Die Mittelachse von Hamburg nach Dänemark ist zirka 150 Kilometer lang, wobei die Hälfte bereits gebaut sei, die Ostküstenleitung befinde sich derzeit im Bürgerdialog- und im Planfeststellungsverfahren. Die internationale Seekabelverbindung NordLink, für die der Spatenstich im September 2016 erfolgte (wir berichteten), hat in Schleswig-Holstein eine Länge von 118 Kilometern, insgesamt ist die Leitung rund 620 Kilometer lang. Wie die Landesregierung weiter mitteilt, konnten bislang außerdem drei Leitungen zu Offshore-Windparks mit einer Gesamtlänge von 465 Kilometern gebaut werden.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Netze | Smart Grid

Digitalisierung: Steuerung im Stromnetz live demonstriert

[04.06.2025] Auf einer Fachveranstaltung haben die Unternehmen Smight und advalju gezeigt, wie sich Verbraucher im Verteilnetz gesetzeskonform und sicher steuern lassen. Die Demonstration basiert auf vorhandener Technik und aktuellen Standards. mehr...

Mitnetz Strom: Engpassmanagement-Lösung entwickelt

[04.06.2025] Mitnetz Strom entwickelt eine neue Lösung für kleinere Stadtwerke, um Engpässe im Niederspannungsnetz frühzeitig zu erkennen und gezielt zu steuern. Mithilfe Künstlicher Intelligenz sollen Netzüberwachung und -prognose, Zustandsschätzung und Engpassmanagement künftig automatisiert möglich sein. mehr...

evm: Übernahme von Stromnetzen

[26.05.2025] Die evm-Gruppe übernimmt zum 1. Januar 2026 die Stromnetze in Mayen sowie in sieben Kommunen entlang der Rheinschiene. Damit vergrößert sich das Versorgungsgebiet des Netzbetreibers um mehr als 20 Prozent. mehr...

Lichtenau: N-ERGIE übernimmt Stromnetz

[14.05.2025] N‑ERGIE übernimmt ab Januar 2026 das Stromnetz der Gemeinde Lichtenau. Die Gemeindewerke bleiben für Stromvertrieb und Wasserversorgung zuständig, geben den Netzbetrieb aber ab. mehr...

50Hertz: Drei unterirdische Höchstspannungsleitungen für Berlin

[13.05.2025] Der Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz hat Pläne für drei neue Höchstspannungsleitungen unter Berlin vorgestellt. Die unterirdisch verlaufenden Trassen sollen die Stromversorgung der Hauptstadt langfristig sichern und auf den steigenden Energiebedarf reagieren. mehr...

naturstrom: Studie registriert extremere Börsenstrompreise

[13.05.2025] Stromkundinnen und -kunden mit flexiblen Verbrauchern können 2025 häufiger von extremen Börsenstrompreisen profitieren. Eine Analyse von naturstrom zeigt: Sowohl negative als auch besonders hohe Preise traten im ersten Jahresdrittel deutlich öfter auf als im Vorjahr. mehr...

Robotron: EnBW nutzt CLS-Management-Software

[09.05.2025] EnBW Utility Services setzt künftig auf eine CLS-Management-Software von Robotron Datenbank-Software. Die Lösung soll sowohl technische Anforderungen im Netzbetrieb als auch regulatorische Vorgaben zuverlässig erfüllen. mehr...

Stadtwerke Bruchsal: Netzüberwachung mit SMIGHT Grid2

[06.05.2025] Die Stadtwerke Bruchsal setzen künftig dauerhaft auf digitale Netzüberwachung mit der Lösung SMIGHT Grid2. Nach einem erfolgreichen Pilotversuch versprechen sich die Verantwortlichen davon fundiertere Entscheidungen und Einsparungen bei Investitionen. mehr...

GISA: Mehr Intelligenz für Netzüberwachung

[30.04.2025] GISA und Aidon gehen eine strategische Partnerschaft für Smart Metering- und Smart Grid-Lösungen ein. mehr...

BNetzA: Netzreservebedarf für Winter sinkt

[29.04.2025] Die Bundesnetzagentur bestätigt den Netzreservebedarf für die Winter 2025/2026 und 2027/2028. Er liegt unter den bisherigen Werten. mehr...

Bundesnetzagentur: Reform der Netzentgelte geplant

[28.04.2025] Die Bundesnetzagentur will eine milliardenschwere Vergütung für dezentrale Stromerzeugung schrittweise abschaffen. Netznutzer sollen damit in drei Jahren rund 1,5 Milliarden Euro sparen. mehr...

Stadtwerke Bochum: Verteilnetz wird digital

[16.04.2025] Die Stadtwerke Bochum wollen in Netztransparenz und Versorgungssicherheit investieren. Dazu werden die Ortsnetzstationen umgerüstet. mehr...

EIB: 400 Millionen für Ostsachsens Netze

[04.04.2025] Die EIB investiert 400 Millionen Euro in die Energiezukunft Ostsachsens. SachsenEnergie stärkt damit seine Stromnetze. mehr...

Mitnetz Strom: Weniger Netzeingriffe

[31.03.2025] Die Zahl der Eingriffe ins Stromnetz der Mitnetz Strom ist 2024 trotz eines neuen Rekordhochs bei den erneuerbaren Energien gesunken. Gründe dafür sind der fortschreitende Netzausbau sowie gezielte Maßnahmen zur Netzsteuerung. mehr...

procilon: Webservices für Marktkommunikation

[27.03.2025] Ab Juni 2025 müssen Marktteilnehmer im Strombereich die MaLo-Identifikation über APIs abwickeln. procilon bietet dafür eine Lösung. mehr...