Stadtwerke MünchenBohrung in der Stadt

Tiefenschnitt mit den geplanten Geothermie-Bohrungen am HKW Süd der Stadtwerke München.
(Bildquelle: SWM)
Die größte Geothermieanlage Deutschlands entsteht am Heizkraftwerk Süd der Stadtwerke München (SWM) in Thalkirchen. Mit einer Leistung von 50 Megawatt soll sie ab dem Jahr 2020 Wärme für 80.000 Münchner liefern. Jetzt haben die Arbeiten an den Bohrlöchern begonnen. Für die neue Geothermieanlage werden laut SWM von einem Bohrplatz aus insgesamt sechs Bohrungen sternförmig in eine Tiefe von 2.800 bis 3.100 Metern abgeteuft. Nach 900 Bohrmetern werden diese horizontal abgelenkt. Ziel sei es, dass Förder- und Injektionsbohrung im Tiefengrundwasserleiter mehr als 1.200 Meter auseinanderliegen. Durch diese Distanz wird verhindert, dass es zum so genannten hydraulischen Kurzschluss kommt, also dass das in den Untergrund zurückgeleitete, abgekühlte Wasser erneut über die Förderbohrung gehoben wird.
Die Besonderheit bei der Anlage ist, dass die Stadtwerke zum ersten Mal mitten in München bohren. Helge-Uve Braun, Technischer Geschäftsführer der SWM, erklärt: „Deshalb haben wir hier ein spezielles Lärmvermeidungskonzept entwickelt. Die Auswirkungen auf die Umgebung sollen so auf ein Minimum reduziert werden.“ Bis Ende 2019 sollen die Bohrarbeiten abgeschlossen sein. Dann werde die Heizzentrale errichtet, in der die Technik untergebracht wird. Im Anschluss beginnen Langzeitpumpversuche und die Feinjustierung der Anlage. Im Jahr 2020 soll sie dann endgültig ans Netz gehen.
Die Stadtwerke München sind einer der Vorreiter bei der Tiefen Geothermie. In Riem nutzen sie dieses Verfahren zur Wärmeversorgung der Messestadt und der Messe bereits seit dem Jahr 2004. Ihr Geothermie-Heizkraftwerk in Sauerlach ging 2013 in Betrieb (wir berichteten), 2016 die Geothermieanlage in Freiham (wir berichteten). Im selben Jahr haben die SWM zwei weitere Geothermie-Kraftwerke im Landkreis München erworben (wir berichteten). Helge-Uve Braun: „Wir bauen die erneuerbaren Energien ganzheitlich aus – also im Strom- wie auch im Wärmebereich. Und im Wärmebereich wird die meiste Energie verbraucht. Unser Ziel ist es, bis 2040 München zur ersten deutsche Großstadt zu machen, in der die Fernwärme zu 100 Prozent aus regenerativen Energien gewonnen wird. Den wesentlichen Beitrag wird dabei die Geothermie liefern.“
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