Donnerstag, 26. Juni 2025

Stadtwerke MünsterRealitätsferner Wahnsinn

[17.11.2023] Die Stadtwerke Münster kritisieren die Regierungsbeschlüsse zur Verlängerung der Energiepreisbremsen. Stadtwerke-Geschäftsführer Sebastian Jurczyk warnt vor hohen Belastungen für die Versorger. Änderungen in den hochkomplexen IT-Systemen der Stadtwerke seien nicht mit ein paar Klicks erledigt.
Sebastian Jurczyk

Sebastian Jurczyk,Geschäftsführer der Stadtwerke Münster: "Der kleinste politische Nenner führt zu realitätsfernem Irrsinn."

(Bildquelle: Stadtwerke Münster)

Die Stadtwerke Münster kritisieren die jüngsten energiepolitischen Beschlüsse der Ampelkoalition scharf. Die Beschlüsse der Regierungskoalition vom Donnerstagabend und die anstehenden Beschlüsse vom Freitagmorgen sehen eine Änderung der bestehenden Gesetzeslage vor. Die Preisbremsen, die ursprünglich bis Ende 2023 gelten sollten, werden nun bis Ende März 2024 verlängert. Der ermäßigte Mehrwertsteuersatz für Wärme und Gas, der bis Ende März 2024 gelten sollte, wird voraussichtlich einen Monat früher, zum 1. März 2024, wieder angehoben.
Die neuen Beschlüsse bedeuten für die Energieversorger einen erhöhten Aufwand, da sie innerhalb einer neu definierten, kurzen Frist die Energiekosten mehrfach unterschiedlich ausweisen und ihre Kunden darüber informieren müssen. „Wir erleben wieder einmal, dass der kleinste politische Nenner zu realitätsfernem Irrsinn führt“, kommentiert Stadtwerke-Geschäftsführer Sebastian Jurczyk die Beschlüsse. „Solche Entscheidungen führen zu kaum zu bewältigenden Anforderungen vor allem an die Stadtwerke und zu großer Verwirrung bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern.“
Die Umsetzung der Änderungen in den heute hochkomplexen IT-Systemen sei nicht mit ein paar Klicks erledigt, betont Jurczyk. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind seit vielen Monaten stark belastet, weil die Kunden zu Recht Erklärungen verlangen, die wir kaum mehr liefern können. Es gibt keine Verlässlichkeit, die unsere Kundinnen und Kunden und wir als Versorger dringend bräuchten“, fügt er hinzu.





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