Samstag, 23. August 2025

StudieKeine Angst vor PV-Eigenverbrauch

[13.10.2016] Der Solarstrom vom eigenen Dach bringt in den kommenden Jahren eine gute Rendite. Es besteht jedoch keine Gefahr, dass der PV-Eigenverbrauch den bisherigen Strombezug aus dem Netz verdrängt. Das sind die wesentlichen Ergebnisse einer aktuellen Prognos-Studie, die Agora Energiewende in Auftrag gegeben hat.
Der PV-Eigenverbauch in Ein- und Zweifamilienhäusern

Der PV-Eigenverbauch in Ein- und Zweifamilienhäusern, Landwirtschaft und Lebensmittelhandel bleibt überschaubar.

(Bildquelle: Agora Energiewende / Prognos)

Eine aktuelle Analyse des Beratungsinstituts Prognos im Auftrag von Agora Energiewende zeigt: Hauseigentümer mit einer Solarstromanlage auf dem eigenen Dach machen in den kommenden Jahren ein gutes Geschäft. Die mit der Eigenversorgung erzielbaren Renditen hat Prognos mit mehr als vier Prozent berechnet. Bei einem zusätzlichen Einsatz von Wärme- und Stromspeichern können diese sogar auf bis zu 24 Prozent steigen, so das Ergebnis. Wie die Denkfabrik Agora Energiewende mitteilt, wird gerade aufgrund dieser guten Renditemöglichkeiten häufig befürchtet, dass sich immer mehr Haushalte aus dem Stromsystem verabschieden und damit die Beiträge zur EEG-Umlage alleine von Nicht-Solaranlagen-Betreibern geschultert werden müssen. Die Untersuchung kommt jedoch zu dem Ergebnis, dass der Photovoltaik-Eigenverbrauch gemessen am bundesweiten Stromverbrauch auch mittelfristig, also bis zum Jahr 2035, nur eine untergeordnete Rolle spielen wird. So zeigt die Studie, dass bei Ein- und Zweifamilienhäusern etwa jede fünfte Kilowattstunde durch Solarstrom vom Dach ersetzt werden kann. Diese Eigenversorgung summiere sich aber maximal auf 20 Terawattstunden pro Jahr. Bei gewerblichen Gebäuden liegt die Menge des möglichen Eigenverbrauchs mit etwa vier Terawattstunden deutlich niedriger. Die maximale Eigenversorgung von Eigenheimbesitzern und gewerblichen Gebäuden in Landwirtschaft und Lebensmittelhandel – hier besteht das höchste Potenzial – könne also maximal fünf Prozent des gesamten heutigen Nettostrombedarfs von etwa 530 Terawattstunden im Jahr ersetzen. „Niemand muss Angst haben vor einem Solarstrom-Boom zur Eigenversorgung. Selbst wenn über Nacht alle in Frage kommenden Hausbesitzer sich eine Eigenverbrauchs-Solaranlage aufs Dach schraubten, würde dies die EEG-Umlage höchstens um 0,5 Cent pro Kilowattstunde erhöhen“, sagt Patrick Graichen, Direktor von Agora Energiewende. Trotz der weiteren Eigenverbrauchspotenziale für Elektroautos und im Bereich der Wärmeerzeugung werde der Eigenverbrauch nicht den bisherigen Strombezug aus dem Netz verdrängen. Auch das Eigenverbrauchspotenzial im Wärmebereich beziffert die Studie mit 20 Terawattstunden. Klärungsbedarf gebe es noch bei den so genannten Mieterstrommodellen. Der Think Tank appelliert deshalb an die Politik, zügig einen stabilen Rechtsrahmen zu schaffen, der auch den Mieterstromverbrauch verbindlich regelt.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Photovoltaik | Solarthermie

Saarland: Höchste Solarstromernte Deutschlands

[22.08.2025] Im Saarland erzielten Hausbesitzerinnen und -besitzer im ersten Halbjahr 2025 die höchste Solarstromernte Deutschlands. Eine typische Photovoltaikanlage auf einem Einfamilienhaus erzeugte dort fast 6.240 Kilowattstunden Strom. mehr...

BSW-Solar: Kritik an Reiche

[13.08.2025] Der Bundesverband Solarwirtschaft warnt vor Plänen, die Förderung neuer privater Solaranlagen zu streichen. Ohne Unterstützung drohten Rückschläge für die Klimaziele und die Solarbranche. mehr...

Baden-Württemberg: Photovoltaik-Ausbau bleibt auf hohem Niveau

[05.08.2025] Der Photovoltaik-Ausbau in Baden-Württemberg bleibt trotz eines leichten Rückgangs auf hohem Niveau. Große Unterschiede zeigen sich dabei zwischen den Landkreisen – mit Biberach an der Spitze und Pforzheim als Schlusslicht. mehr...

