JenaFernwärmeausbau für sechs Stadtteile

Auf einer digitalen Karte ist ersichtlich, in welchen Stadtgebieten der Fernwärmeausbau in Jena starten soll.
(Bildquelle: Stadtwerke Jena)
Die Stadtwerke Energie Jena-Pößneck wollen das Fernwärmenetz in Jena erweitern. In einer ersten Phase sollen ab 2026 mehrere Quartiere in den Stadtteilen Jena-Nord, Zentrum, Jena-West, Jena-Süd und Göschwitz erschlossen werden. Dies teilten die Stadtwerke in einer Pressemitteilung mit.
Die ausgewählten Quartiere umfassen rund 1.250 Gebäude mit einem geschätzten Wärmebedarf von 75 Gigawattstunden pro Jahr. Sie liegen entweder im bestehenden Versorgungsgebiet oder wurden im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung als besonders geeignet eingestuft. Diese Planung wurde Ende Juni vom Stadtrat beschlossen.
Wirtschaftlichste Form der Wärmeerzeugung
Laut den Stadtwerken ist der Fernwärmeanschluss in diesen Gebieten meist die wirtschaftlichste Form der Wärmeerzeugung. „Wenn es uns gelingt, alle diese Quartiere an die umweltfreundliche Fernwärme anzuschließen, haben wir bereits einen großen Schritt hin zu einer nachhaltigen Wärmeversorgung in Jena getan”, sagt Udo Weingart, Vertriebsleiter der Stadtwerke.
Der Zeitplan hängt vom Interesse der Eigentümerinnen und Eigentümer ab. „Je nach Anschlussinteresse in den jeweiligen Quartieren schätzen wir einen Baubeginn in den Jahren 2026/2027 als realistisch ein“, so Weingart. Interessierte können sich über eine digitale Karte unter www.stadtwerke-jena.de/kwp-jena informieren und direkt Kontakt aufnehmen.
Alle betroffenen Gebiete sind auf einer digitalen Karte zur Kommunalen Wärmeplanung einsehbar. Dort ist auch eine Straßensuche möglich. Neben den aktuellen Erschließungsgebieten zeigt die Karte auch weitere Bereiche, die für künftige Ausbauschritte geeignet erscheinen. Dazu gehören auch Inselnetze, also Quartiere, die unabhängig vom Hauptnetz angeschlossen werden könnten.
Nächste Schritte: Beratung, Information, Planung
Über die Online-Karte kann direkt Interesse bekundet werden. Im Anschluss bieten die Stadtwerke eine persönliche Beratung an. Zudem laufen Gespräche mit großen Vermietern, Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen. Sie sollen als Ankerkunden den wirtschaftlichen Ausbau absichern. In den kommenden Wochen werden weitere Eigentümerinnen und Eigentümer einen Brief erhalten. Zusätzlich sind Informationsveranstaltungen und weitere Formate geplant.
Parallel zur Planung der ersten Quartiere arbeiten die Stadtwerke an einer langfristigen Transformation für das Jenaer Wärmenetz. Bis Herbst soll sie einen Zeit-, Maßnahmen- und Kostenplan für weitere Ausbaustufen enthalten. Grundlage hierfür sind die Kommunale Wärmeplanung und die „Wärmenetzstrategie 2040“. Letztere sieht vor, die derzeit zu 98 Prozent mit Erdgas betriebene Fernwärme bis spätestens 2040 klimaneutral zu erzeugen.
Der Transformationsplan wird mit Mitteln aus dem Bundesprogramm „Effiziente Wärmenetze“ (BEW) gefördert. Das Ziel besteht darin, bis Ende 2025 einen konkreten Umsetzungsplan für die Wärmewende in Jena vorzulegen. Derzeit werden rund 56 Prozent der etwa 60.000 Haushalte in Jena mit Fernwärme versorgt.
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