Dienstag, 21. Oktober 2025

Stadtwerke KarlsruheBau von Wärmespeicher geplant

[21.10.2025] Die Stadtwerke Karlsruhe planen am Alten Schlachthof den Bau eines 40 Meter hohen Wärmespeichers. Das Projekt soll die Versorgungssicherheit des Karlsruher Fernwärmenetzes erhöhen und den Ausbau in die östlichen Stadtteile ermöglichen.

Auf dem Gelände des Alten Schlachthofs in Karlsruhe soll ein Wärmespeicher entstehen.

(Bildquelle: KTG Karlsruhe Tourismus GmbH)

Die Stadtwerke Karlsruhe wollen ihre Fernwärmeversorgung durch den Bau eines großen Wärmespeichers am Alten Schlachthof erweitern. Wie das Unternehmen mitteilt, soll der Speicher auf einem freien Gelände südlich des Messplatzes in der Oststadt entstehen, direkt neben der Betriebsstelle Ost. Mit dem Projekt soll die Fernwärme künftig auch in den östlichen Stadtteilen, insbesondere in der Oststadt und in Durlach, zuverlässig und klimafreundlich verfügbar gemacht werden.

Der geplante Speicher wird nach Angaben der Stadtwerke rund 40 Meter hoch und etwa 20 Meter im Durchmesser sein. Technisch funktioniert die Anlage ähnlich wie ein Pufferspeicher im Haushalt, jedoch in großem Maßstab: In Zeiten geringer Nachfrage wird überschüssige Wärme eingespeichert, bei Spitzenlasten wieder abgegeben. Mit einer Einspeicherleistung von rund 15 Megawatt und einer Ausspeicherleistung von bis zu 30 Megawatt könnten künftig etwa 1.500 zusätzliche Gebäude versorgt werden. So lassen sich verstärkt Abwärme aus der Mineralölraffinerie Oberrhein (MiRO) und Wärme aus Kraft-Wärme-Kopplung in das Fernwärmenetz integrieren.

Die Investitionskosten liegen laut Stadtwerken im niedrigen zweistelligen Millionenbereich. Der Aufsichtsrat hat dem Vorhaben bereits zugestimmt. Nach Abschluss der planungsrechtlichen Verfahren soll der Bau 2028 beginnen, die Inbetriebnahme ist zur Heizperiode 2029/2030 vorgesehen.

Da das Bauwerk weithin sichtbar sein wird, legten die Stadtwerke besonderen Wert auf eine städtebaulich passende Gestaltung. Im ersten Halbjahr 2025 wurde dazu ein Wettbewerbsverfahren ausgelobt, aus dem das Karlsruher Architekturbüro Studio Sozia Calavetta Häberle Architekten als Sieger hervorging. Es wird das architektonische Konzept gemeinsam mit der enertech – Energie und Technik, dem Generalplaner der technischen Anlagen, weiterentwickeln. Parallel dazu entsteht ein vorhabenbezogener Bebauungsplan mit dem Titel „Gottesaue/Ostauepark, 3. Änderung (Fernwärmespeicher am Alten Schlachthof)“.

Der Gewinnerentwurf wird am 24. Oktober 2025 um 17 Uhr im K³ Kultur- und Kreativwirtschaftsbüro am Alten Schlachthof vorgestellt. „Der geplante Wärmespeicher ist ein zentraler Baustein für die Umsetzung der Wärmewende in Karlsruhe“, erklärte Michael Homann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Stadtwerke Karlsruhe. Er betonte, das Projekt stehe für Verantwortung, Investitionsbereitschaft und das Ziel, die Karlsruher Bevölkerung auch künftig verlässlich mit klimafreundlicher Wärme zu versorgen.





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