Freitag, 2. Mai 2025

Fraunhofer ISE50 Prozent Erneuerbare im Strommix

[09.01.2023] Im vergangenen Jahr lag der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung bei fast 50 Prozent. Am meisten Strom kam von Windrädern, gefolgt von fossil befeuerten Kraftwerken.
Im vergangenen Jahr lag der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung bei fast 50 Prozent.

Im vergangenen Jahr lag der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung bei fast 50 Prozent.

(Bildquelle: Fraunhofer ISE)

Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE hat die Jahresauswertung zur Stromerzeugung in Deutschland im Jahr 2022 vorgelegt. Demnach lag der Anteil der erneuerbaren Energien an der Nettostromerzeugung, also dem Strommix, der tatsächlich aus der Steckdose kommt, bei 49,6 Prozent und ihr Anteil an der Last bei 50,3 Prozent. Nach Angaben von Fraunhofer ISE erreichte nur die Photovoltaik die von der Bundesregierung vorgegebenen Ausbauziele und konnte ihren Beitrag zur Stromerzeugung um 19 Prozent steigern.

Windenergie an erster Stelle

Laut der Auswertung wurde am meisten Strom aus Windenergie erzeugt, gefolgt von Braunkohle, Solar, Steinkohle, Erdgas, Biomasse, Kernkraft und Wasserkraft. Der Anteil der Onshore-Windstromproduktion betrug rund 99 Terawattstunden (TWh) und die Offshore-Produktion etwa 25 TWh. Der Zubau von Wind war sowohl an Land als auch auf See erneut sehr schwach: Ende November 2022 lag die installierte Leistung von Onshore-Wind bei 58 Gigawatt (GW) und von Offshore- Wind bei 8,1 GW. Gemeinsam produzierten Solar- und Windenergieanlagen im Jahr 2022 rund 181 TWh, etwa 21 TWh mehr als 2021. Die Wasserkraft lag aufgrund des heißen und trockenen Sommers in der Erzeugung mit 16 TWh deutlich unter dem Wert von 2021 (19 TWh). Die Biomasse lag mit über 42 TWh leicht über dem Wert des Vorjahres. Die installierte Leistung hat sich hier kaum verändert. In Summe produzierten die erneuerbaren Energiequellen im Jahr 2022 rund 244 TWh und damit etwa 7,4 Prozent mehr als im Vorjahr (227 TWh).

Renaissance der Kohle

Der Angriff Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 führte zu starken Verwerfungen an den Energiemärkten und einem Einbruch der Erdgasimporte aus Russland. In Europa führte dies in Kombination mit einem Ausfall der Hälfte des französischen Atomkraftwerk-Parks zu hohen Strompreisen. Kompensiert wurde dieser Mangel teilweise durch einen Anstieg der Kohleverstromung. Der Anteil von Braunkohle an der Stromerzeugung stieg auf 107 TWh (2021: 99 TWh), der von Steinkohle auf 56 TWh (2021: 47 TWh). Die Nutzung von Erdgas zur Stromerzeugung sank dagegen von 52 TWh auf 47 TWh.





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