NetzausbauKritik an SuedLink

An der geplanten Gleichstromverbindung SuedLink regt sich Widerstand auch von kommunaler Seite.
(Bildquelle: TransnetBW)
800 Kilometer lang soll die geplante Gleichstromleitung SuedLink werden. Nach ihrer Fertigstellung im Jahr 2022 wird sie sich quer durch ganz Deutschland ziehen, um den windreichen Norden mit dem energiehungrigen Süden zu verbinden (18061+wir berichteten). Nach Angaben der Projektbetreiber Tennet und TransnetBW soll sie das Netz stabilisieren, zur Versorgungssicherheit beitragen und die Energiewende insgesamt voranbringen. Doch längst nicht alle sind mit der geplanten Trassenführung einverstanden. Erst kürzlich hat sich Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) ablehnend zu dem Bauvorhaben geäußert und ein Moratorium für neue Stromtrassen in Erwägung gezogen. Die Antwort seiner Kollegen kam prompt. Niedersachsens Umweltminister Stefan Wenzel (Bündnis 90/Die Grünen) bezeichnete die Forderung als kontraproduktiv und schädlich für die Wirtschaft als auch für die Bürger. Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller (Bündnis 90/Die Grünen) äußerte, den Netzentwicklungsplan der Bundesnetzagentur (BNetzA) nicht gänzlich in Frage stellen zu wollen. Dies sei ein Hüftschuss aus einer bayerischen Luftpistole, so der Minister.
Wertschöpfung entsteht dezentral
Kritik an den neuen Plänen kommt aber auch von anderer Seite. Die Stadt sowie die Stadtwerke Wolfhagen und die Stadtwerke Union Nordhessen (SUN) betrachten das Vorhaben mit Sorge. Die Leitung soll laut Planung westlich an den Wolfhager Ortsteilen vorbeiführen. Die Kernstadt selbst wird östlich passiert. Bürgermeister Reinhard Schaake: „Indem wir die lokale Energiewende vorangetrieben haben, haben wir alles dafür getan, solche Leitungen überflüssig zu machen.“ Leicht sei der Prozess in seiner Stadt nicht gewesen. Es habe kontroverse Diskussionen beispielsweise um den Ausbau der Windkraft gegeben. „Vor diesem Hintergrund halte ich die geplante Leitung für eine zu große zusätzliche Belastung der Menschen in unserer Stadt“, sagt Schaake. Unterstützung kommt von Martin Rühl, Geschäftsführer der Stadtwerke Wolfhagen und der SUN: „Wir lehnen den Netzausbau keinesfalls kategorisch ab. Im Zuge der Energiewende brauchen wir neue Leitungen. Die Frage ist aber: Welcher Ausbau ist nötig, wo ist er überflüssig?“ Laut einer Studie des Fraunhofer Institus für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) sei es durchaus möglich, dass Nordhessen mehr als die gesamt benötige Menge seines Strombedarf durch regenerative Energie vor Ort erzeugen könne. Und zwar schon 2030. Bürger und Kommunen würden entlastet. Stadtwerke-Chef Rühl und Bürgermeister Schaake sind sich daher einig: „Regionale Wertschöpfung entsteht nur durch die dezentrale Energiewende.“
Rheinland-Pfalz: Neue Aufgaben für Energieagentur
[03.11.2025] Die rheinland-pfälzische Energieagentur trägt jetzt den Zusatz „Klimaschutz” im Namen. Sie firmiert nun unter Energie- und Klimaschutzagentur Rheinland-Pfalz. Mit der Namensänderung gehen neue Aufgaben einher: Die Agentur soll Kommunen noch stärker bei Klimaschutzprojekten, Wärmeplanung und Förderberatung unterstützen. mehr...
BDEW: Kritik an Anreizregulierung NEST
[31.10.2025] Die Bundesnetzagentur hat den Länderausschuss über Anpassungen bei der neuen Anreizregulierung NEST informiert. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) begrüßt einzelne Änderungen, hält sie insgesamt aber für unzureichend, um dringend nötige Investitionen in die Energienetze zu sichern. mehr...
BDEW: Wärmewende im Neubau bereits Praxis
[27.10.2025] Wärmepumpen und Fernwärme dominieren laut BDEW den Heizungsmarkt im Neubau. Drei von vier neuen Ein- und Zweifamilienhäusern werden bereits mit Wärmepumpen beheizt – fossile Energieträger verlieren weiter an Bedeutung. mehr...
