Kreis FrieslandEinsatz von Wasserstoffbussen

Die erste gemeinsame Fahrt mit einem Wasserstoffbus scheint auf allgemeine Zustimmung zu treffen.
v.l.: Maximilian Graf von Wedel-Gödens, Geschäftsführer der Friesen Elektra der Unternehmensgruppe Schloss Gödens; Umweltminister Olaf Lies; Jan Cyrullies, Geschäftsführer von Weser-Ems-Bus; EWE-Chef Stefan Dohler und Frieslands Landrat Sven Ambrosy
(Bildquelle: Björn Lübbe)

Die erste gemeinsame Fahrt mit einem Wasserstoffbus scheint auf allgemeine Zustimmung zu treffen.
v.l.: Maximilian Graf von Wedel-Gödens, Geschäftsführer der Friesen Elektra der Unternehmensgruppe Schloss Gödens; Umweltminister Olaf Lies; Jan Cyrullies, Geschäftsführer von Weser-Ems-Bus; EWE-Chef Stefan Dohler und Frieslands Landrat Sven Ambrosy
(Bildquelle: Björn Lübbe)
Der Kreis Friesland wird zukünftig den ÖPNV durch den Einsatz von zunächst fünf Wasserstoffbussen teilweise emissionsfrei gestalten. Wie der Energiedienstleister EWE mitteilt, setzt das Projekt den Startschuss für einen Ausbau der lokalen Wasserstoffwirtschaft.
Das Projekt fungiere unter dem Namen HyFri, was zum einen für Hydrogen – dem englischen Wort für Wasserstoff – und zum anderen für Friesland stehe. Damit solle auf die regionale Werschöpfungskette und Verankerung verwiesen werden.
Landrat Sven Ambrosy (SPD) erläutert: „Gerade in unserer Weltnaturerbe-Region tragen wir eine große Verantwortung für den Klimaschutz. Mit der Etablierung einer regionalen, grünen Wasserstoffproduktion leisten wir einen sehr großen Beitrag zur Reduktion von CO2, stärken zugleich die lokale Wirtschaft und schützen unsere Natur für die Menschen, die hier leben, für Touristen sowie für kommende Generationen.“
Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) ergänzt: „Niedersachsen hat großes Potenzial für den Ausbau der Offshore-Windkraft und die damit verbundenen Effekte für Arbeitsplätze und Investitionen an der Küste. Grüner Wasserstoff ist als Energieträger und Rohstoff ein zentraler Baustein der Energiewende und für engagierte Unternehmen eine wichtige Voraussetzung für die Erreichung der deutschen Ziele in der Nationalen Wasserstoffstrategie bis 2040. Der erste Schritt ist oft der schwierigste – das ÖPNV-Projekt im Landkreis Friesland geht ihn und markiert damit den Start für den weiteren Ausbau der Wasserstoffwirtschaft in der Region.“
Wasserstoffbusse als Projekt-Auftakt
Laut EWE startet der Einsatz von grünem Wasserstoff in der Region mit Wasserstoffbussen, die von Weser-Ems-Bus betrieben werden. Gerade der Verkehrssektor habe sehr große CO2-Einsparpotenziale. Getankt würden die Busse an einer neuen Wasserstofftankstelle, die verkehrsgünstig in Schortens errichtet werden soll. Betrieben werde die Tankstelle durch eine neue Betreibergesellschaft, die von den Partnern Weser-Ems Busverkehr, EWE und der Unternehmensgruppe Gödens eigens gegründet wird. Das Projekt werde vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr im Rahmen des Projektes HyWays for Future gefördert, das wiederum Teil des HyLand-Programms für Regionenförderungen ist. Die Beschaffung der Busse werde unter Vorbehalt der Förderzusage ebenfalls durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert und deren Betrieb mit Mitteln des Landkreises Friesland unterstützt.
Jan Cyrullies, Geschäftsführer von Weser-Ems-Bus, erläutert: „Weser-Ems-Bus gehört zur Region Nord von DB Regio Bus. In Schleswig-Holstein hat unsere Region bereits gute Erfahrungen mit dem Einsatz von Wasserstoffbussen gemacht. Wir freuen uns, dass wir unser Know-how in diesem Bereich nun auch im Landkreis Friesland auf die Straße bringen können.“ Weser-Ems-Bus kümmert sich EWE zufolge um die Anschaffung, Inbetriebnahme und Instandhaltung der neuen Fahrzeuge.
EWE-Vorstandsvorsitzender Stefan Dohler bemerkt: „Friesland ist eine ideale Region, denn sie wird bereits jetzt vollständig durch erneuerbare Energien versorgt. Durch die Elektrolyse und Speicherung der Energie in Form von Wasserstoff ergeben sich weitere Potenziale, gerade im Verkehrssektor. In unserem Projekt HyWays for future haben wir in anderen Städten und Landkreisen bereits viele Partner gewonnen, etwa Busunternehmen, Speditionen, Abfallbetriebe und auch Feuerwehren und Fährbetriebe. Im Landkreis Friesland suchen wir jetzt aktiv nach weiteren Partnern als Nutzer der Wasserstofftankstelle, damit wir mittelfristig mit der lokalen, bedarfsgerechten Produktion beginnen können.“
Auskünften von EWE zufolge wird sich das Unternehmen federführend um die Installation und Inbetriebnahme der Wasserstofftankstelle kümmern.
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