Hamburger EnergiewerkeKohleausstieg ohne Biomasse

Aufgrund der aktuellen Entwicklungen auf den Energiemärkten und der gesetzlichen Rahmenbedingungen haben die Hamburger Energiewerke (HEnW) das Kohleausstiegskonzept für das Heizkraftwerk Tiefstack angepasst. Die Flusswasser-Wärmepumpe in der Billwerder Bucht werde nun mit einer Leistung von 60 Megawatt geplant und sei damit doppelt so stark wie ursprünglich vorgesehen, heißt es in einer Pressemitteilung.

Neben der Leistungssteigerung der Wärmepumpe ändern die HEnW auch die Pläne für die Umrüstung des Heizkraftwerks Tiefstack. Statt einer bivalenten Feuerung mit Biomasse und Erdgas soll das Kraftwerk direkt auf eine reine Erdgasfeuerung umgestellt werden. Dadurch können nach Unternehmensangaben Investitionen in Höhe von rund 200 Millionen Euro eingespart werden. Grund für die Entscheidung seien Unsicherheiten über die künftige Regulierung und die noch ausstehende Nationale Biomasse-Strategie (NABIS).

Jens Kerstan, Senator für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft, erklärte: „Biomasse als Energieträger wird zunehmend kritisch gesehen, insbesondere im Hinblick auf die CO2-Bilanz und die nachhaltige Verfügbarkeit. Die Entscheidung, bei der Umrüstung auf Biomasse zu verzichten, ist folgerichtig. Gleichzeitig verringern die HEnW ihre Investitionslast, was ich ausdrücklich begrüße.“ Kirsten Fust, technische Geschäftsführerin der Hamburger Energiewerke, betont die Bedeutung der Wärmepumpen: „Großwärmepumpen sind ein zentraler Bestandteil unseres Wärmekonzepts. Neben der Wärmepumpe in Tiefstack setzen wir auf Geothermie und Abwärme aus Klärwerken, um Energie effizient zu nutzen.“