NetzentwicklungsplanKonsultation gestartet

Die im November 2015 vorgelegten Netzausbaumaßnahmen beruhen auf sechs verschiedenen Szenarien.
(Bildquelle: Wolfgang Dirscherl / pixelio.de)
Die Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) 50Hertz, Amprion, TenneT und TransnetBW haben jetzt die ersten Entwürfe des Netzentwicklungsplans (NEP) 2025 und des Offshore-Netzentwicklungsplans (O-NEP) 2025 veröffentlicht. Die Pläne können online eingesehen werden, teilen die vier ÜNB mit. Damit beginnt die sechswöchige Konsultation, während derer Interessierte bis zum 13. Dezember 2015 Stellungnahmen einreichen können. Die Rückmeldungen fließen anschließend in die zweiten Entwürfe von NEP und O-NEP. Die geplanten Netzentwicklungsmaßnahmen basieren auf sechs von der Bundesnetzagentur (BNetzA) genehmigten Erzeugungs- und Verbrauchsszenarien, von denen sich vier auf das Jahr 2025 und zwei auf das Jahr 2035 beziehen. Allen Szenarien liegen neue Rahmenbedingungen zugrunde. So wurde die Spitzenkappung für Wind onshore und Photovoltaikanlagen sowie die Begrenzung der CO2-Emissionen ebenso berücksichtigt wie die Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Außerdem flossen die Eckpunkte des im Juli 2015 von der Regierungskoalition beschlossenen Energiepakets in die Szenarien mit ein.
Maßnahmen steigen leicht
Die ÜNB haben anhand der Berechnungen festgestellt, dass die Maßnahmen des Bundesbedarfsplans trotz veränderter Rahmenbedingungen robust sind, der Umfang der Netzmaßnahmen steige leicht an. Zu diesen Maßnahmen zählen die drei Höchstspannungs-Gleichstromverbindungen Ultranet, Südlink und die Süd-Ost-Passage. Das Volumen der Netzverstärkungen auf Bestandstrassen liege bei rund 5.900 Trassenkilometern, der Ausbaubedarf für neue Leitungstrassen bei 3.300 Kilometern, wovon 2.200 Kilometer Gleichstromverbindungen sind. Je nach Szenario sollen die Kosten für die Netzmaßnahmen zwischen 22 und 25 Milliarden Euro liegen. Wenn die Gleichstromtrasse von Emden/Ost (Sachsen-Anhalt) nach Osterath (Bayern) und SuedLink vollständig als Erdkabel ausgeführt werden, würden sich die Schätzkosten auf vermutlich 31 bis 36 Milliarden Euro erhöhen. Für die Verbindung von Sachsen-Anhalt nach Bayern wurden zwei Varianten betrachtet. Einmal wurde Isar als alternativer Endpunkt für Gundremmingen berechnet, in beiden Varianten wurde außerdem auf Drehstrom-Neubautrassen im Bereich Grafenrheinfeld verzichtet. Beide Alternativen zeichnen sich durch einen geringeren Bedarf an Drehstrom-Leitungstrassen aus. Gleichzeitig steigen die notwendigen regionalen Netzverstärkungsmaßnahmen.
Offshore-Ausbaubedarf sinkt
Die Regierungskoalition hat die ÜNB außerdem aufgefordert, Alternativen zur Entlastung des Netzknotens Grafenrheinfeld zu entwickeln mit dem Ziel, dass die beiden als Neubau geplanten Projekte Mecklar – Bergrheinfeld/West und Altenfeld – Grafenrheinfeld entfallen. Dies ist laut NEP möglich, wenn stattdessen die bestehenden Höchstspannungsleitungen Mecklar – Dipperz – Urberach und Altenfeld – Würgau – Ludersheim verstärkt werden. Damit verschiebe sich allerdings die regionale Belastung der Netze im Süden Deutschlands. Der Ausbaubedarf des Offshore-Netzes beträgt für das Jahr 2025 laut O-NEP 3,2 Gigawatt und 902 Kilometer, wovon 2,7 Gigawatt und 712 Kilometer auf die Nordsee und 0,5 Gigawatt und 190 Kilometer auf die Ostsee entfallen. Dies bedeutet gegenüber dem O-NEP 2014 eine Reduktion um 1,2 Gigawatt. Die Investitionen der nächsten zehn Jahre werden auf sieben bis zehn Milliarden Euro geschätzt. Für die Ostsee wurde außerdem der Einsatz von Sammelplattformen zur Anbindung mehrerer räumlich beieinander liegender Cluster untersucht. Das sei ein Erfolg versprechendes Konzept, das neben Kostenvorteilen auch die Verminderung von Leerkapazitäten ermögliche.
Sachsen: Zweiter Umsetzungsbericht zur Wasserstoffstrategie
[15.08.2025] Sachsen treibt den Ausbau seiner Wasserstoffwirtschaft voran. Der zweite Umsetzungsbericht zur Wasserstoffstrategie zeigt Fortschritte bei Infrastruktur, Forschung und Kooperationen – und benennt zugleich bestehende Hürden. mehr...
