SüdWestStromHöhere Schlagzahl bei Entwicklung nötig

Auf einer Veranstaltung zum Thema Digitalisierung spannte SüdWestStrom einen weiten Bogen: Von der Entwicklung neuer Geschäftsfelder bis hin zum Thema IT-Sicherheit.
(Bildquelle: Südwestdeutsche Stromhandels GmbH)
Die Südwestdeutsche Stromhandels GmbH (SüdWestStrom) hat am 7. April 2016 auf der Veranstaltung „Schlagwort Digitalisierung – Geschäftsfelder und Strategien für Stadtwerke“ Ansätze für die Entwicklung neuer Dienstleistungen für Energieanbieter vorgestellt. „Unsere Stadtwerke erwarten eine höhere Schlagzahl bei der Entwicklung neuer Dienstleistungen“, sagte Stefan Fella, Geschäftsführer Markt bei SüdWestStrom in seinem Einführungsvortrag in Tübingen. Die aktuelle Situation der Branche umriss Fella wie folgt: „Die Wettbewerbssituation für kommunale Energieversorger ändert sich gerade stark. Der Erlös aus dem Vertrieb von Strom und Erdgas wird langsam sinken. Gleichzeitig kommen neue, teilweise branchenfremde Unternehmen auf den Markt.“ Deshalb sei die Suche nach neuen Erlösmodellen und die Sicherung etablierter Geschäftsbereiche dringend geboten. Fella: „Wir entwickeln Lösungen für Stadtwerke, die kommunale Dienstleistungen mit der neuen digitalen Infrastruktur vernetzen.“
Gemeinsam digitalisieren
Im Anschluss sprach Professorin Sabine Löbbe von der Hochschule Reutlingen über Innovative Geschäftsmodelle im Kontext der Digitalisierung. Als Beispiel stellte Löbbe das Stromnetzwerk Buzzn vor. Diese Community funktioniert wie folgt: Wer zu Hause mit einer Solaranlage oder einem Blockheizkraftwerk überschüssigen Strom produziert, speist diesen in den Buzzn-Energiepool ein. Die Stromnehmer der Gemeinschaft beziehen und bezahlen den gepoolten Strom. Welche Rolle Communitys zukünftig bei der Energieversorgung spielen können, zeigte auch Jörg Lüdorf, Director Sales bei BEEGY, einer Tochter von MVV Energie (wir berichteten). Markus Seeger, Prokurist und Geschäftsbereichsleiter Marktprozesse beim Stadtwerk am See, vermittelte eindrücklich, wie es gelingen kann, das Thema Digitalisierung im eigenen Unternehmen strategisch umzusetzen. Als Knackpunkt nannte Seeger die Prozessoptimierung. Dass dieses Thema ohnehin einen hohen Stellenwert bei dem Regionalversorger am Bodensee hat, ist vor allem in der Unternehmensgeschichte begründet. So sei es nach der Fusion der Stadtwerke Überlingen und der Technischen Werke Friedrichshafen einfach notwendig gewesen, die Prozesse im neuen Unternehmen genau zu analysieren und abzustimmen. Da das Thema Digitalisierung bereits seit drei Jahren von einer 18-köpfigen Mannschaft umgesetzt wird, kann sich das Stadtwerk am See heute ohne weiteres als Vorreiter in diesem Bereich rühmen.
Netze, Smart Meter und Datenschutz
Welche Bedeutung das Thema Digitalisierung in der Energiewirtschaft auch jenseits des Vertriebs spielt, machten Marian Klobasa, Leiter Geschäftsfeld Energiemanagement und Intelligente Netze beim Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI, in seinem Vortrag „Intelligente Verteilnetze zur EE-Integration und Erschließung von Flexibilitätsoptionen“ sowie Patrick Kruppa, Team-Leiter Erzeugungs- und Lastmanagement bei SüdWeststrom deutlich. Dabei referierte Kruppa über die Flexibilitätsvermarktung und Intraday-Optimierung von preisgesteuerten Anlagen und zeigte, warum sich der strompreisgeführte Betrieb eines Blockheizkraftwerks durchaus lohnen kann. Wie fruchtbar sich die Zusammenarbeit von Stadtwerken im Bereich Smart Meter gestalten kann, zeigte Jochen Schmidt, Teamleiter Wechselprozesse/Marktkommunikation bei SüdWestStrom anhand eines gemeinsamen Pilotprojekts der Stadtwerke Bietigheim-Bissingen, Bretten, Eutin, Schwäbisch Hall und Tübingen. Obwohl es der Kooperation erstmals gelungen sei, Smart Meter in einer Eins-zu-n-Beziehung von Gateway und Zähler zu installieren, habe sich die Konfiguration und Parametrisierung der Geräte als sehr aufwendig erwiesen. Da das Datenvolumen die Infrastruktur an ihre Grenzen bringen könne, seien etwa Datenlücken möglich. Neben Firewall-Problemen habe man außerdem zeitweise nicht auf die Geräte zugreifen können, weil die Zeit von Gateway und Server nicht genau synchronisiert gewesen sei. Schon Millisekunden in der Abweichung könnten diesen Effekt auslösen. Auch mit der Groß-/Kleinschreibung sei es zu Problemen gekommen. Vorteile von Smart Metern sieht Schmidt vor allem bei der Beschaffung, die durch Echtzeitdaten gezielter umgesetzt werden kann oder beispielsweise in einer monatlichen und für den Verbrauch nachvollziehbaren Stromrechnung. Die Ergebnisse des Projekts werden jetzt zur Entwicklung neuer Dienstleistungen für Stadtwerke genutzt. Der letzte Block war dem Thema IT-Sicherheit gewidmet, wobei Sebastian Schreiber ein Live-Hacking vorführte.
Entwicklung neuer Dienstleistungen
Neben der Durchführung gemeinsamer Projekte wie dem Smart-Meter-Pilot hat die Stadtwerke-Kooperation im Dezember 2015 eine Ideenwerkstatt gegründet, in der die 57 SüdWestStrom-Gesellschafter direkt neue Dienstleistungen erarbeiten können. Am 8. April fand ebenfalls in Tübingen ein Auftakt-Workshop statt, bei dem die Grundlagen für gemeinsam entwickelte Dienstleistungen gelegt werden sollten. Darüber hinaus arbeitet SüdWestStrom mit der Hochschule Reutlingen zusammen, die seit dem Jahr 2015 den Masterstudiengang Dezentrale Energiesysteme und Energieeffizienz anbietet. Wie die Veranstalter mitteilen, befindet sich derzeit ein gemeinsames Projekt der Hochschule Reutlingen und der Universität Hohenheim mit einem Praxisbeitrag von SüdWestStrom in der Antragstellung. An der Hochschule Biberach sei zudem Daniel-Klaus Henne, Geschäftsführer Handel und Dienstleistungen bei SüdWestStrom, im Beirat des Studiengangs Energiewirtschaft. Dieses Gremium unterstütze die Hochschule dabei, den Studiengang auszubauen und Impulse aus der Wirtschaft in die Lehre einzubringen. Holger Vogelsang, Vertriebsleiter, ist zudem Dozent im Studienfach Energie- und Ressourcenmanagement an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen. Zahlreiche Studenten schrieben ihre wissenschaftlichen Abschlussarbeiten bei SüdWestStrom.
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