Freitag, 7. November 2025

EIB400 Millionen für Ostsachsens Netze

[04.04.2025] Die EIB investiert 400 Millionen Euro in die Energiezukunft Ostsachsens. SachsenEnergie stärkt damit seine Stromnetze.

Die Europäische Investitionsbank (EIB) stellt der SachsenEnergie-Unternehmensgruppe einen Kredit in Höhe von 400 Millionen Euro zur Verfügung, um den Ausbau und die Modernisierung der Stromnetze in Ostsachsen massiv voranzutreiben. Das Darlehen zählt zu den größten Einzelinvestitionen der EIB in einen kommunalen Energieversorger in Deutschland und soll zentrale Projekte der Energiewende in der Region absichern. Bis 2027 plant SachsenEnergie Investitionen von insgesamt 732 Millionen Euro in das Stromnetz – unterstützt vom Netzbetreiber SachsenNetze.

Ziel ist es, eine zuverlässige, leistungsfähige und digitalisierte Stromversorgung für die Region zu schaffen – angesichts wachsender Nachfrage aus Industrie und Haushalten sowie der Notwendigkeit, Erneuerbare Energien stärker zu integrieren. „Stabile Energienetze sind das Rückgrat von Industrieentwicklung und Energiewende“, betont Dr. Frank Brinkmann, Vorstandsvorsitzender der SachsenEnergie-Unternehmensgruppe. „SachsenEnergie steht vor immensen Herausforderungen, den erforderlichen Ausbau in einem zuvor nie dagewesenen Umfang zu finanzieren. Verlässliche und langfristig denkende Finanzpartner wie die EIB sind dabei unerlässlich.“

Verteilnetze modernisieren

Auch die EIB unterstreicht die strategische Bedeutung der Investition. „Jederzeit verlässlich verfügbare und günstige Energie ist der Schlüssel für internationale Wettbewerbsfähigkeit und die Resilienz unserer Wirtschaft“, erklärt Nicola Beer, Vizepräsidentin der Europäischen Investitionsbank. „Deshalb muss der Ausbau der Erneuerbaren Hand in Hand gehen mit der Modernisierung unserer Verteilernetze.“ Die Finanzierung unterstütze gezielt die Integration von Wind- und Solarstrom und trage dazu bei, nachhaltiges Wachstum in Ostsachsen zu sichern.

Die Mittel fließen unter anderem in den Ausbau von Umspannwerken, den Neubau und die Verstärkung von Hochspannungsleitungen sowie die Digitalisierung des Netzes. Bereits 2025 sollen zentrale Knotenpunkte wie das Umspannwerk Dresden-Räcknitz oder der Netzknoten in Horka (Landkreis Görlitz) modernisiert werden. Bis 2028 will SachsenNetze rund 170 Kilometer Hochspannungsleitungen erneuern oder neu errichten sowie 20 Umspannwerke modernisieren. Weitere 29 Umspannwerke und 125 Kilometer Leitung sind bis 2033 geplant. Langfristig ist eine umfassende Erneuerung der Netzinfrastruktur bis 2045 vorgesehen.

Wachsenden Strombedarf decken

Die Maßnahmen sind vor allem darauf ausgelegt, die wachsenden Strombedarfe durch Ansiedlungen großer Industrieunternehmen wie Infineon und ESMC im Dresdner Norden abzusichern und gleichzeitig die Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Quellen effizienter zu gestalten. Investiert wird in die Stadt Dresden sowie in die Landkreise Bautzen, Görlitz, Meißen und Sächsische Schweiz-Osterzgebirge.

SachsenNetze-Geschäftsführer Dr. Steffen Heine betont die strategische Ausrichtung: „Wir müssen Netze nicht nur leistungsfähiger, sondern auch intelligenter machen. Digitalisierung, Flexibilität und regionale Versorgungssicherheit sind entscheidend für eine resiliente Infrastruktur.“

Die EIB verfolgt mit dieser Finanzierung konsequent ihren Klimabank-Fahrplan. Sie will bis 2030 rund eine Billion Euro für Klima- und Umweltprojekte mobilisieren. „Alle unsere Projekte stehen im Einklang mit dem Pariser Klimaabkommen“, so Beer. Zusätzlich unterstützt die EIB das EU-Ziel, die Abhängigkeit von fossilen Importen zu verringern. Zwischen 2023 und 2027 stellt sie dazu 45 Milliarden Euro für Erneuerbare Energien bereit – auch zur Stärkung der europäischen Energieunabhängigkeit.





Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Netze | Smart Grid

Bundesnetzagentur: Letzter Abschnitt von Ultranet genehmigt

[06.11.2025] Die Bundesnetzagentur hat die Stromleitung Ultranet in ihrem letzten Abschnitt genehmigt. Damit ist der Verlauf der rund 342 Kilometer langen Gleichstromtrasse zwischen Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg vollständig festgelegt und der Weg zur geplanten Inbetriebnahme Ende 2026 frei. mehr...

BDEW: Kritik an Anreizregulierung NEST

[31.10.2025] Die Bundesnetzagentur hat den Länderausschuss über Anpassungen bei der neuen Anreizregulierung NEST informiert. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) begrüßt einzelne Änderungen, hält sie insgesamt aber für unzureichend, um dringend nötige Investitionen in die Energienetze zu sichern. mehr...

