FukushimaFünf Jahre danach

Fünf Jahre nach Fukushima fordert der Bundesverband Erneuerbare Energien vor allem eins: stabile politische Rahmenbedingungen für die Energiewende.
(Bildquelle: Thommy Weiss / pixelio.de)
„Die Atomkatastrophe von Fukushima vor fünf Jahren hat uns die Gefahren der Kernenergie erneut vor Augen geführt“, sagte Sigmar Gabriel, Bundesminister für Wirtschaft und Energie, am 11. März 2016. „In der Folge hat der Bundestag 2011 zum zweiten Mal – diesmal in einem parteiübergreifenden und gesamtgesellschaftlichen Konsens – den schrittweisen Ausstieg aus der Kernenergie beschlossen. Mit der Energiewende und dem Umbau unserer Energieversorgung hin zu immer mehr erneuerbaren Energien und mehr Energieeffizienz wollen wir zeigen, dass eine ökologische Energiepolitik auch ökonomisch sinnvoll ist.“ Laut dem Vizekanzler haben sich die Erneuerbaren zwischenzeitlich zu einer wichtigen Säule in der Energieversorgung entwickelt. Jede dritte verbrauchte Kilowattstunde Strom stamme aus erneuerbaren Energiequellen. Gleichzeitig betonte Gabriel, dass noch viel Arbeit bevorstehe, die strukturiert und mit klarem Zeit- und Ausbauplan anzugehen sei. Gabriel: „Unser Motto lautet: Wir machen das.“ Mehr Markt, mehr Kosteneffizienz bei erneuerbaren Energien und verstärkte Investitionsanreize für Energieeffizienzmaßnahmen, das sei die Richtschnur für das Jahr 2016. Als wichtige Meilensteile nannte der Wirtschafts- und Energieminister das Strommarktgesetz, die 10-Punkte-Energie-Agenda, die EEG-Reform, das Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende und das Anreizprogramm Energieeffizienz (APEE).
Kritik vom BEE
Laut dem Bundesverband Erneuerbare Energien (BEE) lässt die proklamierte Energiewende noch immer auf sich warten. „Statt zu beschleunigen wirft die Bundesregierung dem Ausbau erneuerbarer Energien Knüppel zwischen die Beine: 2012 wurden die Rahmenbedingungen für Solarstrom deutlich verschlechtert, 2014 für die Bioenergie und 2016 soll es nun der Windenergie an den Kragen gehen“, heißt es in einer Presseerklärung des Dachverbands. Mit einem Ausbaukorridor von neun Prozentpunkten bis 2022 könne nicht einmal der Atomausstieg CO2-neutral ausgeglichen werden. BEE-Geschäftsführer Hermann Falk sagt: „Weltweit gesehen ist die Energiewende mittlerweile ein internationaler Wachstumsmarkt. Deutschland hat viele Nachahmer gefunden und wurde von Ländern wie Japan, China und den USA zum Beispiel beim Ausbau der Solarenergie weit überholt.“ Deutschland habe technologisch trotz allem immer noch eine Führungsrolle, die von der Bundesregierung nicht weiter aufs Spiel gesetzt werden sollte. Die EEG-Novelle dürfe den Atomausstieg jetzt nicht auf halber Strecke abwürgen. Die weltweiten Investitionen in erneuerbare Energien hätten im vergangenen Jahr ein Rekordniveau von 329 Milliarden Dollar erreicht. Der BEE verweist in diesem Zusammenhang auf eine Berechnung von Bloomberg Energy Finance, derzufolge bis zum Jahr 2040 insgesamt 5,2 Billionen US-Dollar weltweit in Erneuerbare investiert werden müssten, um das Zwei-Grad-Ziel noch zu erreichen. Notwendig sei aus Sicht der Finanzexperten vor allem eins: verlässliche politische Rahmenbedingungen.
BMWE: Entwurf für Wasserstoff-Beschleunigungsgesetz verabschiedet
[06.10.2025] Die Bundesregierung will den Ausbau der Wasserstoff-Infrastruktur beschleunigen. Das Kabinett hat dazu einen Gesetzentwurf beschlossen, der Verfahren vereinfacht, digitalisiert und rechtlich absichert. mehr...
BMWE: Förderaufruf für Wasserstoffprojekte gestartet
[30.09.2025] Das Bundeswirtschaftsministerium hat den zweiten Förderaufruf für internationale Wasserstoffprojekte gestartet. Unternehmen können bis 18. Dezember 2025 Projektskizzen einreichen, um bis zu 30 Millionen Euro Förderung zu erhalten. mehr...
