Donnerstag, 21. August 2025

BDEWKorrekturbedarf bei Anreizregulierung

[28.06.2016] Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft sieht weiterhin Anpassungsbedarf bei der Reform der Anreizregulierungsverordnung. Vor allem Unternehmen, die in den vergangenen Jahren investiert haben, dürften nicht nachträglich bestraft werden.

Im Ringen um die Reform der Anreizregulierungsverordnung habe der Wirtschaftsausschuss des Bundesrats in einigen wichtigen Punkten Position im Sinne der Branche bezogen. So fordert der Ausschuss laut dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) unter anderem die negativen Wirkungen, die der Systemwechsel beim so genannten Sockeleffekt auf bereits getätigte Investitionen hat, durch eine verlängerte Übergangsregelung abzumildern. Weiterhin soll der Zeitraum zur Erreichung der vorgegebenen Effizienzziele unverändert bleiben, statt ihn nach dem Willen der Bundesregierung drastisch zu verkürzen. Aus der Sicht des BDEW werden damit die Nachteile der Novelle nicht gänzlich beseitigt, aber abgemildert. Stefan Kapferer, Vorsitzender der BDEW-Hauptgeschäftsführung, sagt: „Dies ist mit Blick auf die erforderlichen Milliarden-Investitionen in die Energienetze konsequent und folgerichtig. Wir hoffen, dass der Bundesrat dieser Empfehlung in seiner Plenarsitzung am 8. Juli folgt.“ Wie der BDEW mitteilt, empfiehlt der Wirtschaftsausschuss dem Plenum des Bundesrats nur unter Maßgabe der vorgeschlagenen Änderungen zuzustimmen. Der aktuelle Entwurf der Anreizregulierungs-Verordnung beinhaltet laut dem BDEW bereits zahlreiche Verbesserungen gegenüber früheren Fassungen. Positiv sei, dass die Verteilnetzbetreiber künftig ihre Investitionskosten auch in dem Jahr refinanzieren dürfen, in dem sie in die Netze investiert haben. Bislang könne es hingegen zu einem Zeitverzug von bis zu sieben Jahren kommen. Des Weiteren sei positiv, dass die Regulierungsperiode weiterhin fünf anstatt vier Jahre dauern soll, ebenso wie der Umstand, dass das vereinfachte Verfahren für kleine Netzbetreiber nicht wie ursprünglich vorgesehen eingeschränkt werden soll. Dennoch müssten aus Branchensicht noch einige wesentliche Punkte korrigiert werden. Viele Netzbetreiber könnten etwa Investitionen der vergangenen Jahre nicht mehr im bisherigen Umfang in die Berechnung der Netzentgelte einfließen lassen. Damit drohe zahlreichen Netzbetreibern eine Entwertung der Investitionen aus der jüngeren Vergangenheit.





Anzeige

Weitere Meldungen und Beiträge aus dem Bereich: Netze | Smart Grid

evm: Home-Energy-Management-System eingeführt

[18.08.2025] In Koblenz ist ein Pilotprojekt für intelligentes Energiemanagement erfolgreich abgeschlossen worden. evm, gridX und greenblocks haben erstmals gemeinsam ein Home-Energy-Management-System für Haushalte eingeführt. mehr...

LBEG: ETL 182 genehmigt

[12.08.2025] Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie hat den vorzeitigen Beginn einzelner Arbeiten an der Energietransportleitung ETL 182 genehmigt. Die Gasleitung soll Flüssigerdgas von der Elbe bis nach Achim leiten und dabei eine Strecke von rund 87 Kilometern durch drei Landkreise queren. mehr...

bericht

AI4Grids: Netze optimal steuern

[11.08.2025] Im Rahmen des Projekts AI4Grids wurden KI-gestützte Methoden entwickelt und getestet, die eine optimierte Betriebsführung und Planung von Verteilnetzen ermöglichen. Das soll auch bei zunehmender Dezen­tralisierung die Stabilität der Netze gewährleisten. mehr...

IZES: Studie zu EEGe erschienen

[01.08.2025] Erneuerbare-Energie-Gemeinschaften (EEGe) könnten künftig eine Schlüsselrolle bei der lokalen Energiewende und Netzstabilisierung übernehmen. Eine aktuelle Studie zeigt, wie geeignete Tarifmodelle, intelligente Messsysteme und lokale Kooperationen helfen können, die Potenziale dieser Gemeinschaften systemdienlich zu erschließen. mehr...

