Donnerstag, 18. Dezember 2025

WärmeversorgungZuwachs bei solarer Fernwärme

[05.02.2020] Im vergangenen Jahr ist die thermische Solarleistung auf rund 70 Megawatt angestiegen. Vor allem Stadtwerke entdecken die Vorteile der Solarthermie für die Wärmeversorgung.
Baustelle der größten Solarthermieanlage Deutschlands in Ludwigsburg/Kornwestheim.

Baustelle der größten Solarthermieanlage Deutschlands in Ludwigsburg/Kornwestheim.

(Bildquelle: Guido Bröer)

Das Steinbeis Forschungsinstitut Solites aus Stuttgart meldet einen starken Zuwachs bei solarer Fernwärme. Nach Angaben der Wissenschaftler sind derzeit rund 70 Megawatt thermischer Solarleistung in Deutschland installiert. Bei einigen dieser Solarwärmeanlagen, deren Kollektorfelder bereits 2019 aufgestellt wurden, ist allerdings die Inbetriebnahme erst für die kommenden Monate vorgesehen. So wollen die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim, die zurzeit mit 14.800 Quadratmetern über die größte Solarthermieanlage Deutschlands verfügen (wir berichteten), im Laufe des ersten Quartals erstmals solare Fernwärme ins Netz einspeisen. Und in Bernburg fehlt zu den im Dezember aufgestellten Kollektoren noch der Wärmespeicher, der im Frühjahr fertiggestellt werden soll.
Thomas Pauschinger, Mitglied der Solites-Geschäftsleitung, erklärt: „Im Jahr 2019 waren es vor allem Stadtwerke in Ballungsräumen, die die Solarthermie für sich entdeckt haben.“ Es sei bemerkenswert, dass die Solarthermie für kommunale Versorger zur wirtschaftlich interessanten Alternative geworden sei. Er führt dies auf erfolgreiche Referenzanlagen und viele gute Argumente zurück, die aus Sicht der Versorger für die Solarthermie als Mittel zur Dekarbonisierung ihrer Netze sprächen. Pauschinger sagt: „Die Solarthermie im großen Maßstab ist technisch ausgereift. Die guten Betriebsergebnisse der ersten kommerziellen Anlagen haben sich inzwischen bei den Versorgern herumgesprochen. Und den Nachteil aller erneuerbarer Energien, dass dauerhaft niedrige Betriebskosten zunächst mit einer hohen Investition und entsprechendem Kapitaldienst erkauft werden müssen, gleichen staatliche Förderprogramme mittlerweile gut aus.“
#bild2 Auch der beschlossene CO2-Preis trage für große Solarthermieanlagen zu weiterhin wachsenden Marktaussichten bei. Allerdings dürfe dabei der Status quo der großen Solarthermie nicht überbewertet werden, stellt Pauschinger klar: „Der Anteil der Solarwärme am Fernwärmeumsatz ist heute noch vernachlässigbar gering. Wir gehen aber von einem Marktpotenzial von rund 20 Gigawatt aus und erwarten ein anhaltendes Marktwachstum in den kommenden Jahren.“





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