Solarförderung: Mehrheit ist für Beibehaltung
[23.10.2025] Eine deutliche Mehrheit der Eigenheimbesitzer in Deutschland will die Solarförderung beibehalten. Laut einer Umfrage im Auftrag von Green Planet Energy lehnen 62 Prozent den Plan ab, die Unterstützung für Dachanlagen zu streichen. mehr...
Hochschule Nordhausen: Kooperation für Fachkräftesicherung
[21.10.2025] Die Hochschule Nordhausen und die Stadtwerke Sondershausen bündeln ihre Kräfte für die Fachkräftesicherung in Nordthüringen. Ein neuer Kooperationsvertrag soll ein praxisorientiertes Studium ermöglichen, das Wissenschaft und Arbeitswelt enger verbindet. mehr...
Brandenburg: Netzentgelte für Strom und Gas sinken
[21.10.2025] Die Netzentgelte für Strom und Gas in Brandenburg sollen im Jahr 2026 deutlich sinken. Energieminister Daniel Keller sieht darin einen Erfolg jahrelanger Bemühungen der Landesregierung. mehr...
EnWG-Novelle: Verbände fordern Nachbesserungen
[16.10.2025] Die Branchenverbände BDEW und BEE begrüßen die Reform des Energiewirtschaftsgesetzes, mahnen aber einfachere Verfahren und weniger Bürokratie an. Beide sehen beim Energy Sharing und beim Netzanschluss dringenden Änderungsbedarf. mehr...
BMWE: Entwurf für Wasserstoff-Beschleunigungsgesetz verabschiedet
[06.10.2025] Die Bundesregierung will den Ausbau der Wasserstoff-Infrastruktur beschleunigen. Das Kabinett hat dazu einen Gesetzentwurf beschlossen, der Verfahren vereinfacht, digitalisiert und rechtlich absichert. mehr...
BMWE: Förderaufruf für Wasserstoffprojekte gestartet
[30.09.2025] Das Bundeswirtschaftsministerium hat den zweiten Förderaufruf für internationale Wasserstoffprojekte gestartet. Unternehmen können bis 18. Dezember 2025 Projektskizzen einreichen, um bis zu 30 Millionen Euro Förderung zu erhalten. mehr...
Wasserstoff: Vom Hochlauf keine Spur
[29.09.2025] Der viel beschworene Wasserstoffhochlauf ist in Deutschland bislang nicht in Sicht, viele Projekte liegen derzeit auf Eis. Die Gründe: fehlende wirtschaftliche Perspektiven, unsichere regulatorische Rahmenbedingungen und eine geringe Nachfrage aus der Industrie. mehr...
BDEW: Wärmepolitik bleibt hinter Bedarf zurück
[25.09.2025] Der BDEW begrüßt die im Bundeshaushalt 2026 vorgesehenen zusätzlichen Mittel für den Ausbau und die Dekarbonisierung der Wärmenetze. Die vorgesehene Summe reiche aber nicht aus, um die Klimaziele zu erreichen. mehr...
Energiepolitik: Grüne Flexibilität
[25.09.2025] Die Bundesregierung muss im Energiesektor dringend Prioritäten setzen. Insbesondere sollten flexible Erzeugungskapazitäten konsequent aufgebaut und nutzbar gemacht werden. Dadurch eröffnet sich für Stadtwerke ein wirtschaftliches Zukunftsfeld. mehr...
Monitoringbericht: Positives Echo und Kritik
[17.09.2025] Die Reaktionen auf den Monitoringbericht zur Energiewende zeigen: Der eingeschlagene Kurs wird überwiegend bestätigt, doch die Bewertungen der Akteure fallen unterschiedlich aus. Während Verbände die Klimaziele bekräftigen und den weiteren Ausbau erneuerbarer Energien einfordern, kritisieren andere eine Verlangsamung und fehlende Planungssicherheit. mehr...
Monitoringbericht: Energiewende am Scheideweg
[16.09.2025] Die Bundesregierung hat den aktuellen Monitoringbericht zur Energiewende vorgelegt. Er zeigt Erfolge beim Ausbau erneuerbarer Energien, macht aber auch erhebliche Probleme sichtbar. Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche schlägt deshalb zehn wirtschafts- und wettbewerbsfreundliche Maßnahmen vor. mehr...
KRITIS-Dachgesetz: Kabinett beschließt Entwurf
[11.09.2025] Die Bundesregierung will Deutschland widerstandsfähiger gegen Krisen und Angriffe machen. Jetzt hat das Kabinett den Entwurf für ein neues KRITIS-Dachgesetz beschlossen. mehr...