Biogasrat/BDEW: Bilanz nach 100 Tagen
[14.08.2025] Nach 100 Tagen im Amt ziehen der Biogasrat und der BDEW jeweils eine gemischte Bilanz der schwarz-roten Bundesregierung. Während erste Schritte in der Energiepolitik begrüßt werden, mahnen sie mehr Tempo, klare gesetzliche Rahmenbedingungen und entschlossenes Handeln für Klimaschutz und Versorgungssicherheit an. mehr...
BSW-Solar: Kritik an Reiche
[13.08.2025] Der Bundesverband Solarwirtschaft warnt vor Plänen, die Förderung neuer privater Solaranlagen zu streichen. Ohne Unterstützung drohten Rückschläge für die Klimaziele und die Solarbranche. mehr...
Mecklenburg-Vorpommern: Stand bei der Energiewende
[13.08.2025] Mecklenburg-Vorpommern sieht sich als führend bei der Energiewende. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig will die Position mit Windkraft, Wasserstoff und moderner Infrastruktur weiter ausbauen. mehr...
BMWE: Energiepaket beschlossen
[12.08.2025] Die Bundesregierung hat ein umfassendes Energiepaket beschlossen, das Entlastungen für Verbraucher und Unternehmen, den Ausbau erneuerbarer Energien sowie mehr Verbraucherschutz bringen soll. mehr...
DVGW: Statement zu energiepolitischen Vorhaben
[08.08.2025] Der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches begrüßt die energiepolitischen Vorhaben des Bundeskabinetts, kritisiert aber Schwächen bei Wasserstoffspeichern. mehr...
Haushaltsentwurf 2026: Wenig Geld für klimaneutrale Energien
[31.07.2025] Der Haushaltsentwurf der Bundesregierung für das Jahr 2026 sieht zwar Rekordausgaben vor, doch nach Ansicht des Branchenverbands BDEW bleiben die Investitionen in ein klimaneutrales Energiesystem zu gering. BDEW-Hauptgeschäftsführerin Kerstin Andreae mahnt, den Klimatransformationsfonds ausschließlich für Zukunftsinvestitionen zu nutzen. mehr...
Bundesregierung: NIS2-Richtlinie beschlossen
[31.07.2025] Das Kabinett hat den Gesetzentwurf zur Umsetzung der NIS2-Richtlinie beschlossen. Damit gelten künftig für deutlich mehr Unternehmen als bisher gesetzliche Pflichten zur Stärkung der Cybersicherheit, zudem erhält das BSI neue Befugnisse für Aufsicht und Unterstützung. mehr...
NIS2-Richtlinie: Pflichtaufgabe für Stadtwerke
[31.07.2025] Die nationale Umsetzung der NIS2-Richtlinie kommt – und betrifft auch kleinere Stadtwerke. Sie müssen rechtzeitig prüfen, ob sie betroffen sind. Ansonsten drohen Zeitdruck, hohe Kosten und sogar Bußgelder. mehr...
Biogasrat+: Kritik an Referentenentwurf
[22.07.2025] Der Biogasrat+ kritisiert den Referentenentwurf zur Weiterentwicklung der Treibhausgasminderungsquote als klimapolitisch und wirtschaftlich unzureichend. Besonders die geplante Abschaffung der Doppelanrechnung fortschrittlicher Biokraftstoffe ab 2026 gefährde Investitionen und Erzeugungskapazitäten im Mittelstand. mehr...
BDEW: Klare Finanzierung für Wasserstoffhochlauf
[14.07.2025] Das Bundeswirtschaftsministerium möchte den Ausbau von Wasserstoff schneller vorantreiben. Der Branchenverband BDEW begrüßt zwar den Gesetzentwurf, warnt aber zugleich vor Kürzungen der Mittel im Bundeshaushalt. Für Investitionen seien verlässliche Zusagen nötig. mehr...
Gesetzgebung: Beschleunigung für Wasserstoffprojekte
[14.07.2025] Der Entwurf des Wasserstoffbeschleunigungsgesetzes liegt vor. Stellungnahmen dazu können bis zum 28. Juli 2025 eingereicht werden. mehr...
BWE: Bundestag verabschiedet Richtlinie
[14.07.2025] Der Bundestag hat am 10. Juli 2025 die vollständige nationale Umsetzung der EU‑Richtlinie RED III für die Windenergie an Land verabschiedet. Der Bundesverband WindEnergie (BWE) begrüßt die Schließung einer wichtigen Regelungslücke, kritisiert jedoch, dass das neue Gesetz hinter den europarechtlichen Möglichkeiten zur Genehmigungsbeschleunigung zurückbleibt. mehr...
Thüga: Studie warnt vor Kosten der Kraftwerksreserve
[11.07.2025] Ein staatlicher Eingriff in den Strommarkt könnte die Preise in die Höhe treiben. Eine neue Studie rechnet mit bis zu neun Prozent höheren Kosten und kritisiert die geplanten Maßnahmen der Bundesregierung. mehr...
Kommunale Wärmeplanung: Verbände fordern klare Regeln
[10.07.2025] Große Städte in Deutschland müssen bis Mitte 2026 ihre Wärmeplanung abschließen. Das fordert das Gesetz. Doch für die Umsetzung braucht es laut Branchenverbänden mehr Geld, weniger Bürokratie und faire Regeln. Sonst bleiben die Pläne ohne Wirkung. mehr...