Wasserstoff: Vom Hochlauf keine Spur
[29.09.2025] Der viel beschworene Wasserstoffhochlauf ist in Deutschland bislang nicht in Sicht, viele Projekte liegen derzeit auf Eis. Die Gründe: fehlende wirtschaftliche Perspektiven, unsichere regulatorische Rahmenbedingungen und eine geringe Nachfrage aus der Industrie. mehr...
BDEW: Wärmepolitik bleibt hinter Bedarf zurück
[25.09.2025] Der BDEW begrüßt die im Bundeshaushalt 2026 vorgesehenen zusätzlichen Mittel für den Ausbau und die Dekarbonisierung der Wärmenetze. Die vorgesehene Summe reiche aber nicht aus, um die Klimaziele zu erreichen. mehr...
Energiepolitik: Grüne Flexibilität
[25.09.2025] Die Bundesregierung muss im Energiesektor dringend Prioritäten setzen. Insbesondere sollten flexible Erzeugungskapazitäten konsequent aufgebaut und nutzbar gemacht werden. Dadurch eröffnet sich für Stadtwerke ein wirtschaftliches Zukunftsfeld. mehr...
Monitoringbericht: Positives Echo und Kritik
[17.09.2025] Die Reaktionen auf den Monitoringbericht zur Energiewende zeigen: Der eingeschlagene Kurs wird überwiegend bestätigt, doch die Bewertungen der Akteure fallen unterschiedlich aus. Während Verbände die Klimaziele bekräftigen und den weiteren Ausbau erneuerbarer Energien einfordern, kritisieren andere eine Verlangsamung und fehlende Planungssicherheit. mehr...
Monitoringbericht: Energiewende am Scheideweg
[16.09.2025] Die Bundesregierung hat den aktuellen Monitoringbericht zur Energiewende vorgelegt. Er zeigt Erfolge beim Ausbau erneuerbarer Energien, macht aber auch erhebliche Probleme sichtbar. Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche schlägt deshalb zehn wirtschafts- und wettbewerbsfreundliche Maßnahmen vor. mehr...
KRITIS-Dachgesetz: Kabinett beschließt Entwurf
[11.09.2025] Die Bundesregierung will Deutschland widerstandsfähiger gegen Krisen und Angriffe machen. Jetzt hat das Kabinett den Entwurf für ein neues KRITIS-Dachgesetz beschlossen. mehr...
GAIA: Kritik an geplanter Änderung des Referenzertrags
[11.09.2025] GAIA warnt vor einem Aus der Windenergie in Süddeutschland. Der Projektentwickler sieht durch die geplante Änderung des Referenzertrags tausende Anlagen, Arbeitsplätze und Investitionen bedroht. mehr...
Baden-Württemberg: Pflicht zur Wärmeplanung ausgeweitet
[05.09.2025] Seit dem 6. August gilt in Baden-Württemberg ein novelliertes Klimaschutzgesetz. Laut KEA-BW betrifft die wichtigste Änderung die Pflicht aller Kommunen, eine Wärmeplanung vorzulegen. mehr...
BDEW: Statement zum Monitoring Energiewende
[01.09.2025] Anlässlich des vom Bundeswirtschaftsministerium beauftragten Monitorings zur Energiewende fordert der BDEW größere Handlungsspielräume für die Digitalisierung. mehr...
NRW: PV-Initiative gestartet
[27.08.2025] Nordrhein-Westfalen will mehr Sonnenstrom von den Dächern seiner Städte holen. Landesregierung und Wohnungswirtschaft haben dazu eine gemeinsame Initiative für Photovoltaik auf Mehrparteienhäusern gestartet. mehr...
Metropolregion Nordwest: Förderaufruf für Projektideen
[26.08.2025] Die Metropolregion Nordwest ruft zur Einreichung neuer Projektideen für die Energietransformation auf. Bis zum 15. Oktober 2025 können Vorhaben beantragt werden, die Innovationen und länderübergreifende Kooperationen in Bremen und Niedersachsen fördern. mehr...
BSW-Solar: Einschätzung zu Referentenentwurf des Bundesfinanzministeriums
[21.08.2025] Der Bundesverband Solarwirtschaft sieht im aktuellen Entwurf zur Änderung des Energiesteuer- und Stromsteuergesetzes Fortschritte, warnt aber vor fortbestehenden Hürden. Besonders die doppelte Stromsteuer-Belastung für Speicher und E-Autos müsse dringend korrigiert werden. mehr...
Sachsen: Zweiter Umsetzungsbericht zur Wasserstoffstrategie
[15.08.2025] Sachsen treibt den Ausbau seiner Wasserstoffwirtschaft voran. Der zweite Umsetzungsbericht zur Wasserstoffstrategie zeigt Fortschritte bei Infrastruktur, Forschung und Kooperationen – und benennt zugleich bestehende Hürden. mehr...