Bundesnetzagentur: Letzter Abschnitt von SuedOstLink genehmigt

[31.07.2025] Die Bundesnetzagentur hat den letzten Abschnitt des SuedOstLink genehmigt. Damit kann die gesamte 543 Kilometer lange Stromtrasse von Sachsen-Anhalt bis Bayern nun gebaut werden. mehr...

E.ON: Schlüsselrolle für Ortsnetzstationen

[30.07.2025] Mitte Juli hat E.ON die zehntausendste digitale Ortsnetzstation in Deutschland installiert. Die Stationen sollen dabei helfen, erneuerbare Energien besser ins Netz zu integrieren. Der Konzern plant, monatlich bis zu 500 weitere Anlagen zu errichten. mehr...

Netzbetreiber: Die drei von der Leitstelle

[25.07.2025] Die Unternehmen Harz Energie Netz, OsthessenNetz und WEMAG Netz entwickeln ein gemeinsames System zur Netzführung. Dieses soll den steigenden Anforderungen an Strom- und Gasnetze besser gerecht werden. Auch ein gemeinsamer Betrieb ist geplant. mehr...

Bundesnetzagentur: Neue Regeln für Energienetze

[25.07.2025] Die Bundesnetzagentur will die Regeln für Strom- und Gasnetze ändern. Damit reagiert die Behörde auf ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs. Ein wissenschaftliches Gremium hält die Vorschläge für sinnvoll, sieht aber auch Diskussionsbedarf. mehr...

Schleswig-Holstein: Ostküstenleitung vollständig genehmigt

[23.07.2025] Die Ostküstenleitung ist vollständig genehmigt: Das Amt für Planfeststellung Energie hat den letzten Bauabschnitt der 380-kV-Leitung zwischen Ratekau und Göhl freigegeben. Damit rückt der Netzausbau für die Energiewende an der Ostseeküste entscheidend voran. mehr...

Dell: Lösung für Netzstabilität

[21.07.2025] Dell Technologies verweist auf die wachsende Bedeutung von Edge Intelligence für das Stromnetz. Nach Ansicht des Unternehmens kann sie lokale Energiesysteme in Echtzeit steuern und damit zur Stabilität im Netz beitragen. mehr...

Stadtwerke Völklingen Netz: Trafostation ans Netz genommen

[15.07.2025] Die Stadtwerke Völklingen Netz haben in Lauterbach die Trafostation „Am Weinbrunnen“ ans Netz genommen und damit ihr Niederspannungsnetz gezielt verstärkt. Das Projekt soll die Versorgungssicherheit im gesamten Stadtgebiet erhöhen. mehr...

SuedLink: Trassenverlauf durch Nordhessen steht fest

[15.07.2025] Die Bundesnetzagentur hat den nächsten Abschnitt des Projekts SuedLink genehmigt. Damit ist der genaue Verlauf der Stromleitung zwischen Niedersachsen und Thüringen nun auch geklärt. Der rund 65 Kilometer lange Abschnitt verläuft größtenteils unterirdisch und in Gleichstromtechnik durch Nordhessen. mehr...

KRITIS: Staat prüft IT-Komponenten

[26.06.2025] Die Bundesnetzagentur hat festgelegt, welche IT-Funktionen in Energienetzen besonders geschützt werden müssen. Damit soll verhindert werden, dass kritische Technik aus unsicheren Quellen stammt. mehr...

Digitalisierung: Steuerung im Stromnetz live demonstriert

[04.06.2025] Auf einer Fachveranstaltung haben die Unternehmen Smight und advalju gezeigt, wie sich Verbraucher im Verteilnetz gesetzeskonform und sicher steuern lassen. Die Demonstration basiert auf vorhandener Technik und aktuellen Standards. mehr...

Mitnetz Strom: Engpassmanagement-Lösung entwickelt

[04.06.2025] Mitnetz Strom entwickelt eine neue Lösung für kleinere Stadtwerke, um Engpässe im Niederspannungsnetz frühzeitig zu erkennen und gezielt zu steuern. Mithilfe Künstlicher Intelligenz sollen Netzüberwachung und -prognose, Zustandsschätzung und Engpassmanagement künftig automatisiert möglich sein. mehr...