Balzhausen: Erste Einspeisesteckdose Deutschlands in Betrieb gegangen

[23.10.2025] In Balzhausen im bayerisch-schwäbischen Landkreis Günzburg ist Deutschlands erste Einspeisesteckdose in Betrieb gegangen. Das von LEW Verteilnetz und Bayernwerk Netz entwickelte Konzept soll Erneuerbare-Energien-Anlagen schneller, günstiger und planbarer ans Netz bringen. mehr...

bericht

Datenplattform: Analoger Strom in digitalen Netzen

[13.10.2025] Mit seiner Smart Energy Platform unterstützt der Hersteller GISA Stadtwerke bei der Digitalisierung der Niederspannung. Das Unternehmen setzt dabei auf die Zusammenarbeit mit erfahrenen Partnern und auf offene, skalierbare Lösungen. mehr...

Stadtwerke Völklingen: Neue Trafostation in Betrieb genommen

[13.10.2025] In Völklingen-Ludweiler ist eine neue Trafostation in Betrieb gegangen. Die Anlage „Zum Heidenhübel“ stärkt laut Stadtwerke Völklingen Netz die lokale Stromversorgung und verbessert die Einspeisung von Energie aus Photovoltaikanlagen. mehr...

Mitnetz Strom: Investitionen in Westsachsen

[30.09.2025] Mitnetz Strom investiert 2025 in Westsachsen 565 Millionen Euro in Ausbau, Modernisierung und Digitalisierung des Stromnetzes. Ziel ist eine sichere Energieversorgung und die Integration wachsender Einspeisungen aus erneuerbaren Energien. mehr...

SuedOstLink: Richtfest für Station in der Hohen Börde

[30.09.2025] In der Hohen Börde bei Magdeburg wurde jetzt das Richtfest für eine zentrale Station des SuedOstLinks gefeiert. Die Anlage soll künftig Leitungen bündeln, Kabelübergänge sichern und den Betrieb überwachen. mehr...

E-Werk Lüsen: Intelligente Netzüberwachung mit SMIGHT IQ Cockpit

[23.09.2025] Mit der Lösung SMIGHT IQ Cockpit will das Südtiroler E-Werk Lünsen mehr Transparenz über das Netz gewinnen. Präzise Messdaten sollen auf kritische Situationen hinweisen. mehr...

BDEW/VKU: Milliardenverluste durch Netzregulierung

[18.09.2025] BDEW und VKU sehen durch die geplanten Änderungen bei der Netzregulierung erhebliche Risiken für Investitionen. mehr...

Netzausbau: Freileitungen statt Erdkabel

[18.09.2025] Die Betreiber der großen Stromübertragungsnetze sprechen sich eindeutig gegen sogenannte Hybridlösungen aus, bei denen beim Netzausbau Erdkabel und Freileitungen kombiniert werden. Sie führen Kosten, Technik, Akzeptanz und Genehmigungsverfahren als Gründe an. mehr...

Smartoptimo: Stadtwerke Steuerzentrale der Energiewende

[16.09.2025] Für die Energiewende sind nicht nur mehr Windräder und Solaranlagen, sondern auch eine digitale Steuerung notwendig. Darüber waren sich die über 220 Fachleute aus der kommunalen Energiewirtschaft einig, die sich am 10. September in Osnabrück beim Forum Netz & Vertrieb von smartoptimo trafen. Durch ihre Nähe zu den Bürgerinnen und Bürgern sowie ihre digitale Kompetenz seien Stadtwerke die richtigen Kandidaten, um die Energiewende vor Ort zu steuern. mehr...

Bielefeld: Zwei Projekte zu flexiblen Stromnetzen

[15.09.2025] Die Hochschule Bielefeld und die Stadtwerke Bielefeld untersuchen in zwei Projekten, wie Stromnetze auf Quartiersebene flexibler und nachhaltiger betrieben werden können. Am Beispiel der Sennestadt werden neue Methoden getestet, um Photovoltaik und Elektromobilität besser miteinander zu verzahnen. mehr...

Bundesnetzagentur: Vorletztes Teilstück von Ultranet genehmigt

[03.09.2025] Die Bundesnetzagentur hat einen weiteren Abschnitt der Höchstspannungsleitung Ultranet genehmigt. Damit rückt die geplante Inbetriebnahme Ende 2026 ein Stück näher. mehr...

EFR: Steuerbox von BSI zertifiziert

[01.09.2025] Die Steuerbox GCU-S von EFR hat vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik die BSI-Zertifizierung erhalten. Damit gilt sie als konform mit den technischen und sicherheitsrelevanten Anforderungen für CLS-Kommunikationsadapter. mehr...

TransnetBW: Hybride Netzbooster sind machbar

[29.08.2025] Eine Studie bestätigt, dass hybride Netzbooster aus Batteriespeicher und Wasserstoffturbine technisch machbar und wirtschaftlich sind. Sie könnten die Netzstabilität erhöhen und teure Redispatch-Maßnahmen verringern. mehr...