Dorfen: Agri-PV-Anlage eingeweiht

[05.08.2025] In Dorfen ist eine der größten Agri-Photovoltaikanlagen Bayerns in Betrieb gegangen: Auf über 18 Hektar erzeugen Solarmodule rund 20 Megawatt Strom und ermöglichen zugleich die Beweidung durch Jungrinder. Die doppelte Nutzung soll helfen, Flächenkonkurrenz zwischen Landwirtschaft und Energieproduktion zu entschärfen. mehr...

bericht

Quartierskonzepte: Krisensichere Energieversorgung

[04.08.2025] Die Kombination aus BHKW, Photovoltaikanlage und einem Batteriespeicher mit Notstromfunktion gewährleistet in der Gemeinde Wackersdorf die Versorgungssicherheit sowohl im Alltag als auch im Krisenfall. mehr...

Mannheim: Solaranlage versorgt Betriebshof

[30.07.2025] Der Luisenpark in Mannheim wird künftig teilweise mit eigenem Solarstrom versorgt. Eine neue Photovoltaikanlage auf dem Betriebshof liefert jährlich rund 256.000 Kilowattstunden klimafreundliche Energie. mehr...

Kreis Schwäbisch-Hall: Baustart von Solarpark

[30.07.2025] Im Landkreis Schwäbisch-Hall hat RES mit dem Bau eines Solarparks begonnen – gemeinsam mit IBC SOLAR als Generalunternehmen. Die Freiflächenanlage in Oberrot soll ab Ende 2025 klimafreundlichen Strom für rund 2.500 Haushalte liefern. mehr...

Hamm: Spitzenplatz beim PV-Ausbau

[29.07.2025] Hamm belegt beim Photovoltaik-Zubau im Ruhrgebiet einen Spitzenplatz. 2024 war für die Region ein Rekordjahr beim Ausbau der Solarenergie. mehr...

bericht

Bauwerkintegrierte Photovoltaik: Das Dach als Kraftwerk

[28.07.2025] Um Solarstrom rund um die Uhr nutzen zu können, sind moderne Speicherlösungen und intelligente Steuerungssysteme erforderlich. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Kombination von bauwerkintegrierter Solartechnik mit Batterien, Wärmepumpen und Smart-Home-Lösungen. mehr...

Hennef: Kläranlage hat PV-Anlage erhalten

[24.07.2025] Die Kläranlage Hennef deckt ihren Strombedarf künftig größtenteils selbst – mithilfe einer neuen Photovoltaikanlage. 200 Solarmodule auf dem Dach ergänzen die vorhandenen Blockheizkraftwerke und leisten einen Beitrag zum kommunalen Klimaschutz. mehr...

Oldenburg: Schule verfügt über größte städtische PV-Anlage

[23.07.2025] Die BBS Wechloy in Oldenburg beherbergt nun die leistungsstärkste städtische Photovoltaikanlage der Stadt – mit innovativer Technik, die auch mit einem begrünten Dach funktioniert. Die 244-kWp-Anlage liefert bilanziell mehr Strom, als die Schule im Jahr verbraucht. mehr...

IBC Solar: Agri-PV mit Tracker installiert

[18.07.2025] IBC Solar hat in Veringenstadt seinen ersten Agri-Photovoltaikpark mit nachgeführten Solarmodulen ans Netz gebracht. Die Anlage vereint Stromerzeugung mit aktiver landwirtschaftlicher Nutzung und liefert jährlich rund elf Gigawattstunden. mehr...

Braunschweig: Energiegenossenschaft bei PV-Ausbau führend

[18.07.2025] Die Energiegenossenschaft Braunschweiger Land führt beim Ausbau von Photovoltaik in Braunschweig. Mit 94 Anlagen und 3,2 Megawatt installierter Leistung ist sie laut Bundesnetzagentur Spitzenreiterin in der Stadt. mehr...

Kreis Heilbronn: Großes Interesse an Bürgersolarpark

[17.07.2025] Der Kreis Heilbronn erhält einen 56‑Megawatt‑Solarpark, an dem sich Bürger über Genossenschaftsanteile beteiligen können. Zwei Infoabende in Gemmingen zeigen: Das Interesse ist groß, finanziell an der regionalen Energiewende mitzuwirken. mehr...

Karlsruhe: Solaroffensive beschleunigt

[17.07.2025] Karlsruhe beschleunigt seine Solaroffensive: Auf städtischen Dächern oder durch Beteiligungen speist die Verwaltung bereits rund zwölf Megawatt peak in das 110‑Megawatt-peak‑Gesamtportfolio der Fächerstadt ein. mehr...